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Goldene Regeln für gute Reichweite von Wireless LAN
11,2km Teststrecke - Meßdaten, Theorie & Praxis - was ist max. erreichbar?
Die Reichweite von Wireless LAN ist zum einen bedingt durch die niedrige max. erlaubte EIRP-Leistung von 100mW (20dBm) und zum anderen durch die schlechte Ausbreitung der hochfrequenten Wellen im GHz-Bereich, gering. Die Reichweite wird durch Bauteile (Wände, Betondecken, aber auch schon durch belaubte Bäume und Hecken) bedämpft. Während im Freien bei Sichtverbindung unter Verwendung von Richtantennen zig km überbrückt werden können, sind es innerhalb von Gebäuden oft nur einige 10m. Durch Stahlbetonbauteile hindurch ist es noch viel weniger. Besser durchdrungen werden leichte Gipstrennwände sowie Holzramenwände im Fertigteilbau.
Goldene Regeln für große Reichweite
Gute WLAN-Geräte wählen - ! enorm wichtig !
Die Sendeleistung von WLAN-Geräten sollte nahe am zulässigen Maximum von 20dBm liegen. Es gibt auch billige Geräte, die lediglich 14dBm haben. Diese sind nur für unproblematische kurze Verbindungen geeignet.
Die Empfangsempfindlichkeit (Sensitivity) der Geräte ist aber noch weitaus wichtiger. Die besten Geräte erreichen bis -101dBm (bei 1-2Mbit/s). -96dBm ist aber schon ein recht guter Wert. Je höher der Zahlenwert um so schwächere Signale kann das Gerät noch empfangen (siehe auch weiter unten: Reichweite kontra Datenrate).
In Reichweite umgemünzt bedeutet dies:
Ein Gerät, das 20dBm Sendeleistung hat, kommt auf die doppelte Reichweite wie eines mit nur 14dBm (6dB Unterschied machen doppelte Reichweite).
Ein Gerät, das -97dBm Empfangsempfindlichkeit hat, kommt im Gegensatz zu einem mit nur -85dBm ( ! ja, auch so "schwerhörige" Geräte gibt es auf dem Markt ! ) auf die vierfache Reichweite.
Den Reichweitenunterschied aus der unterschiedlichen Sendeleistung und der unterschiedlichen Empfangsempfindlichkeit zusammengenommen ergibt bei dem "guten Gerät" die achtfache Reichweite des "schlechten (meist billigen)" Geräts.
Gute Gerätedaten werden von den Herstellern meist angegeben - ist doch die beste Werbung. Findet man keine Daten über Empfangsempfindlichkeit, würde ich von einem Kauf dringend abraten.
Achten sie darauf, daß das Gerät eine abnehmbare Antenne hat!
Nur so hat man bei Empfangsschwierigkeiten überhaupt eine weitere Möglichkeit, durch Ersetzen der vorhandenen Antenne mit einer leistungsfähigeren, den Problemen zu begegnen. Mit einem mehr oder weniger langem Kabel kann man die Antenne auch abseits vom Gerät an günstiger Position aufstellen.
Bei fast allen Geräten ohne abnehmbare Antenne oder mit fest eingebauter Antenne, ist es mit etwas handwerklichem Geschick möglich, einen externen Antennenanschluß mit einem vorgefertigten Pigtail nachzurüsten.
Antennen können die Strahlung auf bestimmte Richtungen konzentrieren
Durch die Verwendung von Antennen mit Richtwirkung läßt sich der größte Teil der Energie in eine Hauptrichtung abstrahlen. Aus dieser Eigenschaft kommt auch der Gewinn einer Antenne zustande. Das ganze hat jedoch Grenzen in ihrer Zulässigkeit.
EIRP-Sendeleistung muß auf 20 dBm limitiert sein!
EIRP ist die Sendeleistung an einem Isostrahler (fiktive Antenne, die in alle Richtungen gleich stark strahlt, diese hat 0dBi Gewinn, das ist ein Gewinn vom Faktor 1). D.h. man darf keine Feldstärke erzeugen, die an irgendeiner Stelle größer ist, als die eines Isostrahlers bei 20dBm Sendeleistung. Hat man nun eine Antenne mit Gewinn im Vergleich zum Isostrahler (der Gewinn kommt daher, daß die der Antenne zugeführte Leistung nicht gleichförmig in alle Richtungen, sondern konzentriert in bestimmte Richtungen gestrahlt wird) so muß man die Sendeleistung entsprechend reduzieren um im gesetzlich zulässigen Rahmen zu bleiben. Die auftretenden Verluste in den Kabeln, Steckern, Splittern usw. können berücksichtigt werden.
Mit dieser Vorschrift ist gewährleistet, daß nicht jemand mit einem stark gebündelten Strahl einen anderen übertönt und diesen damit totmacht. Diese Maßnahme wäre daher vergleichbar mit einer hohen Sendeleistung.
So darf der Zahlenwert aus nachfolgender Formel keinen größeren Wert als 20 ergeben, damit es zulässig ist:
Ausgangsleistung ohne Antenne in dBm + Antennengewinn in dBi - Verluste in Kabel, Stecker, usw. in dB <= 20
Viele Geräte-Hersteller geben die Ausgangsleistung in dBm einschließlich dem Antennengewinn an. Die mit den Geräten meist mitgelieferten kurzen Antennen haben ca. 2dBi, die man bei einer Berechnung mit einer anderen Antenne dann abziehen kann.
Eine kräftige Antenne nützt sowohl dem damit verbundenen Gerät wie auch der Gegenstation.
Eine Richtantenne bündelt die Strahlung, wodurch beim Empfänger ein stärkeres Signal ankommt. Aber auch in der Empfangsrichtung hat eine Richtantenne ein stärkeres Signal. Diese Verstärkung ist bei den meisten gängigen Antennen für die Sende- wie auch Empfangsrichtung in etwa gleich und wird als Antennengewinn bezeichnet und in dBi (das "i" kommt vom Bezug auf den Isostrahler) angegeben. 3dBi bedeuten ein doppelt so leistungsstarkes Signal, 6dBi vierfach, 9dBi achtfach, usw.
Probleme schrittweise lösen
Bei Verbindungsproblemen kann somit schrittweise vorgegangen werden. Erst mal auf einer Seite eine kräftige Antenne anschließen, wenn dies noch nicht reicht, auch noch auf der anderen Seite eine.
Die Empfangsverstärkung ist unlimitiert, nur für die Senderichtung gibt es gestzliche Limits!
1) Verstärkung per Antenne
a) Viele Geräte nach b/g-Standard haben 2 Antennenanschlüsse, an einen kann man eine passende Sendeantenne anschließen, mit der man das 20dBm Limit nicht überschreitet, am anderen Anschluß kann eine beliebig starke Antenne für den Empfang angeschlossen werden. Beim n-Standard hat man diese Möglichkeit leider nicht mehr.
b) Bei manchen Geräten läßt sich die Sendeleistung per Software reduzieren (so einstellen, daß EIRP <= 20 ist) - man kann dann eine einzelne kräftige Antenne für die Sende- und Empfangsrichtung einsetzen..
2) Elektronische Empfangsverstärker - eine sinnlose Investition?
Ein Empfangs-Verstärker macht nur bei einem Gerät mit schlechter Empfangsempfindlichkeit Sinn. Hat man jedoch ein WLAN-Gerät, welches bezüglich der Empfangsempfindlichkeit sowieso an der Grenze des machbaren von nahe an -97dBm liegt, bringt eine Verstärkung des Empfangssignals keine Verbesserung mehr, da das Rauschen im Signal die Höhe des Nutzsignals erreicht. Fazit - lieber gleich ein gutes WLAN-Gerät besorgen.
Wichtig: Wenn sie, um legal zu bleiben, nur das Empfangssignal verstärken (sei es per Antenne oder per Elektronik), dann müssen sie dies bei der Gegenstation auch genauso machen. Es nützt nichts, wenn eine Station gut hört, die andere jedoch nicht.
