Datenschutz & Privatsphäre im Netz: Wie euch Google Chrome dabei hilft, sicher im Internet zu surfen
Interview mit Google Chrome Lead Produktmanagerin Sabine Borsay: Diese wichtigen Datenschutz- und Privatsphäre-Funktionen solltet ihr kennen
Der Oktober ist der europäische Monat für Cyber-Sicherheit: Wie setzt ihr euch im GSEC dafür ein, dass Nutzer:innen mit dem Google Chrome Browser sicher im Internet surfen?
Sicher unterwegs im Netz mit Google Chrome:
Online-Sicherheit ist eines unserer wichtigsten Themen überhaupt. Denn selbst die hilfreichsten Web-Produkte sind ohne Datenschutz und Datensicherheit nichts wert. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, dass Datenschutz und Datensicherheit schon von vornherein in Google Chrome verankert sind, zum Beispiel anhand verschiedener Sicherheitsfunktionen, die nicht vertrauenswürdige Webseiten frühzeitig erkennen und blockieren.
Außerdem müssen die individuellen und vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten für Nutzer:innen einfach und verständlich sein. Unser Ziel ist es, dass jede:r die Einstellungen in Google Chrome verwenden und verstehen können soll, ohne tiefes IT-Fachwissen. Dafür ist ein leichter Zugang zu allen Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen ein absolutes Muss. Wir möchten Chrome-Nutzer:innen die Möglichkeit geben, sicherheitsbezogene Einstellungen zu wählen, die ihren individuellen Privatsphäre-Bedürfnissen entsprechen. Deshalb bieten wir in den Browser-Einstellungen – im Tab Datenschutz und Sicherheit – verschiedene Optionen auf einen Blick an.
Mit dem Passwortmanager Kennwörter einfach erstellen und verwalten:
Ich empfehle unseren Leser:innen, dass sie auch aktiv am Datenschutz mitarbeiten, indem sie zum Beispiel einen Passwortmanager nutzen. Denn dasselbe Passwort immer wieder zu verwenden, ist ein großes Sicherheitsrisiko. Der Google Passwortmanager ist direkt in Chrome integriert und erstellt einzigartige Passwörter für jedes Konto. Damit wird die Anmeldung über verschiedene Geräte hinweg nicht nur sicherer, sondern auch deutlich einfacher und schneller, denn Nutzer:innen müssen sich komplizierte Passwörter nicht mehr selbst merken.
Welche Sicherheitsfunktionen in Google Chrome sollten Nutzer:innen kennen?
Sicherheit ist einer der Grundpfeiler von Chrome und auch die Nutzungsfreundlichkeit hat für uns Priorität. Der Browser wird alle vier Wochen automatisch aktualisiert, sodass Nutzer:innen immer aktuelle Sicherheitsfunktionen zur Verfügung stehen. Sollte es in Ausnahmefällen doch einmal einen kritischen Sicherheitsfehler geben, können wir in unter 24 Stunden die entsprechende Korrektur verfügbar machen.
Mit dem Sicherheitscheck in Chrome könnt ihr wichtige Sicherheitsaspekte prüfen:
In den Browser-Einstellungen für Datenschutz und Sicherheit ist zudem auch der Chrome Sicherheitscheck zu finden – den mein Team entwickelt hat. Mit dem Sicherheitscheck können Nutzer:innen beispielsweise nach kompromittierten Passwörtern, Informationen zum Safe Browsing-Status, Chrome-Updates und schädlichen Erweiterungen suchen. Eine nützliche Option, mit der Nutzer:innen die wichtigsten Sicherheitsaspekte in wenigen Klicks prüfen und je nach Bedarf individuell anpassen können – zentral, schnell und übersichtlich.
Safe Browsing-Funktion schützt vor potenziell gefährlichen Webseiten und Downloads:
Zudem helfen integrierte Sicherheitsfunktionen in Google Chrome wie Safe Browsing dabei, Nutzer:innen vor nicht vertrauenswürdigen Webseiten und Schadsoftware sowie weiteren Gefahren im Netz abzuschirmen. Die Safe Browsing-Funktion in Chrome kommt immer dann zum Einsatz, wenn Nutzer:innen im Begriff sind, potenziell gefährliche oder gefälschte Webseiten zu besuchen oder bösartige Dateien herunterzuladen. Zu ihrem Schutz werden automatisch entsprechende Warnmeldungen eingeblendet.
