6 hilfreiche Tricks gegen Spam-E-Mails
Sie haben mal wieder ein verdächtig billiges Viagra-Angebot erhalten oder in einem fernen Land viel Geld geerbt? Dann können Sie sich zwar einerseits gratulieren – oder aber um den offensichtlichen Spam im E-Mail-Postfach kümmern. TECHBOOK gibt 6 Tipps.
So ziemlich jeder, der über eine E-Mail-Adresse verfügt, hat schon mal eine Spam-Mail bekommen. Inhaltlich muten die Nachrichten mitunter recht abenteuerlich an: Eine fremde Person hat Sie über den Lottogewinn in Spanien informiert? Ihre Nachbarin, von der Sie noch nie etwas gehört haben, hat sich unsterblich in Sie verliebt und möchte nun, dass Sie ihrem Profil auf einer Dating-Webseite folgen? Auch wenn die Spam-Mails manchmal recht unterhaltsam zu lesen sind, sind sie vor allem nervig. Zum einen müllen sie das Postfach zu und zum anderen enthalten sie oft versteckte Gefahren. TECHBOOK gibt sechs Tipps, wie Sie auf Spam-Mails reagieren sollten und wie Sie die Anzahl der unerwünschten Nachrichten im Posteingang merklich reduzieren.
Was genau ist eine Spam-Mail eigentlich?
Bei sogenannten Spam-Mails handelt es sich um unerwünschte (Massen-)Mails. In der Regel haben die Nachrichten einen kommerziellen Hintergrund; der Empfänger soll zum Kauf eines bestimmten Produkts animiert werden. Weitere häufige Spam-Mail-Typen sind auch die sogenannten Phishing-Mails, die vornehmlich Nutzerdaten abgreifen wollen, und virenverseuchter Spam. In Deutschland lag 2018 das durchschnittliche Aufkommen von Spam-Mails am Tag laut Statista bei ungefähr 150 Millionen – somit bestehen über die Hälfte aller täglich versteckten Mails aus unerwünschten Massennachrichten. Bis zum Jahr 2026 könnte sich laut Prognosen die Anzahl der weltweit täglich versendeten Spam-Mails auf 392 Millionen pro Tag erhöhen.
Fun Fact am Rande: Der Begriff „Spam“ kommt übrigens ursprünglich vom sogenannten „Frühstücksfleisch“ der Marke Hormel. Im Rahmen eines Kundenwettbewerbs wurde das Dosenfleisch von „Hormels Spiced Ham“ in „Spam“ umbenannt – ein von „Spiced Ham“ abgeleitetes Kunstwort. Nach einem populären Sketch der Gruppe Monty Python wurde der Begriff vermehrt für unerwünschte Massenwerbemails verwendet. Alternativ ist auch von Junk-Mails (Junk = engl. „Müll“) die Rede.
Diese Arten von Spam-Mails gibt es
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt es bestimmte Arten von Spam-E-Mails, die besonders häufig auftauchen. Bei einer Betrugs-E-Mail (oder auch aus dem Englischen „Scam“) geht es meist um einen sogenannten Vorschussbetrug. Solche E-Mails versprechen das schnelle Geld, wenn ein vergleichsweiser geringer Betrag gezahlt wird. Dieser Vorschuss soll zuerst an die Absender überwiesen werden, damit angeblich die großen Geldsummen fließen können. Vorwiegend verlangen die Betrüger angebliche Anwaltsgebühren für ein Erbe im Ausland oder Geld für ein Flugticket für eine Online-Bekanntschaft auf einer Dating-Plattform.
Falschmeldungen, auch Hoax genannt, sind zumeist ein schlechter Scherz und mit der Aufforderung verbunden, die Mail an andere Empfänger weiterzuleiten. Es handelt sich also um eine besondere Art der Kettenbriefe. Auch, wenn die Nachrichten harmlos scheinen, gilt eine gewisse Vorsicht, da die Masche unter anderem genutzt wird, um Fake News zu verbreiten.
Bei einer Phishing-Mail versuchen Internetkriminelle an persönliche Informationen zu kommen wie etwa die Zugangsdaten zu Ihrem Bankkonto. Dazu schrecken die Betrüger auch nicht davor zurück, sorgfältig nachgemachte Webseiten zu verlinken. Diese sehen meist täuschend echt wie die Original-Webseite eines Unternehmens aus – sind aber komplett gefälscht.
