Wie viel Sicherheit steckt tatsächlich in meiner Technik?
Die Beantwortung dieser Frage ist für Verbraucher*innen fast unmöglich, obgleich es immer mehr Geräte gibt, die mit dem Internet verbunden sind (Internet of Things). Egal ob es sich um einen Router, ein Smart-TV, ein Heizungsthermostat oder eine Überwachungskamera handelt, der Auswahl und der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Verbindung mit dem Internet als auch die Kommunikation untereinander sorgt für Bequemlichkeit und Effizienz im Alltag, erhöht aber auch das Angriffspotenzial von außen. Um so bedeutsamer wird es für die Konsumenten, inwieweit sich der Hersteller bereits bei der Entwicklung des Produkts Gedanken um die IT-Sicherheit gemacht hat (Security by Design).
Da dies von außen nun mal nicht sofort zu erkennen ist, hatte man bisher keine andere Möglichkeit als auf die Reputation des Herstellers zu setzen oder diesen Aspekt bei seiner Kaufentscheidung gänzlich außen vor zu lassen. Frei nach dem Rheinischen Grundgesetz: „Et hätt noch emmer joot jejange.“
Durch das neue IT-Sicherheitsgesetz 2.0 hat das BSI den Auftrag erhalten, ein freiwilliges IT-Sicherheitskennzeichen einzuführen. Ziel dahinter ist es den Verbraucherinnen und Verbrauchern die grundlegenden Sicherheitseigenschaften von digitalen Produkten auf einen Blick transparent zu machen. Kurz um: Wie viel IT-Sicherheit steckt denn tatsächlich drin! Mit Beantragung des IT-Sicherheitskennzeichens verspricht der Hersteller die Erfüllung bestimmter technisch definierter (Sicherheits-)Standards. Als neutrale Stelle kann das BSI jederzeit die Einhaltung der Herstellererklärung überprüfen. Werden Abweichungen von der Herstellererklärung oder Schwachstellen bemerkt, kann das BSI über die jeweilige Produktinformationswebseite (hier ein Beispiel) darüber informieren. Bestehen sogar nachgewiesene Sicherheitslücken, kann das BSI das IT-Sicherheitskennzeichen auch widerrufen.
Das IT-Sicherheitskennzeichen kann…
… wichtige Fakten zu Sicherheitseigenschaften eines vernetzten Produkts verständlich zusammenfassen.
… aufzeigen, dass sich der Hersteller eines Produkts freiwillig dazu verpflichtet hat, die Anforderungen des BSI einzuhalten.
… fördern, dass mehr Hersteller das Sicherheitsniveau ihrer Produkte anheben, weil sie das Kennzeichen verwenden wollen.
… Vertrauen in Geräte, Dienste und auch Hersteller schaffen.
… Kundinnen und Kunden bei der Kaufentscheidung für ein IT-Produkt helfen.
Das IT-Sicherheitskennzeichen kann nicht…
… garantieren, dass ein IT-Produkt absolut sicher ist.
… garantieren, dass die Hersteller die aufgeführten Standards jederzeit und nach Ablauf der Gültigkeit des Kennzeichens erfüllen.
… als Prüfsiegel verstanden werden. Das BSI prüft das IT-Produkt nicht, sondern legt die Kriterien fest, denen sich die Hersteller verpflichten.
… garantieren, dass darüber hinaus Sicherheitslücken im Produkt bekannt werden oder ausschließen, dass Kriminelle Wege finden, die Sicherheitsmerkmale eines Produkts zu überwinden. Sobald das BSI davon Kenntnis erhält, informiert es über die Schwachstelle.
Bis das IT-Sicherheitszeichen flächendecken im Handel vertreten ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Aber schon heute arbeitet das BSI an der Erweiterung der Produktkategorien. Auf europäischer Ebene gibt es bisher noch keine einheitliche Kennzeichnung, obgleich dies über den im Jahr 2019 in Kraft getretenen Cybersecurity Act (CSA) und dessen Zertifizierungsrahmenwerk möglich wäre.
BSI – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
In diesem Zusammenhang verweisen wir gerne auf den ersten Mitglieder-Stammtisch im neuen Jahr am 18.01.2022, der sich u.a. auch mit dieser Fragestellung beschäftigen wird. Direkt vormerken lohnt sich!
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Satellitenkommunikation sorgt für mehr Resilienz und Sicherheit
In Krisensituationen sind ausfallsichere Netze von großer Bedeutung. Baden-Württemberg und Hessen diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Branche über Chancen und Möglichkeiten der Satellitenkommunikation. Diese sorgt für mehr Resilienz und Sicherheit.
