Verunsicherung über Cyber-Kriminalität nimmt bei Internet-Nutzern zu

Lagebericht des BKA Cyberattacken nehmen weiter zu

Lagebericht des BKA Cyberattacken nehmen weiter zu Stand: 09.05.2022 18:51 Uhr

Cyberstraftaten haben im vergangenen Jahr weiter deutlich zugenommen. Ein Grund dafür ist laut BKA die zunehmende Digitalisierung - auch durch die Corona-Pandemie. Die Schäden sind enorm.

Von Philipp Eckstein, ARD-Hauptstadtstudio

Im vergangenen Jahr hat die Polizei rund 146.000 Cyberstraftaten erfasst. Das ist erneut ein Höchstwert - und ein Zuwachs im Vergleich zu 2020 um zwölf Prozent. Cyberstraftaten, das sind laut Definition des Bundeskriminalamts Delikte, die sich gegen das Internet und informationstechnische Systeme richten. Also beispielsweise die Verbreitung von Schadsoftware und das kriminelle Eindringen in Unternehmensnetze.

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Die zunehmende Digitalisierung ist ein Grund für den Anstieg der Kriminalität im digitalen Raum: Es gibt schlicht immer mehr Tatgelegenheiten. Auch die Corona-Pandemie habe dazu beigetragen, sagt die Vizepräsidentin des BKA, Martina Link, bei der Vorstellung des Lagebilds Cybercrime. So hätten viele Unternehmen und Behörden die Möglichkeiten zum Homeoffice stark ausgebaut - und damit sei verbunden gewesen, "dass Zugangsmöglichkeiten zu Unternehmensnetzwerken, vom Home Office, aber auch mobil, von jedem erdenklichen Ort in der Welt geschaffen worden ist". Dieser Digitalisierungsschub schaffe nicht nur mehr Komfort und mehr Flexibilität, "er schafft eben auch eine Vielzahl neuer Tatgelegenheiten für Cyberkriminelle".

Schäden in Höhe von 223,5 Milliarden Euro

Die Schäden durch sogenannte Internet-Kriminalität sind hoch. Das BKA verweist auf Zahlen, die der Branchenverband Bitkom veröffentlicht hat. Demnach verursachte Cybercrime im vergangenen Jahr in Deutschland Schäden in Höhe von 223,5 Milliarden Euro. Einen besonders starken Anstieg gab es demnach bei sogenannten Ransomware-Attacken. Dabei verschlüsseln Kriminelle die Computer-Systeme von Privatpersonen, Behörden oder Unternehmen. Diese können dann auf ihre Daten nicht mehr zugreifen. Die Kriminellen versprechen, die Daten für ein Lösegeld wieder zugänglich zu machen. "Wir plädieren immer dafür, keine Lösegelder zu zahlen", sagt BKA-Vize Link. "Weil durch jede Zahlung von Lösegeld die kriminelle Infrastruktur weiter befeuert und unterstützt wird."

In seinem aktuellen Lagebild betont das BKA, dass die Aufklärungsquote von Cyberstraftaten gering ist. Nicht einmal jeder dritte Fall kann gelöst werden. Zudem sei die Dunkelziffer hoch, weil viele Straftaten nicht gemeldet werden.

Zunahme an Straftaten durch Ukraine-Krieg

Im Zuge des Ukraine-Kriegs befürchtet das Bundeskriminalamt, dass es zu einer weiteren Zunahme an Straftaten im Netz kommen könnte. "Wir sehen Cybergruppierungen, die sich mit der russischen Seite aber auch der ukrainischen Seite solidarisieren. Wir sehen Schadsoftware, die eingesetzt wird, um die ukrainische IT-Infrastruktur zu sabotieren. Und wir sehen DDos-Angriffe zur Unterstützung der ukrainischen oder auch der russischen Seite."

Dabei würden die Grenzen zwischen kriminellen und möglicherweise staatlich-gesteuerten Akteuren verschwimmen. Auch die Bundesregierung beobachtet diesen Bereich aufmerksam: "Wir haben seit Beginn des Krieges eine verschärfte Lage im Bereich der Cybersicherheit", sagt der Sprecher von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. "Wir haben aber bisher keine größeren Cyberattacken feststellen können. Weder auf Einrichtungen des Bundes, noch auf andere wichtige Behörden, noch auf Einrichtungen kritischer Infrastruktur, was uns besonders wichtig ist."

Auch Privatpersonen betroffen

Von Cybercrime sind übrigens nicht nur Behörden und Unternehmen betroffen. Auch Privatpersonen können Opfer werden. Insofern ist es wichtig, sich zu schützen. "Das beginnt damit, dass ich IT-Sicherheit, Antiviren-Programme und ähnliches immer auf dem aktuellen Stand halte", sagt BKA-Vize Link. Im zweiten Schritt sollten Passwörter nicht "das übliche 1234" sein, "sondern etwas komplexer und deshalb auch nicht so leicht zu durchschauen".

Und hinzu komme: Daten sichern und misstrauisch sein, wenn man Emails oder Nachrichten bekommt, die einem komisch vorkommen. In einem solchen Fall: Anhänge besser nicht öffnen und auf keinen Link klicken.

Infografik: Cyberkriminalität nimmt weiter zu

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Verunsicherung über Cyber-Kriminalität nimmt bei Internet-Nutzern zu

Verunsicherung über Cyber-Kriminalität nimmt bei Internet-Nutzern zu

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Phishing-Mails, Online-Betrug mit Fake-Shops oder Erpressung mit gestohlenen Daten - immer mehr Internet-Nutzer fühlen sich angesichts zunehmender Cyber-Kriminalität nicht mehr sicher im Web.

Cyber-Kriminelle sind auf dem Vormarsch. Die Folgen: Immer mehr Internet-Nutzer fühlen sich im Web nicht mehr sicher. Laut einer aktuellen Umfrage, die unter 1.014 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde, gibt eine Mehrheit (52 Prozent) an, sich online eher (28 Prozent) oder sehr (24 Prozent) unsicher zu fühlen. Auf der anderen Seite fühlen sich 29 Prozent eher sicher, nur 15 Prozent sehr sicher.

„Die Bedrohungslage im Internet verschärft sich. Von Angriffen durch Cyber-Kriminelle oder staatlich gesteuerte Gruppen sind nicht nur kritische Infrastrukturen und Unternehmen bedroht, sondern auch jede und jeder Einzelne kann zum Ziel werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Die große Mehrheit - nämlich 70 Prozent - sieht sich dabei selbst in der Pflicht, für ihren Schutz im Netz zu sorgen; nur 15 Prozent nehmen den Staat in die Verantwortung und 13 Prozent die Unternehmen wie Internet-Anbieter oder die Hersteller von Hard- und Software.

„Die Menschen wollen sich online schützen – und dafür brauchen sie Wissen und Werkzeuge. Es ist Aufgabe von Politik und Wirtschaft, die für einen soliden Schutz nötigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Und die Unternehmen müssen dafür sorgen, dass auch die nötigen technischen Tools zur Verfügung stehen und einfach zu bedienen sind“, fasst Rohleder zusammen.

Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels