Kostenloser WLAN Optimizer verbessert die Heimnetzwerk-Performance
Wien, 27. April 2016. Geschwindigkeit, Reichweite oder Stabilität sind für die Nutzung des Heimnetzwerkes von Bedeutung. Ergänzend zu stetigen Optimierungen auf Netzseite, können auch individuelle Einstellungen oder kleine Veränderungen vor Ort beim Kunden die Netzperformance in den eigenen vier Wänden verbessern. Dabei unterstützen die Kundenberater von UPC täglich die Kundinnen und Kunden. Besonders beliebt ist der WLAN Optimizer, der seit einigen Monaten ein erfolgreiches Tool darstellt, um die drahtlose Internetverbindung zu Hause zu adaptieren.
Bereits seit November 2015 bietet UPC den kostenlosen WLAN Optimizer zum Download auf der Website an. Rund 10.000 Kundinnen und Kunden haben davon schon Gebrauch gemacht. Das Programm scannt selbstständig die Umgebung des Modems, schaltet es dann auf den schnellsten Kanal und misst die Qualität der Signalstärke. Nach einem halben Jahr im Einsatz fällt die Resonanz der Kunden positiv aus.
Netzausbau und Netzerweiterung + optimaler Umgang mit WLAN zu Hause
UPC zählt klar zu den Speedleadern und versorgt Städte und Gemeinden in Österreich bereits seit 2013 mit 250 Mbit/s Internetgeschwindigkeit. Neben dem Netzausbau im Rahmen des Investitionsprogramms Autostrada sowie der Weiterentwicklung am Netz - testweise mit Download- Geschwindigkeiten von 1.000 Mbit/s (1 Gbit/s) und mehr - zählt auch die Früherkennung von Nutzungstrends zur wichtigen Aufgabe der Kabelnetzanbieterin. Dabei zeigt sich: Immer mehr Webinhalte werden auch in den eigenen vier Wänden mobil heruntergeladen. Waren das früher hauptsächlich Texte und Bilder, ist es heute vermehrt bewegter Content, der eine noch bessere Netzinfrastruktur erfordert.
Weil dieser Trend zum kabellosen, aber intensiv genutzten Heimnetzwerk früh erkannt wurde, stellte UPC Informationen und Hilfestellungen zur Verbesserung der WLAN-Situation zu Hause zur Verfügung. Dazu zählt auch der WLAN Optimizer, der bereits seit 2015 kostenlos zum Download angeboten wird. Das Ziel: Die bestmögliche Performance des UPC Glasfasernetzes - auch über WLAN in dicht besiedelten Umgebungen. Neben den stetigen Adaptierungen seitens des Netzanbieters ist dazu nämlich auch die optimale Einstellung der technischen Geräte zu Hause notwendig. Hierbei hilft der WLAN Optimizer.
Der WLAN Optimizer von UPC ist gratis, schnell und einfach zu bedienen
Einmal heruntergeladen, scannt er per Klick die Umgebung des Modems beim Kunden. Es gibt verschiedene WLAN-Kanäle, die ein Modem verwenden kann. Für eine gute Verbindung sollte ein Kanal gewählt werden, der in der direkten Umgebung weniger stark belegt ist. In Sekundenschnelle berechnet das Programm den idealen Kanal und nimmt die Umstellung nach einem Mausklick selbst vor. Durch diese Kanaländerung wird die Geschwindigkeit der drahtlosen Internetverbindung bereits verbessert.
Das Praktische dabei ist, dass der WLAN Optimizer zwar nur einmal installiert werden muss, die Kunden jedoch stetig davon profitieren. Die Software passt nämlich kontinuierlich und schnell die Kanalbelegung an. Gerade in Ballungsräumen können sich die WLAN-Verhältnisse schnell verändern. Neue Geräte oder veränderte Einstellungen von bestehenden Geräten in Nachbarwohnungen können zum Beispiel Einfluss nehmen. Der WLAN Optimizer hilft dem User sich an die geänderten Bedingungen anzupassen und konfiguriert das Modem optimal.