Chrome Nutzer:innen haben außerdem die Möglichkeit, Erweitertes Safe Browsing zu aktivieren. Diese Funktion bietet noch besseren und flexibleren Schutz vor schädlichen Webseiten, Downloads und Erweiterungen. Hierfür müssen bestimmte Browserdaten an Google gesendet werden. Wir geben unseren Nutzer:innen daher die Möglichkeit zu entscheiden, welche Stufe von Safe Browsing die richtige für ihre Bedürfnisse ist.
Die Vorteile, Kompromisse und Auswirkungen der einzelnen Einstellungen auf den Datenschutz, beispielsweise wenn eine bestimmte Einstellung aktiviert oder deaktiviert ist, erklären wir auch im neuen Datenschutz Leitfaden.
Wie können Nutzer:innen von dem Datenschutz-Leitfaden in Google Chrome profitieren?
Der Datenschutz-Leitfaden ist seit Kurzem in den Chrome Browser Einstellungen zu finden und als Schritt-für-Schritt-Anleitung zu verstehen. Er soll eine verständliche und übersichtliche Erklärung dafür liefern, was Nutzer:innen bei den Privatsphäre-Einstellungen im Chrome Browser alles einstellen können und beachten sollten. Nutzer:innen finden im Leitfaden Auswahlmöglichkeiten, die ganz individuell einstellbar sind, wie beispielsweise Optionen für Cookies, Verlauf-Synchronisierung oder Safe Browsing.
5 schnelle und kostenlose Methoden für mehr Sicherheit im Internet
1. Überprüfen, ob Ihre persönlichen Daten online gestohlen wurden
Datenpannen können zu Identitätsdiebstahl und Kontoübernahmen führen. Mit gestohlenen Daten können Kriminelle z. B. in Ihrem Namen Waren kaufen oder Kredite aufnehmen. Jedes Jahr stehlen Hacker bei Datenpannen personenbezogene Daten von Milliarden von Benutzern. Es kann durchaus sein, dass auch Ihre Daten bereits einmal gestohlen wurden.
Überprüfen Sie Ihre Situation kostenlos mit dem F‑Secure Identity Theft Checker, der Identitätsdiebstahl-Prüfung von F‑Secure. Auch wenn Ihre Daten gestohlen wurden, können Sie in vielen Fällen noch verhindern, dass Kriminelle diese nutzen. Daher lohnt es sich wirklich zu überprüfen, ob Ihre Daten gestohlen wurden.
Sicher surfen: 10 Tipps für mehr Sicherheit im Internet
Kein #Neuland mehr: Laut Statistischem Bundesamt nutzen 90 Prozent der Bundesbürger regelmäßig das Internet. Es integriert sich in immer weitere Bereiche des alltäglichen Lebens. Im Jahr 2018 sorgte ein Datenleck in Deutschland durchschnittlich für einen Schaden von 4,67 Millionen Dollar, umgerechnet 4,1 Millionen Euro. Mit diesen zehn Tipps könnt Ihr Eure Internet Security beim Surfen verbessern.
1. Maskerade
Eine häufige Gefahr, der man sich vorrangig durch Kontaktversuche aus dem Netz ausgesetzt sieht, ist Social Engineering. Soll heißen: Der potenzielle Net-Verbrecher manipuliert sein Opfer, um auf diese Weise an bestimmte Daten zu kommen. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte Phishing, bei dem der Angreifer eine falsche Identität annimmt. Dieses kann per Mail, Internetbanner oder sogar per Telefonanruf geschehen. Manchmal befindet sich Malware sogar in E-Mails von Bekannten, die unwissentlich als Transport fungieren. Das sogenannte Mouseover kann Phishing-Links erkennen – denn es zeigt die Adresse an, zu der ein Link führt.
2. Ein besseres Passwort
Essentiell für die Sicherheit der eigenen Geräte ist die Wahl des richtigen Passworts oder der richtigen PIN-Nummer. Die Faustregel: Je länger das Passwort ist und umso mehr Sonderzeichen es beinhaltet, desto besser. Beim Smartphone kann schon die Erweiterung von einer 4-Nummern-PIN zur fünfstelligen Kombination für eine erhöhte Sicherheit sorgen.
Verschiedene Accounts verlangen verschiedene Passwörter. Sollte jemand an einen Zugangscode gelangen, so kann er damit nicht auf sämtliche Accounts zugreifen. In den Optionen von Smartphones lassen sich zusätzlich verschiedene Apps und Daten mit Passwörtern absichern.