Egal in welche Richtung die Daten übertragen werden, die Gegenstation muß immer rückmelden, daß die Daten richtig empfangen wurden (Checksummenprüfung). Bleibt die Rückmeldung aus, stopt die Übertragung.
3a) Verstärkung der Sendeleistung mittels elektronischem Verstärker
3b) Verwendung leistungsstarker Geräte (bis 30dBm = 1000mW - die Angaben sind angeblich übertrieben, Messungen haben so hohe Werte nicht bestätigt)
Beides ist natürlich über das Maß von 20dBm EIRP nicht erlaubt. Man kann damit legal allenfalls die Verluste in längeren Kabeln ausgleichen.
Es nützt auch nur, wenn beidseits der Übertragungsstrecke die Sendeleistung höher ist, denn jedes Gerät muß das andere hören können.
Nur optimale Gerätewahl bringt max. Reichweite !
Maximale Reichweite erziehlt man nur, wenn die Geräte auf beiden Seiten der Übertragungsstrecke aufeinander abgestimmt sind. Ist ein Gerät "schwerhörig", so nutzt auf der anderen Seite das beste Gerät nichts. Eine Strecke funktioniert nur, wenn jedes Gerät das andere hört, egal in welche Richtung der Hauptdatenstrom fließt.
Die weiteste Stecke macht man mit Geräten, die gleich gut hören (bei gleicher Sendeleistung). Hört ein Gerät um 2dB schlechter, kann man dies mit einer um 2dB höheren Sendeleistung auf der anderen Seite ausgleichen oder auch mit einer um 2dB besseren Empfangs-Antenne am betreffenden Gerät.
Eine Steigerung der Reichweite erreicht man, indem man nun zusätzlich eine stärkere Antenne auf einer Seite einsetzt (am Antennenanschluß der sowohl sendet wie auch empfängt). Das Gerät hört durch die stärkere Antenne besser und sendet aber auch dem anderen Gerät ein stärkeres Signal, womit die Lage wieder optimal ist.
Eine weitere Steigerung der Reichweite erreicht man, indem man nun auch auf der anderen Seite der Übertragungsstrecke eine kräftigere Antenne einsetzt.
Hat man nun mehrere PCs an einem WLAN-Router/AP, so kann man für die nahegelegenen PCs, problemlos WLAN-Geräte minderer Qualität (= meist niedriger Preis) wählen.
Wie weit kommt man jetzt maximal?
Das ist fast nur vom Aufwand abhängig, denn man betreibt.
1) Mit guten Geräten und 2 Yagis lassen sich 5km, mit Yagis oder Schlitz-Antennen (oder ähnlich leistungsfähigen) 10km bei Sichtverbindung unter Einhaltung des 20dBm EIRP-Limits (Anschluß der Antenne nur empfangsseitig, bzw. Reduzierung der Sendeleistung) erreichen.
2) Schließt man die Antennen am Antennenanschluß an, der sowohl zum Senden wie auch Empfangen verwendet wird, sind Strecken von 40km und mehr zu erreichen. Allerdings überschreitet man damit das zulässige EIRP-Limit!
3) Nimmt man einen Parabolspiegel (Satelitenschüssel) den man mit einer WLAN-Antenne statt dem üblichen LNB bestückt, können über 100km erreicht werden. Ein Problem wird dabei die genaue Ausrichtung der Spiegel sein.
In der Praxis ist auf ausreichende Leistungsreserven zu achten. Die max. erreichbaren Strecken für einen Testversuch sollten nicht Grundlage einer vernünftigen Planung sein, sonst stellt sich bei schlechter Witterung schnell Frust ein.
Welche Reichweiten möglich sind, wurde mit unseren Antennen getestet und gemessen:
Verwendete Geräte für den Reichweitentest:
ORINOCO Classic Gold PCMCIA-Karte auf beiden Seiten der Strecke (15dBm Sendeleistung, -94dBm Empfangsempfindlichkeit bei 1-2Mb).
Antenne an der festen Station: Yagi mit 17 aktiven Elementen mit 3m H155 Kabel SMA-RP-Stecker + Pigtail SMA-RP-Buchse / 20cm RG174 / Lucent-Stecker
Die Antennen an der beweglichen Station (Laptop) wurden mit 1m Kabellänge und Pigtail SMA-RP-Buchse / 20cm RG174 / Lucent-Stecker an der ORINOCO-Karte angeschlossen.
Teststrecke 1
Entfernung der beiden Stationen: 4,22km (per GPS ermittelt).
Baum-Zweige ragen in der Nähe der Feststation in die Fresnelzone.
Messung am 5.Juli, 11h, heiter, 28°
Feststation: Valea Cernatului 47, 45°36,75N 025°41,56E
Bewegliche Station in der Brasover-Ebene Richtung Harman
Meßdaten an der beweglichen Station:
4fachQuad Dose+Trichter Yagi-17-Elem. Schlitz-Antenne
Teststrecke 2
Entfernung der beiden Stationen: 11,2km (per GPS).
Baum-Zweige sowie Baumreihe ragen in die Fresnelzone.
6 Hochspannungsleitungen führen quer durch.
Messung am 7.Juli, 17h, halb bewölkt, 26°
Bewegliche Station: Harman 45°42,94N 025°39,75E
Meßdaten an der beweglichen Station:
Yagi-17-Elem. Schlitz-Antenne
Grün ist das Nutzsignal, rot ist das Rauschsignal, auf der Senkrechten ist der Empfangs-Pegel in dBm angegeben.
Die höchsten Werte sind bei optimaler Ausrichtung, kleinere Werte sind bei unterschiedlicher Drehung / Neigung der Antennen.
Ergebnis der Messung:
Die Antennen sind gemäß ihrer Leistung aufgereiht. Die 4fachQuad liegt nur knapp unter der Dosenerregerantenne mit Trichter, die Yagi ist deutlich besser als die Dose, die Schlitzantenne liegt nochmal deutlich über dem Wert der Yagi (Maximum beachten, war nicht fest montiert sondern wurde nur händisch ausgerichtet - muß genau ausgerichtet werden, da Strahlung sehr schmal).
Teststrecke 1
Die Verbindung ist mit allen Antennen stabil und kann in Relation zur Entfernung als gut bezeichnet werden.
Teststrecke 2
Mit der Yagi ist gerade noch ein ausreichendes Signal vorhanden, für den praktischen Betrieb wegen fehlender Reserven z.B. bei schlechter Witterung nicht mehr geeignet.
Die Schlitz-Antenne liefert jedoch noch ein recht kräftiges Signal (Antennengewinn liegt bei ca.18-19dBi, das ist mehr als eine 1m lange Yagi liefern kann, auch wenn oft unrealistische Werte von 19-20dBi angegeben werden). Die Verbindung zur Feststation über diese Strecke war stabil, die Meßdaten wurden dabei gleich übertragen.
Fazit
Wenn gute Geräte verwendet werden, sind größere Strecken problemlos überbrückbar.
Es gibt nun Geräte mit bis zu 30dBm und mehr (1000mW) Sendeleistung (in EU nicht erlaubt!) - siehe AWUS036H - sowie -99dBm Empfangsempfindlichkeit. Solche Spitzengeräte beidseitig der Übertragungsstrecke eingesetzt, gibt im Vergleich zu den für den Reichweitentest verwendeten (10dBm mehr Sendeleistung + 2dBm mehr Empfangsempfindlichkeit) nochmal 12dB mehr, was vierfache Reichweite ergibt - 40km! mit den verwendeten Antennen.
Die Reichweite ist in erster Linie von der Qualität der Geräte abhängig und Antennen vergrößern diese nur. Eine Antenne alleine hat keine Reichweite!
Eine Reichweitenangabe für eine Antenne ist Unsinn!
Es ist jedoch zu beachten, daß eine derartige Konfiguration, wie sie für den Test verwendet wurde, nicht mehr zulässig ist. Mit einer Sendeleistung des Gerätes von 15dBm - 2dB Kabelverlust + 15dBi Yagi-Antennengewinn ist man bei 28dBm EIRP. 20dbm sind jedoch nur erlaubt (Grenzwert nicht in jedem Land gleich - also informieren!).