Baden-Württemberg und Hessen diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Branche über Chancen und Möglichkeiten. Die Flutkatastrophe im Ahrtal, der Krieg in der Ukraine oder der Angriff auf das Glasfasernetz der Deutschen Bahn. Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, die Netze möglichst ausfallsicher zu gestalten. Einen wichtigen Beitrag, um bei einem Ausfall ein Mindestmaß an Kommunikation zu gewährleisten und größeres Chaos zu verhindern, können Satelliten leisten. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und der CIO/CDO des Landes Baden-Württemberg, Ministerialdirektor Stefan Krebs, hatten daher heute unter der Überschrift „Schnell, resilient & sicher über(s) All – Chancen und Möglichkeiten der Satellitenkommunikation“ Vertreterinnen und Vertretern der Branche, der Verbände, des Bundestages, der Bundesregierung und der Bundesländer nach Berlin eingeladen, um miteinander zu diskutieren und sich konkrete Beispiele anzuschauen.
Gemeinsamer Standortvorteil
„Hessen und Baden-Württemberg – und damit Deutschland – sind weltweit anerkannte Standorte für die Verknüpfung von Digitalisierung, Satellitenkommunikation und Weltraumtechnologie. Diesen Standortvorteil müssen wir weiter nutzen und ausbauen, um Deutschland und Europa zu stärken“, betonte Ministerin Kristina Sinemus. Sie verwies darauf, dass sich Hessen im Bundesrat dafür eingesetzt habe, die Anstrengungen im Bereich der Satellitentechnik europaweit zu intensivieren. Mit Erfolg: Erst in der vergangenen Woche hat die Europäische Union (EU) den Aufbau einer Satellitenkonstellation vereinbart, um sichere Kommunikation für Bürger, Behörden und Unternehmen zu gewährleisten.
„Wir brauchen resiliente Telekommunikationsnetze in Europa und müssen unsere Abhängigkeit von Lösungen aus Drittstaaten reduzieren. Dafür brauchen wir eine gemeinsame europäische Vorgehensweise und die entsprechende finanzielle Ausstattung, um stark genug gegenüber US-amerikanischen Unternehmen und dem chinesischen Staat zu sein. Gleichzeitig können wir nur so das Durchsetzen europäischer Werte und Datenschutzregeln kontrollieren.“ Dass die Politik auf nationaler und europäischer Ebene die notwendigen Rahmenbedingungen setze, sei auch wichtig, um der Privatwirtschaft optimale Wachstums- und Entfaltungsbedingungen zu gewährleisten.
Satellitenkommunikation ermöglicht überall verfügbare Breitbandverbindung
Gerade Start-ups und neue Unternehmen drängten in den Markt, denn Satellitenkommunikation sei nicht nur in Krisenzeiten wichtig, sondern auch, um schwer erschließbare Einzellagen flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen. „Autonomes Fahren, Internet der Dinge, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz oder digitale Landwirtschaft. All dies ist durch Satellitenkommunikation möglich und nicht allein mit terrestrischer Infrastruktur denkbar. Daher ist die Satellitentechnik auch ein wesentlicher Punkt in der hessischen Digitalstrategie“, erklärte Kristina Sinemus.
Für die Resilienz, Sicherheit und Souveränität der digitalen Infrastrukturen ist neben anderen Breitbandtechnologien die Satellitenkommunikation von zentraler Bedeutung. Ob im Einsatz-, Krisen- und Katastrophenfall oder bei der Versorgung von schwer zugänglichen Rand- und Einzellagen mit breitbandigem Internet – Satellitenkommunikation ermöglicht eine zuverlässige, kosteneffiziente und überall verfügbare Breitbandverbindung. Gerade auch dort, wo der Breitbandausbau sich aufgrund abwechslungsreicher Landschaft und herausfordernder Topographie – wie in Baden-Württemberg, beispielsweise im Schwarzwald – als besonders teuer und schwierig darstellt.
Bedeutung für Baden-Württemberg
Der Beauftragte für Informationstechnologie des Landes Baden-Württemberg und CIO/CDO Stefan Krebs betonte: „In Baden-Württemberg haben wir frühzeitig erkannt, welches Potenzial sich hinter der Satellitenkommunikation für eine flächendeckende Breitband- und Mobilfunkversorgung verbirgt. Dabei ist die Satellitenkommunikation nicht in Konkurrenz zum flächendeckenden Glasfaserausbau zu verstehen, sondern soll vielmehr in den am stärksten unterversorgten Gebieten eine schnelle und praktikable Übergangslösung schaffen. Ziel ist es, dass die Menschen im Land überall die gleichen Chancen auf gigabitfähige Netze haben – in der Stadt wie auf dem Land.“