Für besonders komplexe Passwörter eignen sich Passwortmanager wie Keepass oder Password Boss. Wichtig: Niemals das Passwort auf einen Zettel schreiben und irgendwo liegen lassen!
3. Datensicherung
Regelmäßige Backups verhindern, dass Daten verloren gehen. Dafür bietet sich eine externe Festplatte an. Die zu sichernden Dateien können einfach kopiert und darauf abgespeichert werden. Alternativ gibt es spezielle Software für Backups. Beispiele dafür sind Ashampoo Backup und Personal Backup.
4. Internet Security durch Abwehrstoffe
Ein weiteres Must-Have für jeden Internetbenutzer: Antiviren-Software und Malware-Blocker schützen den Computer vor allen gängigen Gefahren vom Trojaner bis zum Wurm. Kostenlose Programme wie Avira und Avast reichen hierbei aus. Hier die besten fünf Antivirenprogramme von PC-Magazin.
5. Router
Der Router ist das Tor zum Firmen- oder Heimnetz. Knackt ein Angreifer die Sicherheitsmaßnahmen, kann er ungehindert ins angeschlossene Netz und damit auch in alle verknüpften Geräte eindringen und diese kontrollieren. Genau wie bei der Passwortsicherheit eignet sich auch für den Router ein möglichst langer Schlüssel. Zudem solltet Ihr als Verschlüsselungsstandard für Ihr Netzwerk WPA2 wählen. Das normale WPA gilt als veraltet.
6. VPN
Öffentliche Internet-Hotspots sind oft nur unzureichend verschlüsselt. Aus diesem Grund solltet Ihr öffentliche Netzwerke am besten nur dann benutzen, wenn sie mit einem Virtual Private Network (VPN) surfen. Beispiele dafür sind Avira Phantom, Spyoff oder Okay Freedom. Ist kein VPN verfügbar, sollte zumindest die Datenfreigabe Eures Geräts deaktiviert werden.
7. Aktualität
Wie gefährlich veraltete Betriebssysteme oder Sicherheitssoftwares sind, zeigt der Fall der Wannacry-Ransomware vom Mai 2017. Damals hatte sich die Schadsoftware rasend schnell auf Betriebssystemen ausgebreitet, die eine alte Windows-Version benutzten. Die Lösung: Windows, Antivirenprogramme und sonstige wichtige Software sollten regelmäßig aktualisiert werden. Darunter fallen auch Browser-Plugins wie Flash, Java und Acrobat. Die „Automatische Updates“-Funktion ist angeraten. Dasselbe gilt auch für das Smartphone. Der Nutzer sollte immer darüber informiert sein, welche Berechtigungen die Apps auf dem Smartphone haben und ob sie auf dem neuesten Stand sind.
8. E-Mail-Verkehr
Sensible Daten sollten nie über eine normale E-Mail verschickt werden. Darunter fallen Bankdaten, Unternehmensinformationen und Steuerangelegenheiten. Eine Verschlüsselung ist notwendig. Wie genau das funktioniert, legt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik dar.
9. Fremde Geräte
So sicher der eigene USB-Stick für die Aufbewahrung von sensiblen Daten ist: Die Verwendung an fremden Geräten oder die Nutzung von fremden USB-Sticks kann gefährlich sein. Diese tragen möglicherweise Viren oder Spyware. Darum solltet Ihr nicht jeden Stick, den Ihr beispielsweise auf einer Messe erhaltet, an Ihre Geräte an. Internetcafés, Copyshops oder öffentliche Fotoautomaten mit USB-Anschluss sind Gefahrenherde für eine Infektion. Auch andere Geräte wie WLAN-Repeater, Smart-TVs oder Router sind nicht immer sicher. Denn deren Betriebssysteme werden nicht immer zuverlässig aktualisiert.
10. Zweifach gesichert
Eine sogenannte „Zwei-Faktoren-Sicherung“ sorgt für zusätzlichen Schutz. Bei Smartphones zum Beispiel ist nach der Eingabe der PIN optional noch ein Wischmuster verfügbar, oder die Freigabe per Fingerabdruck-Sensor. Aber auch immer mehr Websites fragen neben dem Passwort noch eine zusätzliche Verifizierung ab, etwa per SMS oder E-Mail. Mit der App „TruthFactorAuth“ lässt sich herausfinden, welche Websites bereits Zwei-Faktoren-Sicherung unterstützen.
Titelbild: © alphaspirit / Grafik: © Statista