Tipps gegen Spam-Mails
Halten Sie Ihre Mail-Adresse so geheim wie möglich
Geben Sie Ihre Mail-Adresse niemals an Fremde oder Personen, denen Sie nicht trauen, weiter. Behandeln Sie die Mail-Adresse wie eine Wohnadresse oder Telefonnummer. Vermeiden Sie auch das Nutzen Ihrer Mail-Adresse in Foren oder Kommentarspalten von Blogs und wenn doch – achten Sie bei der Anmeldung darauf, wie die Webseitenbetreiber mit Ihren Nutzerdaten umgehen. Eventuell lohnt es sich, für Bestellungen, Gewinnspiele und Foren ein separates Mail-Konto anzulegen. Sollte Ihre Mail-Adresse auf einer öffentlichen Webseite stehen, sollten Sie sie dort, wenn möglich, nicht in Textform, sondern als Bild einfügen oder zumindest das @-Zeichen in Klammern setzen oder anders verfremden. Auf diese Weise können Sie Bots das Auslesen der Daten erschweren.
Lesen Sie auch: Die Bedeutung von CC und BCC in E-Mails
Der Spam-Filter kann lernen
Spam-Mails löschen? Ja, aber nicht unbedingt sofort. Die meisten Mail-Betreiber arbeiten inzwischen mit Spam-Filtern, Google beispielsweise hat Anfang 2019 eine Künstliche Intelligenz in seinen Filter integriert. Damit Ihr Spam-Filter lernt, markieren Sie unerwünschte Mails als Spam oder schieben Sie sie in den entsprechenden Junk-Mail-Ordner. So landet die unerwünschte Werbung wahrscheinlich beim nächsten Mal direkt dort. Fehler können dabei natürlich auch passieren, sodass reguläre Nachrichten ebenfalls im Spam-Ordner landen. In diesem Fall lernt der Filter in der Regel mit der Zeit ebenfalls dazu, wenn Sie die entsprechenden Mails konsequent kontrollieren und wieder in Ihren Posteingang schieben.
Klicken verboten
Wichtigste Regel: Niemals auf Links klicken! Damit bestätigen Sie dem Absender im besten Fall nur, dass Ihre Mail-Adresse existiert. Die Konsequenz ist noch mehr Spam. Auch Anhänge von unbekannten Absendern sollte man niemals (!) herunterladen. Im schlimmsten Fall verstecken sich nämlich gefährliche Schadprogramme in den gesendeten Daten. Manchmal erhält man Spam-Mails von Kollegen oder Freunden. Auch hier sollten Sie Vorsicht walten lassen und sich gegebenenfalls beim Absender rückversichern.
Vorsicht gilt übrigens auch bei Links, die vorgeben, bei Aktivierung den Empfänger von der Adressaten-Liste zu entfernen! Oft bewirken diese dann das genaue Gegenteil und sie verifizieren dadurch einfach Ihre Adresse. Ausgenommen davon sind natürlich Abmeldungen von regulären Newslettern, für die Sie sich in der Vergangenheit selbst angemeldet haben.
Zahlen und Sonderzeichen helfen gegen Bots
Die Spammer schicken ihre Mails in der Regel mithilfe von Bots herum, die die Mailadressen nach dem Zufallsprinzip generieren, sprich: Bekannte Namen mit diversen Domains kombinieren. Wenn Ihre E-Mail-Adresse also auch Zahlen oder Sonderzeichen enthält, machen Sie es den Bots schwerer, Sie zu finden.
Niemals auf Spam-Mails antworten oder weiterleiten
Antworten Sie bloß nicht und leiten Sie die Mail auch an niemanden weiter. In diesem Fall gilt nämlich dasselbe Prinzip wie bei Punkt 3: Jede Interaktion mit der Mail bestätigt dem Spammer nur, dass die Mail-Adresse tatsächlich existiert und genutzt wird. Beachten Sie lieber Tipp 2 und markieren Sie unerwünschte Nachrichten als Spam- beziehungsweise Junk-Mail.
Das BSI empfiehlt darüber hinaus, niemals Anhänge von Nachrichten zu öffnen, die einem dubios vorkommen. Denn sogar Word-Dokumente, PDFs oder Bilder können mit einem Virus verseucht sein. Und bittet der Absender um die Eingabe von Daten, sogar sensiblen wie der Kontonummer, oder fordert gar zur Zahlung auf, gilt es, mit Vorsicht zu handeln.