Lösung des Problems:
1) Viele Geräte nach b/g-Standard haben 2 Antennenanschlüsse, an einen kann man eine passende Sendeantenne anschließen, mit der man das 20dBm Limit nicht überschreitet, am anderen Anschluß kann eine beliebig starke Antenne für den Empfang angeschlossen werden.
2) Bei manchen neuen Geräten vom n-Standard läßt sich die Sendeleistung per Software reduzieren - man kommt dann mit einer Antenne aus.
Beides reduziert natürlich die mögliche Reichweite erheblich. Im Beispiel aus der Meßanordnung ergibt dies 8dB weniger Sendesignal. 6dB weniger ergeben halbe Reichweite - d.h. es sind statt 11,2 nur noch etwa 5km erreichbar - dafür legal. Es wird jedem empfohlen, sich an das erlaubte Limit zu halten.
Vergleich Theorie und Praxis
Die Dämpfung der Sendeleistung im freien Raum (Antenne zu Antenne) = (4*PI*D/L)^2. Wobei D die Distanz in m ist und L die Wellenlänge in m.
Daraus ergibt sich ein Verlust bei 1000m freie Strecke von ca.100dB. Für jeweils doppelte Strecke, jeweils 6dB addieren (somit bei 2000m 100+6=106, bei 4000m 100+6+6=112) bzw. für jeweils halbe Strecke 6db abziehen.
Wie weit komme ich nun theoretisch?
Es ist der Betrag aus folgender Formel zu errechnen (Daten der verwendeten Geräte-, Kabel- und Antennen eintragen - (bei ungleichen Geräten muß der ungünstigste summarische Wert aus Sendeleistung der einen + Empfangsempfindlichkeit der anderen Seite eingesetzt werden)). Tragen sie ausreichende Werte für die Kabelverluste ein!
Die Empfangsempfindlichkeit ist abhängig von der Datenrate -> höhere Datenrate=niedrigere Empfangsempfindlichkeit. Die Werte sollten sich im Datenblatt des Herstellers finden, gute Werte werden sicher nicht als Betriebsgeheimnis bewahrt.
Sendeleistung in dBm - Kabelverluste in dB + Antennenverstärkung in dBi - Verlust bei 1000m freier Strecke von 100dB +
+ Antennenverstärkung in dBi - Kabelverluste in dB + Empfangsempfindlichkeit (Betrag positiv einsetzen) in dBm -10(*)
(*) Um eine Verbindung zustande zu bekommen, ist sind noch 4-6 dB erforderlich, für eine zuverlässige Verbindung mindestens 10 dB. Diese Zahl ist vom Ergebnis noch abzuziehen.
Das Ergebnis kann nun positiv oder negativ sein.
Für jeweils 6dB positivem Wert ist nun doppelte Reichweite möglich (6dB - 2km, 12dB - 4km, 18dB - 8km, usw), für jeweils 6db negativem Wert ist nur die halbe Reichweite möglich (-6dB - 500m, -12dB - 250m, -18dB - 125m, usw).
Rechenbeispiel mit den Daten aus der oben getesteten Meßstrecke:
15dBm Sendeleistung auf jeder Seite mit jeweils 15dBi Yagis mit 2m Kabel + Pigtail mit Verlusten von 2dB und -94dBm Empfangsempfindlichkeit der Geräte auf beiden Seiten (bei ungleichen Geräten muß der ungünstigste Wert aus Sendeleistung der einen + Empfangsempfindlichkeit der anderen Seite eingesetzt werden) und 1000m Strecke.
15 - 3 + 15 -100 + 15 - 3 + 94 - 10 = 23
Für 4km Meßstrecke (4-fache Reichweite benötigt 12dB mehr) ziehen wir 12dB ab, verbleiben 11dB. Dies ergibt eine stabile Verbindung und es korreliert aureichend gut mit den Meßwerten für unsere Yagi-Antenne.
Diese Rechnung gilt nur für eine grobe Abschätzung. Durch unterschiedliche Einflüsse kann es Abweichungen von mehreren dB geben.
Dezibel und Reichweite
Man benötigt für doppelte Reichweite eine viermal so hohe Leistung, das sind 6dB. Für vierfache Reichweite 12dB usw...
Sichtverbindung und Fresnelzone
Maximale Reichweite erhält man bei Sichtverbindung. Dabei ist es jedoch nicht ausreichend, wenn man z.B. durch einen schmalen Schlitz zwischen zwei Hindernissen auf die Antenne der anderen Seite sehen kann., sondern es ist ein Mindestabstand zwischen den Hindernissen erforderlich, wenn die Strahlung ungestört ans Ziel gelangen soll. Dieser Bereich in dem sich keine Hindernisse befinden dürfen, nennt man Fresnelzone. Die Fresnelzone kann man sich vereinfacht wie ein Rohr vorstellen durch welches die Energie fließt, das an der einen Antenne mit kleinem Durchmesser beginnt, bis zur Mitte zwischen beiden Antennen immer dicker wird und bei der gegenüberliegenden Antenne wieder mit kleinem Durchmesser endet. Der Durchmesser der Fresnelzone auf halber Strecke, ist abhängig von Frequenz und Entfernung und beträgt bei 2,45GHz bei einer Entfernung von z.B. 1km nur etwa 11m (bei 100m 3,5m, bei 10km 35m). Deckt man von diesem Durchmesser die Hälfte ab, so verliert man 6dB was die Reichweite auf die Hälfte reduziert.
Die baulichen Gegebenheiten
Starke Einschränkungen in der Reichweite hat man innerhalb von Gebäuden durch Wände und Decken, insbesondere, wenn diese aus Stahlbeton bestehen. Im Freien ist man durch Bauwerke, Bäume, Wald, hügeliges Gelände beschränkt.
Beste Chancen hat man immer, wenn man mit einem längeren Antennenkabel ein im Weg stehendes Hindernis umgehen kann. So kann man in einem Haus mit Stahlbetondecke z.B. ein offenes Treppenhaus nutzen oder die Antennen für die verschiedenen Stockwerke an der Hausfront anbringen (z.B. ein Studentenwohnheim versorgt alle Zimmer über eine an der Hausfront waagrecht abstehende Rundumantenne. Die Studenten haben dann jeweils eine (Richt-)Antenne vor ihrem Fenster).
Es kann auch eine glatte Hausfront als Reflektor (wie ein Spiegel) verwendet werden, um eine Stelle zu erreichen, zu der man keine Sichtverbindung hat. Dies geht dann jedoch nur für kurze Strecken, da die Reflektion keine optimale ist.
Reichweite kontra Datenrate
Maximale Reichweite erreicht man nur mit der niedrigsten Datenrate, d.h. mit 1-2Mbit/s. Für höhere Datenraten ist ein kräftigeres Signal erforderlich. Diese Tatsache findet sich auch in den Datenblättern der Geräte bei der Angabe der Empfangsempfindlichkeit für unterschiedliche Datenraten. Häufig sind nur noch Empfangsempfindlichkeits-Angaben bei Datenraten von wenigstens 11Mbit/s zu finden.
Technisch machbar sind zur Zeit -101dBm bei 1Mbit/s, wobei -96dBm bereits ein voll akzeptabler, guter Wert ist. Mit weniger sollte man aber auch nicht zufrieden sein. Es gibt genug preiswerte Geräte, die das leisten.
Verfallen sie auch nicht dem Glauben, daß ein Markengerät ein Garant für gute Daten wäre.
Finden sich keine Angaben über die Empfangsempfindlichkeit im Datenblatt, sind mäßige Werte zu befürchten, denn mäßige Werte wird keiner gerne veröffentlichen.
Daher die Empfehlung: Kaufen sie kein Gerät ohne bekannte Daten!
Reichweite von WLAN
Reichweite von WLAN
Ein Nachteil von WLAN ist immer noch die Reichweite dieser Technologie, die Technologien wie UMTS und GPRS noch nicht das Wasser reichen kann. Man kann sich mit seinem Laptop nur eine bestimmte Entfernung zum Access-Point erlauben, denn sonst sind bestimmte Übertragungsraten nicht mehr möglich beziehungsweise die Verbindung reißt ganz ab. Die Reichweite von WLAN hängt grundsätzlich von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste sind wohl die Räumlichkeiten und die direkte Umgebung. Daneben spielen Dingen wie die Antenne natürlich eine entscheidende Rolle und die Sendeleistung des WLAN an sich muss natürlich in die Überlegungen mit einbezogen werden.
Wenn man über die Reichweite von WLAN spricht muss man wissen, dass sich die Funkwellen quasioptisch ausbreiten. Das bedeutet, dass sich die Funkwellen ähnlich wie Licht ausbreiten. Daher ist es ideal, wenn zwischen Netzwerkkarte und Access-Point eine so genannte „Line of Sight“, kurz LOS besteht, also eine direkte Sichtverbindung. Das ist natürlich in den meisten Fällen nicht gegeben, denn gerade bei Heimnetzwerken befindet sich der Access-Point meist in einem anderen Zimmer als in dem Zimmer, in dem der Laptop zum Beispiel genutzt werden soll. In solch einem Fall kann der Empfang eben durch die Wände gestört werden, denn die Funkwellen werden teilweise an den Wänden reflektiert. Nicht nur Wände können aber störend wirken, sondern auch andere dichte Gegenstände und Flächen. Eigentlich sind alle Gegenstände ab einer Dichte von etwa 13 cm Wellenbrecher und wenn das entsprechende Material auch noch stark elektrisch leitfähig ist, dann wird dieser Effekt noch verstärkt.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Reichweite von WLAN ständig verbessert wird. Die Reichweite von 802.11a war zum Beispiel im Vergleich zu 802.11b und 802.11g sehrt viel niedriger, was damit zusammenhängt, dass bei höheren Frequenzen die Dämpfung höher ist und die alten Standards bei 5 GHz liefen, während die neueren bei 2,4GHz laufen.
Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass WLAN viele Grenzen hat was die Reichweiten betrifft. Deshalb sollte man sich vor einer Entscheidung für WLAN Gedanken über den Einsatzort machen. WLAN hat große Probleme mit Betonmauern, geht also unter Umständen sicht problemlos durch Decken und Wände und dies hat nichts mit unterschiedlichen Marken oder Hersteller der Access-Points zu tun. Ein und derselbe Access-Point können in unterschiedlichen Umgebungen vollkommen unterschiedliche Reichweiten erreichen. Das muss man sich klar machen. Der andere Faktor, von dem die Reichweite abhängt ist die Antenne, allerdings kann man nicht unbedingt durch das Verstärken von Antennen die Reichweite erhöhen. In vielen Fällen ist das auch gar nicht sinnvoll, denn vor allem wenn es lediglich darum geht, ein Heimnetzwerk einzurichten ist eine PowerLine oft sehr viel sinnvoller als ein Netzwerk, bei dem man viele Hürden überwinden und durchdringen muss. Wer es trotzdem mit einer Antenne versuchen will, der kann sich an folgenden Werten orientieren, allerdings kann man die Funkversorgung immer nur schätzen. In erster Linie hängt die Versorgung von der Umgebung ab, die nicht einberechnet wird. Normale Antennen kommen im Freien auf etwa 300 Meter, in Gebäuden mit dünnen Wänden auf etwa 40 Meter und in allen anderen Räumlichkeiten hängt die Reichweite ganz von den verwendeten Materialien ab. Mit speziell gerichteten Antennen können die Werte fürs Freie weit übertroffen werden, vorausgesetzt es besteht Sichtkontakt. Dann können Werte um 20 Kilometer erreicht werden. Antennen bringen also in jedem Fall einen Sende- wie Empfangsgewinn, allerdings muss man beachten, dass in Deutschland eine Sendeleistung von 100mW EIRP nicht überschritten werden darf. Und noch ein weiterer Punkt ist zu beachten. Grundstücksüberschreitende Verbindungen können unter Umständen zu Problemen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post führen, so zum Beispiel wenn sich ein Nachbar wegen Störungen bei der Regulierungsbehörde beschwert.
