Eine neue Gruppierung namens Egyptian Cyber Army hat sich Online-Angriffen auf die Organisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Zuvor waren Webangebote der Terrorgruppe schon aus mehreren Ecken attackiert worden: von amerikanischen und iranischen Gruppen, der Syrian Electronic Army und auch von Anonymous .
Den ägyptischen Hackern gelang es Ende vergangener Woche, eine im Web publizierte, 17 Minuten lange Drohrede von IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi mit einem Popsong zu unterlegen, wie Mashable berichtet . An Stelle des Texts trat ein Bild der ägyptischen Flagge, versehen mit dem Namen der Hackergruppe in arabischen Buchstaben.
Als Ziel gibt die Gruppe die Verteidigung der ägyptischen Regierung gegen alle radikalen Parteien an. Nach eigenen Angaben hat sie auch schon die amerikanischen Organisation Open Society Foundations und die staatliche US-Middle East Partnership Initiative angegriffen. Eines ihrer Ziele ist zudem, Online-Aktivitäten aufzudecken, die Ägypten bedrohen.
Mitglieder der Egyptian Cyber Army sind nach ihren Angaben sowohl Zivilisten als auch Militärs und Polizei, die sich zugunsten der Regierung des Präsidenten und früheren Feldmarschalls Abdel Fattah el-Sisi engagieren. Einen Beleg für eine Beteiligung der Streitkräfte scheint es aber nicht zu geben.
Der Name lehnt sich zwar an den der Syrian Electronic Army an, die ägyptische Gruppe betont aber, es gebe keine Verbindung und man arbeite auch nicht zusammen. Wie es ihr gelang, Ton und Text der IS-Botschaft auszutauschen, hat sie nicht verraten.
Das IS-Video wurde vom Internet Archive gehostet. Ihm zufolge haben keine Dritten Modifikationen daran vorgenommen. Das deutet darauf hin, dass das Konto der IS gehackt und von dort aus eine kompromittierte Version hochgeladen wurde. Auch bei Youtube war die Drohbotschaft eingestellt worden, aber von dem Google -Portal bald wegen eines Verstoßes gegen die Nutzungsbedingungen entfernt worden.
Im Juni ließ das Kommunikationsministerium des Irak in fünf Landesprovinzen jeglichen Internetzugang abschalten . Schon vorher hatte es Sperren über einzelne Social-Media- und Kommunikationsdienste verhängt. Die Regierung reagiert mit der Maßnahme auf die Eroberung ganzer Regionen durch die Organisation Islamischer Staat, deren Kommunikation sie so zu unterbinden versucht.
[mit Material von Matthew Broersma, TechWeekEurope.co.uk ]
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