Zusätzlich zeigt der Optimizer die Signalstärke des Modems an. Meist sind es hierbei kleine Veränderungen vor Ort, die der Kunde in seiner Wohnung durchführen kann, um das Signal seines Modems und somit auch seine Netzperformance zu verbessern. Damit Breitband-Internet optimal genützt werden kann, sollte das WLAN Modem uneingeschränkten Entfaltungsraum bekommen. Auch dazu gibt UPC Hilfestellungen und Tipps: http://www.upc.at/kundenservice/wlan/wlan-optimieren/
WLAN-Geschwindigkeit steigern – sechs Tricks für ein schnelleres Netz
Das Funkloch in den eigenen vier Wänden nervt. Wer nicht in einer Einzimmerwohnung oder einem überschaubaren Apartment lebt, kennt die Situation: In der Nähe des WLAN-Routers, der oft in der hintersten Ecke der Wohnung versteckt ist, fließen die Daten noch flüssig. Doch wenn man mit Laptop, Tablet oder Smartphone schon ein oder zwei Zimmer weiter sitzt, lahmt das WLAN. Webseiten laden quälend langsam, Videostreams stocken. Was aber hilft dagegen?
Router in die Mitte der Wohnung stellen
Wie schnell das WLAN arbeitet, hängt oft von Kleinigkeiten ab. Als erste Reparaturmaßnahme empfiehlt das „c't“-Fachmagazin daher, den Router möglichst in der Mitte der Wohnung aufzustellen und mit der Ausrichtung der Antennen zu experimentieren. Internet-Speedtests wie unter oder helfen bei der Netzwerkanalyse, für Tablets und Smartphones gibt es Gratis-Apps wie Wifi Analyzer (Android) oder Network Analyzer Lite (iOS).
Auf Funkstörungen prüfen
Selbst mit einem gut aufgestellten Router und optimal ausgerichteten Antennen kann es aber passieren, dass im WLAN nur ein Bruchteil der eigentlich möglichen Datenrate zur Verfügung steht. Ursache dafür können Funkstörungen sein. Denn die Übertragung im WLAN läuft über die Frequenzbänder 5 und 2,4 Gigahertz (GHz). „Gerade das 2,4-Frequenzband ist dafür aber eigentlich nicht so gut geeignet, weil dort auch viele andere Geräte funken“, erklärt Christian Bornkessel von der Forschungsgruppe HF- und Mikrowellentechnik an der TU Ilmenau.
Beispiele für solche anderen Geräte sind zum Beispiel Bluetooth-Kopfhörer und –Lautsprecher, aber auch die Mikrowelle. „Ihr WLAN wird jetzt nicht die Mikrowelle stören“, sagt Bornkessel. „Aber wenn die etwas älter ist und die Tür nicht mehr so dicht ist, kann es schon sein, dass umgekehrt die Mikrowelle das WLAN stört.“
Gerade in Mehrfamilienhäusern stören weniger die eigenen Geräte,als die Router der Nachbarn. Denn derenWLAN arbeitet in der Regel auch mit dem 2,4-GHz-Band – und dort ist kaum Platz für viele Netze. „Mehr als drei Leute können da parallel kein separates WLAN betreiben, ohne sich gegenseitig zu stören, selbst wenn die Frequenzen optimal verteilt und ausgelastet sind“, erklärt Bornkessel.
Router manuell umstellen
Mit ein wenig Glück lassen sich die störenden Nachbar-WLANs umgehen, indem Nutzer im Menü des Routers manuell einen ungenutzten Kanal wählen. Ausprobieren hilft. „Viele Router machen das eigentlich automatisch, aber man kann sich darauf nicht immer verlassen“, sagt Bornkessel. Ansonsten bleibt nur die Flucht ins 5-GHz-Frequenzband.
Hier gibt es erstens mehr Platz für Parallel-Netzwerke, zweitens insgesamt weniger Funkverkehr. Voraussetzung ist allerdings, dass der Router und alle Endgeräte das 5-Gigahertz-Frequenzband auch unterstützen. Viele Router können aber auch gleichzeitig zwei Netzwerke auf beiden Frequenzbändern aufbauen.