Eintrag auf einer „Robinson-Liste“
Die sogenannte „Robinson-Liste“ des Interessenverbandes Deutsches Internet (I.D.I.) bietet zusätzlich einen gewissen Schutz gegen Junk-Mails. Nutzer tragen sich mitsamt Mail-Adresse, Namen und Anschrift in diese Liste ein. Registrierte Unternehmen löschen dann die dort eingetragenen Namen aus Ihren Datenbanken. Allerdings sind Firmen nicht verpflichtet, die Listen miteinander abzugleichen, sodass der Effekt vergleichsweise gering ausfällt. Schaden kann es aber in der Regel auch nicht.
Manchmal hilft nur noch ein Wechsel
Die Flut an Spam-Mails ist bei Ihnen unbeherrschbar und absolut unerträglich geworden? Dann sollte man über einen Mail-Umzug inklusive neuer Adresse nachdenken. Einige der oben genannten Tipps greifen in diesem Fall am effektivsten. Bei einer neuen Adresse können Sie dann gegebenenfalls direkt ein paar der oben genannten Tipps berücksichtigen, wie etwa Nr. 4, indem Sie Zahlen oder Sonderzeichen in die Adresse mit aufnehmen.
Die rechtliche Lage bei Spam-Nachrichten
Laut Paragraph 7 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) darf nur derjenige Werbung per E-Mail erhalten, der dazu seine ausdrückliche Einwilligung gegeben hat. Allerdings darf in gewissem Rahmen speziell über „elektronische Post“ dennoch geworben werden, wenn der Kunde der Verwendung seiner Mail-Adresse zu Werbezwecken nicht explizit widersprochen hat oder für ein ähnliches Produkt geworben wird, wie eines, für das sich der Kunde bereits explizit interessiert hat. In so einem Fall muss der Werbende allerdings seine Identität deutlich kennzeichnen und dem Kunden darüber hinaus deutlich kommunizieren, dass er sich jederzeit von der Werbung abmelden kann.
Bei rein automatisch generierten Spam-Nachrichten, vor allem mit dubiosem Inhalt wie Lottogewinnen oder Einladungen auf Porno-Seiten, handelt es sich somit um illegale Kontaktaufnahmen, die das allgemeine Persönlichkeitsrecht verletzen. Betroffene können sich zum Beispiel beim eco-Verband beschweren.
Phishing-Methode umgeht Zwei-Faktor-Authentifizierung
12. August 2022
Phishing-Methode umgeht Zwei-Faktor-Authentifizierung
Dass man gerade bei E-Mails ein waches Auge haben sollte, um sich vor Betrügern zu schützen, die es auf persönliche Daten abgesehen haben, ist im besten Fall bekannt. Stichwort schädliche Anhänge oder Links, hinter denen sich betrügerische Websites verbergen. Wer sich einmal eingehend hiermit befasst hat, erkennt Anzeichen für derartige Spam-Mails schnell.
Auch der sorgsame Umgang mit Zugangsdaten dürfte den meisten vertraut sein. In diesem Kontext spielt die Zwei oder auch Multi-Faktor-Authentifizierung eine Rolle, bei der Nutzer mithilfe von mindestens zwei unabhängigen Komponenten ihre Identität nachweisen müssen. Nun ist eine neue Phishing-Methode bekannt geworden, die diese Zwei-Faktor-Authentifizierung umgeht.
Die Details finden Sie bei unseren Kollegen der Certified Security Operations Center GmbH.
Spam-Mails loswerden (9 Tipps gegen lästige Mails)
1 Mit diesen Tipps erhalten Sie weniger Spam. Foto: Feng Yu /
Wir verraten Ihnen 9 Tipps, die dabei helfen können, lästige Spam-Mails loszuwerden.
