Cybergrooming und Übergriffe: So schützen Sie Kinder im Internet
Dr. Irén Schulz ist Medienpädagogin und Mediencoach bei der Initiative "Schau hin!". Sie verrät, wie Eltern ihre Kinder im Internet am besten schützen können.
Die ermordete 14-jährige Ayleen aus Gottenheim im Hochschwarzwald hat ihren mutmaßlichen Mörder im Netz kennengelernt. Ayleen hatte mit dem 29-Jährigen offenbar schon seit Wochen online Kontakt - über das Online-Game "Fortnite". Leider nur ein Beispiel von vielen, bei denen Kinder sich im Internet, ohne es zu wissen, in große Gefahr begeben.
Hier bekommen Kinder und Jugendliche Hilfe Im Netz gibt es viele Nummern und Projekte, an die man sich wenden kann - zum Beispiel die Nummer gegen Kummer: 116111 oder 0800-1110333. Eine gute Anlaufstelle ist auch Juuuport - gerade, wenn Kinder und Jugendliche nicht mit den Eltern sprechen wollen oder anonym Hilfe suchen: dort beraten Jugendliche auf Augenhöhe.
"Offene Chats" in Online-Spielen bergen große Risiken
"Schauen Sie sich die Altersangaben der Spiele an und, worum es in diesem Game geht " ist einer der Ratschläge von Dr. Irén Schulz, denn das gibt schon erste Anhaltspunkte, ob das Angebot altersgerecht ist. Und dann: Prüfen Sie, ob das Spiel eine Chatfunktion hat, mit dem die Spieler:innen untereinander in Kontakt treten können - diese Chats sind das "Einfallstor" für das sogenannte Cybergrooming von Pädophilen, bei dem sie sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen das Vertrauen der Kinder erschleichen und mit sexuellen Absichten an sie heranmachen.
»Schauen Sie "mit wem kann mein Kind in Kontakt kommen?". Gibt's da Chats, in denen jeder mit jedem sprechen kann? Außerdem ist es wichtig, die eigenen Profile so sicher und privat wie möglich einzurichten und mit den Kindern zu besprechen, was überhaupt nicht in einen solchen Online-Chat und die Spielewelt gehört.«
Private Informationen gehören nicht ins Internet
Fotos aus dem Alltag, die eigene Telefonnummer, die Privatadresse, eigene Videos - alles, was privat ist, sollte auch privat bleiben und nicht im Netz geteilt werden. Das hat nichts damit zu tun, dass Kinder nicht auch lernen sollten, offen und ehrlich zu sein. Ein Spagat.
»Das ist wie in der realen Welt. Auch da versuchen wir unseren Kindern ja auch Mut zu machen und sie zu selbständigen Menschen zu erziehen - und dass sie gleichzeitig auch auf ihr Bauchgefühl hören, ein Stück weit vorsichtig sind und dass es da so etwas wie Alarmzeichen gibt.«
Zu "Bauchgefühl und Alarmzeichen" gehört auch, den Kindern zu vermitteln, wie sie "Stop" sagen können - dass sie unangenehme oder verdächtige Profile blockieren oder melden können und dass "mit den Eltern reden" ein ganz wichtiger Sicherheitsaspekt ist.
Ehrlichkeit gegenüber Eltern schützt vor Cybergrooming
Besonders wichtiger Punkt für Dr. Irén Schulz: den Kindern vermitteln, dass sie bei Fehler offen und ehrlich sein sollen.
»Wenn etwas schief gegangen ist, wenn Kinder etwas getan haben, was nicht erlaubt war: immer den Eltern Bescheid sagen. Das ist der wichtigste Schritt, um diese Teufelskreise zu durchbrechen.«
Die Spiele und Online-Plattformen heute, so Dr. Schulz, sind meist immer noch nicht sicher genug für Kinder. Deshalb komme dem Vertrauen in der Familie eine große Bedeutung bei - und dem Rüstzeug, das die Eltern ihren Kindern mitgeben auf ihrem Weg in die Online-Welt.
Tipps, Links, Hilfe: Broschüre "Medienrechte für Kinder"
Gefahren im Internet - Wo sie lauern und wie Sie sich schützen
Gefahren im Internet werden immer wieder viel beschworen, doch ist das noch lange kein Grund zur Panik. Mit einer modernen Antivirensoftware und einer ordentlichen Portion Menschenverstand sowie einem kritischen Hinterfragen mancher Situationen können Sie auch weiterhin ohne Angst im World Wide Web surfen. Wichtig ist es, dass Sie die häufigsten Gefahren im Netz kennen und sich dementsprechend wappnen können.
Sicher im World Wide Web unterwegs sein
Sich schützen vor Gefahren im Internet kann man durch einige wirksame Vorsichtsmaßnahmen. Da Betrüger auf allen möglichen Wegen versuchen, Ihnen Ihre Daten und Ihr redlich verdientes Geld zu stehlen, ist stets erhöhte Wachsamkeit geboten. Gegen die meisten Viren, Trojaner und ähnliche virtuelle Schädlinge können Sie sich schützen, indem Sie einfach ein gutes Antivirenprogramm auf Ihrem Rechner installieren. (So surfen Sie sicher) Wichtig ist es, dass Sie dieses regelmäßig aktualisieren. Schließlich werden auch ständig neue Viren entwickelt und ein veraltetes Programm würde diese dann nicht mehr erkennen.
Doch auch beim Download von angeblicher Freeware lauern Gefahren im Internet. Sich schützen können Sie hier, indem Sie immer das Kleingedruckte sehr aufmerksam lesen. Generell ist es empfehlenswert und sicher, nur auf bekannten und seriösen Seiten etwas herunterzuladen. (Sicheres Passwort: Diese Kombinationen sind nicht zu knacken)
Gefahren im Internet – auch in Sozialen Netzwerken
Webinar: Vor Gefahren im Internet schützen – AGEV
Im Internet lauern Gefahren und Risiken, etwa Opfer eines Drive-by-Downloads oder einer Phishing-Attacke zu werden. In ihrem Webinar am 25. Januar zeigen die Sicherheitsexperten von DIGITAL.SICHER.NRW, wie man sich schützen kann.
Im Onlineseminar „Gefahren im Internet – So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen“ erfahren Unternehmerinnen und Unternehmer, wie sie Ihren Browser sinnvoll durch Erweiterungen absichern können, wie sie eine sichere Webseite erkennen oder worauf sie im Hinblick der „Cookies“ und einer sicheren Verbindung achten sollten. Die Teilnahme ist wie alle Angebote von DIGITAL.SICHER.NRW für kleine und mittlere Unternehmen aus NRW kostenfrei.
Zur Anmeldung