Netzwerk durch Powerline-Adapter, Repeater oder Google Wifi erweitern
Wer auf dem Land oder im Einfamilienhaus lebt, hat solche Probleme mit dem WLAN der Nachbarn in aller Regel nicht, muss sich dafür aber mit baulichen Hindernissen herumschlagen. „Ein weiterer Faktor ist die Dämpfung, zum Beispiel durch Stahlbetondecken oder gut thermoisolierte Fensterscheiben“, sagt Bornkessel. In solchen Fällen ist der Wechsel auf 5 GHz keine Lösung, sondern kontraproduktiv, warnt der Experte: „Mit der Frequenz steigt die Dämpfung.“
Stattdessen empfehlen die „c't“-Experten, das Netzwerk zu erweitern. Beste Lösung dafür sind sogenannte Access Points, die im Idealfall per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden werden. Alternativ lassen sich die Zugangspunkte zum Beispiel auch per Powerline-Adapter durch die Stromleitung ansteuern, allerdings den Angaben nach nicht mit der gleichen Geschwindigkeit wie per Spezialkabel. Ganz ohne Kabel geht der WLAN-Ausbau mit sogenannten Repeatern.
Eine weitere Möglichkeit: Google hat nun einen WLAN-Router auf den Markt gebracht. Google Wifi kann ein sogenanntes vermaschtes Netz (Mesh) aufbauen, bei dem sich die Höchstgeschwindigkeit auch im letzten Winkel der Wohnung erreichen lässt. Im Praxistest konnte in einem Schlafzimmer, das zuvor mit einem normalen WLAN-Router kaum erreichbar war, die Geschwindigkeit eines Kabel-Anschlusses voll ausgeschöpft werden.
Der Router kann auch manuell eingestellt werden – das beschleunigt das Netz oftmals. Copyright: dpa
Funkstandard wechsel
Deutlich schneller kann lahmes WLAN auch durch einen Wechsel des Funkstandards werden. Die besten Übertragungsraten bieten aktuell Router, die mit dem ac-Standard arbeiten, viele Geräte funken aber noch mit dem langsameren n-Vorgänger. Auch hier gilt jedoch: Sinnvoll ist der Wechsel nur, wenn auch die Endgeräte ac unterstützen. Außerdem muss dann auch der Internetanschluss schnell genug sein.
Anschlussgeschwindigkeit prüfen
Das beste und zuverlässigste Heimnetzwerk nutzt nichts, wenn der Anschluss alle Surferei ausbremst. Und das kann auch Kunden passieren, die schnelle Verbindungen gebucht haben. Denn häufig entspricht die tatsächliche Datenrate nicht dem versprochenen Wert. Das zeigt eine Studie der Europäischen Kommission: Durchschnittlich erreichen demnach innerhalb der EU Breitband-Internetzugänge nur 75 Prozent des gebuchten Tempos.
Kabel- und Glasfaseranschlüsse sind demnach etwas zuverlässiger, DSL-Kunden stehen aber im Schnitt weniger als zwei Drittel der angepeilten Datenrate (63 Prozent) zur Verfügung. Ein Wechsel von Provider oder Technologie kann hier je nach Wohnort Wunder wirken. (dpa)
Ratgeber: Datenspeicher für Streamer und Heimnetzwerk
In diesem Artikel möchten wir Ihnen verschiedene Speicherlösungen vorstellen, mit denen Sie Ihre kostbaren digitalen Musikschätze möglichst zukunftssicher aufbewahren und mit modernen digitalen HiFi-Komponenten wiedergeben können. Der Beitrag wendet sich vornehmlich an HiFi-Ein- und Aufsteiger ohne größere Vorkenntnisse im Bereich Datenspeicher für Streamer und Heimnetzwerk.
Online-Musikstreaming wird immer populärer. Wer sich voll und ganz auf eine Abo-Lösung zum Genuss von Musik über Dienste wie Spotify, Qobuz, Tidal, Apple Music oder andere einlässt, für den entfällt im Prinzip auch der Bedarf für selbst bevorratete Musik. Doch viele von uns haben eine umfangreiche Sammlung digitaler Musikdaten im Besitz. Diese wegzuschmeißen bzw. zu löschen kommt natürlich kaum in Frage.
Nicht wenige lehnen das Abo-Prinzip auch wohl begründet ab. Schließlich besitzen wir die Musik damit nicht. Spätestens beim Ausfall der Online-Verbindung – was leider noch immer viel zu oft vorkommt – wird uns die Abhängigkeit zu den Dienstleistern schmerzhaft bewusst.
Technisch/historisch begründet liegen die meisten Musikdaten im Kundenbesitz auf CD/CD-ROM und herkömmlichen Festplatten vor. Die Silberscheiben waren das erste digitale Audio-Massenmedium, das der LP fast den Garaus gemacht hat. Später haben viele Nutzer die Daten der Silberlinge auf die Festplatte ihres Computers „gerippt“.
In welchem Format und mit welcher Qualität diese vorliegen, spielt für unser Anliegen erst mal keine Rolle. Von stark komprimiertem MP3 bis zu verlustfrei oder gar nicht reduzierten HiRes-Daten können moderne digitale Wiedergabegeräte mit fast allem umgehen, was der Nutzer jemals auf Platte gebannt hat. Aber die Art der Massenspeicher und die Verteilung bzw. Zuspielung der Daten hat sich im Laufe der letzten zehn bis 20 Jahre deutlich verändert.
Datenspeicher für Streamer und Heimnetzwerk: die 4 wichtigsten Wege digitaler Musikwiedergabe
1.) Wiedergabe vom Mac oder PC
2.) Wiedergabe von einem NAS oder anderen Serverlösungen über das Heimnetzwerk
3.) lokale Wiedergabe von einem Massenspeicher (USB-Stick, SD-Karte, Festplatte etc.)
4.) drahtlos von einem Smart-Device an ein Gerät gefunkt (Bluetooth, AirPlay etc.)
Der letztgenannte Punkt ist vermutlich der inzwischen am weitesten verbreitete, soll aber für unsere Betrachtung keine Rolle spielen, denn uns geht es erstens um qualitativ bestmögliche Zuspielung an hochwertige HiFi-Streaming-Komponenten und zweitens um Datenmengen, die auch heute noch die Speicherkapazitäten der meisten Smartphones sprengen.
Der Computer als Datenspeicher für Streamer und Heimnetzwerk ist der Klassiker und war sozusagen der Urknall für hochwertige digitale Musikwiedergabe von einem zentralen Massenspeicher, auf dem die gesamte Musiksammlung Platz fand. Auch wenn es eine ganze Weile gedauert hat, die gröbsten klanglichen Fallstricke auszumerzen und die Akzeptanz des Computers unter HiFi-Puristen zu verbessern.
Inzwischen verliert der Heimcomputer aber schon wieder an Bedeutung bei Musikfans. Vor allem wohl aus praktischen Gründen. Nicht jeder mag seinen Mac oder PC samt Monitor den ganzen Tag laufen lassen, nur um permanenten Zugriff auf die Musik zu haben, oder erst das Gerät booten und sich einloggen zu müssen, nur um die Musik starten zu können.
Eigenständige Streamingkomponenten, wie der hier getestete Cambridge Audio EVO, der Lyngdorf TDAI 1120, oder auch Geräte wie der streamingfähige DAC/Kopfhörerverstärker Waversa WminiHPA MKII können Musik vollkommen unabhängig vom Desktop-PC oder Laptop auf verschiedenste Art wiedergeben. Und da kommen die in der Aufzählung genannten Punkte 2 und 3 ins Spiel.
Stellt sich die Frage: Wiedergabe über das Netzwerk oder von lokalem Massenspeicher? Hier scheiden sich die Geister. Beide Wege haben Vor- und Nachteile. Ein paar Beispiele mit Pro-und-Kontra-Argumenten.
Die Serverlösung
Für die Wiedergabe über das heimische Netzwerk per LAN oder WLAN an ein netzwerkfähiges Wiedergabegerät – und unabhängig vom Heimcomputer – ist zunächst irgend ein Datenlieferant, also ein Server erforderlich. Hierfür bietet sich beispielsweise ein sogenanntes NAS an. Das steht für „Network Attached Storage“, zu Deutsch „ans Netzwerk angeschlossener Speicher“. Ein NAS ist im Grunde ein vollwertiger Computer, meistens mit einem proprietären, auf Linux basierenden Betriebssystem, aber ohne Monitor, Tastatur und Maus. Gesteuert und verwaltet werden NAS in aller Regel über ein Web-Interface oder eine App, also vom Heimcomputer oder über ein Smartphone/Tablet.
Ein NAS enthält meist Einschübe für ein oder mehrere Festplatten (Platz ohne Ende!) und ist für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt. Dadurch haben mit dem Netzwerk verbundene Streaming-Geräte ständigen Zugriff auf die im NAS gespeicherte Musik. Außerdem kann so ein Netzwerkspeicher die gleiche oder unterschiedliche Musik an mehrere Räume des Hauses verteilen – überall, wo ein entsprechendes Endgerät steht. Es ist also eine sehr universelle und vielseitig nutzbare Lösung. Nicht zuletzt natürlich auch als zentraler Speicher für alle Computer im Haus.
NAS haben leider auch eine ganze Reihe von Nachteilen: Die allermeisten sind mit rauschenden Festplatten und Lüftern nicht für das Wohnzimmer bzw. den Hörraum geeignet und müssen daher an einem anderen Standort untergebracht werden. Etwa im Keller oder auf dem Dachboden, was entsprechende Ethernet-Verkabelung oder ein wirklich leistungsstarkes WLAN erfordert.
Der Preis für ein üppig mit Speicherplatz bestücktes NAS ist im Vergleich zu vielen hochwertigen HiFi-Geräten selbst bei Topmodellen noch überschaubar. NAS sind aber – trotz aller Fortschritte in der Computerergonomie – für Laien meist schwer einzurichten und zu administrieren. Bei Problemen kann sich das zu einem echten Albtraum entwickeln. Durch den Rund-um-die-Uhr-Betrieb verbrauchen sie auch permanent Strom, selbst wenn die meiste Zeit des Tages vielleicht gar keine Musik gehört wird. Das ist ineffizient.
Leider gibt es bis heute so gut wie kein herkömmlich konstruiertes NAS, das kompakt, komplett lüfterlos und mit multiplen Einschüben für SSD-Speicher ausgelegt ist und wirklich einfach zu administrieren ist. Speziallösungen ausgenommen …
Roon Core – die High-End-Lösung
Speziell für HiFi und allerhöchste Wiedergabequalität ausgelegte Server gibt es zum Beispiel in Form von Roon Cores. Roon? Haben Sie doch bestimmt schon mal gehört. Das ist die bei uns und vielen anderen High-Endern so beliebte Musikverwaltungssoftware. Roon ist Server-basiert und benötigt ein NAS oder eine spezialisierte Hardware als Server.
Als Beispiel hierfür sei der Roon-eigene Nucleus oder der Silent Angel Rhein Z1 genannt. Das sind lüfterlose Mini-Spezialcomputer, auf denen die Roon Server-Anwendung läuft und die darüber hinaus als Musiklieferant dienen.
Leider sind diese fertig konfigurierten, super komfortablen Lösungen im Vergleich zu herkömmlichen NAS recht teuer und sie setzen eben eine kostenpflichtige Roon-Lizenz voraus. Der Rhein Z1 beherrscht auch DLNA, MinimServer und andere, aber das ist ein anderes Thema. Außerdem erfordern solche Geräte meist zusätzlich noch die Anschaffung interner oder externer Speichermedien.
Es gibt auch Systeme, die ein Zwischending aus Computer-NAS und Roon Core darstellen, wie etwa das vom Kollegen Vogt getestete QNAP HS-453DX.