Link kopiert
1. Spam-Mails markieren
Die erste Reaktion auf Spam-Mails ist meist das Betätigen des Löschen-Buttons. Wenn eine Mail es allerdings durch den Spamfilter Ihres Mailprogramms geschafft hat, wurde diese nicht als Spam erkannt. Das heißt, Sie müssen dem Programm helfen, die Mail als solchen zu identifizieren, um sie beim nächsten Mal nichts ins Postfach durchzulassen. Aus diesem Grund sollten Sie Spam-Mails nicht direkt löschen, sondern sie zunächst als Spam markieren. Dadurch landen sie im Spam-Ordner und der Absender wird als Spammer vorgemerkt. Auch alle Nachfolgemails landen dann direkt im Spam-Ordner und können gebündelt gelöscht werden.
2. Nicht überall anmelden
Je weniger Sie Ihre Mailadresse verwenden, desto geringer ist die Chance, dass sie von Spammern entdeckt, gekauft oder gestohlen wird. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Mailadresse nur sehr bedacht in irgendwelche Listen, Newsletter oder Gewinnspiele eintragen.
3. Junkmail anlegen
In Anlehnung an den vorherigen Punkt können Sie sich auch eine Junkmail anlegen, die Sie immer dann verwenden, wenn Sie nicht Ihre persönliche Mailadresse angeben möchten. Halten Sie diese Mail möglichst anonym und geben Sie so wenig Informationen bei der Kontoerstellung an wie möglich. Die Mailadresse sollte außerdem keine Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen.
Auch interessant: Smishing (Betrugsversuch per SMS)
4. E-Mailadresse ändern
Es ist nicht selten, dass man eine Mailadresse seit mehreren Jahren besitzt und sich so an sie gewöhnt hat, dass man sich nicht vorstellen kann, eine andere zu besitzen. Immerhin hat man sich mit ihr überall registriert und scheut den Aufwand, bei allen Accounts die Kontaktdaten zu ändern. Dies ist im Zweifelsfall aber die effektivste Lösung, um Spammails endgültig loszuwerden. Vorausgesetzt, man geht mit der neuen Adresse dann vorsichtiger um.
5. E-Mail nicht ausschreiben
Wer seine Mailadresse im Internet veröffentlichen muss, weil er zum Beispiel impressumspflichtig ist, kann sich durch einen einfachen Trick vor automatischen Mailsammlern (Harvestern) schützen. Schreiben Sie Ihre Adresse dazu nicht komplett aus, sondern ersetzen Sie das @-Zeichen durch (at) oder weisen Sie darauf hin, wie sich Ihre Kontaktmail zusammensetzt. Also zum Beispiel Nachname (at) Name der Webseite Punkt de.
6. Spamfilter von Drittanbietern
Falls Sie das Gefühl haben, dass der Spamfilter Ihres Mailprogrammes zu viele unerwünschte Nachrichten durchlässt, können Sie über die ergänzende Nutzung eines externen Anti-Spam-Programmes (ANZEIGE) nachdenken.
Auch interessant: Pretexting (Informationsdiebstahl mit Vorwand)
7. Niemals auf Spam antworten
Wer auf Spammails antwortet, gibt den Betrügern das Signal, dass die Adresse in Benutzung ist, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mitteilt. In der Folge werden dann verstärkt Spamnachrichten versendet. Aus diesem Grund sollte man Spam-Mails niemals beantworten.
8. In Robinsonliste eintragen
Ein Eintrag in die Robinsonliste soll Verbraucher vor unaufgeforderten Werbemails schützen. Die Idee dahinter ist, dass seriöse Unternehmen ihre Mailinglisten mit der Robinsonliste abgleichen und die darin befindlichen Adressen aus ihrem System löschen. Allerdings ist dieser Abgleich freiwillig und längst nicht alle Unternehmen nehmen an dem Projekt teil. Der Eintrag in die Robinsonliste bedeutet also nicht, dass Sie keine Werbemails mehr erhalten. Er kann aber zumindest die ein oder andere unerwünschte Mail im Postfach verhindern.
9. Beschwerde einreichen
Bei besonders fiesen Betrugsmaschen oder Mails mit illegalen Inhalten können Sie beim Verband der Internetwirtschaft Beschwerde einreichen. Dort wird die Mail auf Verstöße gegen das Jugendmedienschutz- und das Strafgesetz geprüft. Im Falle eines Verstoßes kann die Internet-Beschwerdestelle dann weitere Schritte einleiten. Dadurch werden Sie den Spam nicht los, Sie tragen aber dazu bei, gewisse Maschen aufzudecken.
Lesen Sie jetzt weiter: Tipps, um das Handy schneller zu laden