Grundsätzlich eignet sich WLAN vor allem wegen der Probleme mit der Reichweite nicht für jeden Haushalt. Das sollte vor der Anschaffung auf jeden Fall bedacht werden, damit nach der Anschaffung nicht die große Enttäuschung kommt.
WLAN-Reichweite erhöhen: WLAN im Garten und auf der Terrasse
Beim Grillen auf der Terrasse ein Fußballspiel schauen, auf der Sonnenliege den Instagram-Feed checken oder in der Hängematte die neueste Netflix-Serie bingen: Es gibt viele Gründe, das WLAN in den Garten zu holen. Während man bei der Smartphone-Nutzung wertvolles Datenvolumen spart, sind Geräte ohne Mobilfunkanbindung meist sogar komplett aufs WLAN angewiesen. Oftmals reicht das WLAN des Routers aber nicht oder nur kaum bis in den Garten. Was also tun? COMPUTER BILD verrät, wie Sie die WLAN-Reichweite erhöhen und draußen ein gutes Signal bekommen.
WLAN-Reichweite erhöhen: WLAN-Verstärker
Mit einem Repeater verstärken Sie das WLAN des Routers und erhöhen die Reichweite. Er fängt die Daten auf und reicht Sie weiter. Wer im Internet nach einem wetterfesten Outdoor-Repeater sucht, schaut in die Röhre, es gibt höchstens Outdoor-Access-Points, die per LAN-Kabel angeschlossen werden – dazu gleich mehr. Somit bleiben zwei Möglichkeiten, einen Repeater clever einzusetzen, um im Garten ein gutes WLAN-Signal zu bekommen. Zum einen lässt sich ein handelsüblicher Indoor-Repeater zeitweise bei trockenem Wetter etwa an der Steckdose auf der Terrasse anschließen, zum anderen kann man den Repeater drinnen in der Nähe zum Garten platzieren. Hersteller wie AVM empfehlen, das Gerät ungefähr auf halber Strecke mit Sichtkontakt zum Router und zum Endgerät einzustöpseln. Öffnen Sie also gegebenenfalls ein Fenster oder die Hintertür, damit das WLAN freie Fahrt hat.
Möchten Sie mehrere Repeater hintereinander installieren, brauchen Sie unbedingt einen Dualband-Router, der gleichzeitig im 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzband funkt, sowie Crossband-Repeater. Bei Letzteren wechseln Datenpakete unterwegs das Frequenzband; andernfalls halbiert sich das Tempo mit jedem Repeater in etwa. Wer eine FritzBox besitzt, greift am besten zu einem AVM-Repeater. Der FritzRepeater 6000 ist das derzeit beste Modell, der FritzRepeater 1200 AX der aktuelle Preistipp. Nutzerinnen und Nutzer eines Telekom-Speedport-Routers sind mit dem Telekom Speed Home WLAN gut beraten. Wer das Mesh-System Netgear Orbi verwendet, kann beim Outdoor-Satelliten Orbi RBS50Y einen Blick riskieren.
WLAN-Reichweite erhöhen: Outdoor-Access-Points
Viele Hersteller bieten Outdoor-Access-Points mit WLAN an, die gegen Wind und Wetter geschützt sind. Die Geräte besitzen ausschließlich einen LAN-Anschluss für die Stromversorgung und die Verbindung zum Router. Daher eignen sie sich eher für Unternehmen – denn kaum jemand hat einen Netzwerkanschluss auf der Terrasse. Alternativ kann man natürlich ein langes LAN-Kabel verwenden, um Router und Access Point zu verbinden.
WLAN-Reichweite erhöhen: Powerline-Adapter
Achtung: 5 Gigahertz nur eingeschränkt erlaubt!