Roon Server können auch günstiger in Eigenregie und auf Basis von Einplatinen-Computern gebastelt werden, was aber nicht jedermanns Sache ist. Ein guter Mittelweg: Kaufen Sie sich einen Mac mini M1 in kleinster Ausstattung (rund 800 Euro) und lassen den als Roon Core laufen. Die Musik kann per externem Datenträger angeschlossen werden. Oder sie investieren in die leider extrem teuren, weil super-schnellen internen Speicheraufrüstungen von Apple (bis 2 TB).
Ein Mac mini ist zwar nicht so hoch spezialisiert und highendig wie ein Nucleus oder Rhein Z1, kostet aber in der Basis deutlich weniger, kann mehr und Sie haben damit einen ausgesprochen leistungsstarken Core, der auch mit komplexen Multiroom-Beschallungen nicht ins Schwitzen kommt.
Lokale Massenspeicher
Wenn Ihnen der ganze Serverkram viel zu umständlich, kompliziert oder einfach für Ihren Zweck zu teuer und komplex erscheint, sind lokal angeschlossene Massenspeicher die Lösung Ihrer Wahl. Voraussetzung: Sie besitzen ein Wiedergabegerät mit USB-A-Anschluss für Massenspeicher.
Die meisten modernen Streamer wie die oben genannten besitzen einen oder mehrere USB-Anschlüsse für genau diesen Zweck. Doch welcher Speicher ist am empfehlenswertesten?
Festplatten (Hard Disk Drive, HDD) mit im Inneren rotierenden Speicherscheiben sind noch immer die günstigste Lösung, wenn sehr große Datenmengen gespeichert werden sollen. Externe USB-Festplatten im 3,5“-Format bieten das beste Cent-pro-Gigabyte-Verhältnis, benötigen aber ein zusätzliches Netzteil für die Stromversorgung. Für unseren Zweck sind Mobilfestplatten im 2,5“-Format die weitaus komfortablere Lösung, denn sie können über das USB-Datenkabel vom Gerät aus mit Strom versorgt werden (Bus Powered). Ihre Kapazität ist zwar geringer, aber es gibt Modelle wie die mit einem sehr schönen Gehäuse versehene LaCie Mobile Drive mit bis zu 5 TB (Terabyte) Speicherkapazität bei unter 150 Euro Kaufpreis. Das reicht schon für sehr große Musiksammlungen.
Festplatten arbeiten mit beweglichen Komponenten und unterliegen damit mechanischem Verschleiß. Aus dem Grund sind sie auch nicht geräuschlos. Zwar sind 2,5“-Mobilfestplatten wie die LaCie schon sehr leise, aber eben nicht unhörbar.
Hier kommen SSDs ins Spiel. Das Kürzel steht für Solid State Drive und besagt schon, dass keine beweglichen Teile verbaut sind. Die Daten werden auf nichtflüchtigen Speicherchips abgelegt, die wie eine Festplatte beschreib- und löschbar sind und die Daten auch ohne Stromzufuhr nicht verlieren. SSDs arbeiten absolut geräuschlos und sind noch kompakter als 2,5“-Festplatten.
SSD an USB sind wie Mobilfestplatten Bus-Powered und benötigen kein externes Netzteil. Ihr Hauptnachteil: Sie sind im Vergleich zu HDDs teurer und bieten nicht ganz so viel Speicherplatz. Selbst 4 TB SSDs wie diese sind heute aber nicht mehr unbezahlbar.
SSDs sind in den verschiedensten Formen erhältlich. Für unseren Zweck sind solche das Ziel der Suche, die per USB an einen passenden Streamer angeschlossen werden können. Hier zwei ganz konkrete Tipps aus meinem Fundus, die sich als besonders komfortabel und flexibel erwiesen haben:
Tipp 1: Kaufen Sie sich einen USB-auf-SATA-Adapter wie diesen (ca. 10-20 Euro). Dieser ermöglicht den Anschluss von SATA-Speichermedien, zu denen viele Festplatten und SSDs gehören, an USB. Dazu benötigen Sie dann noch eine passende SSD wie das zuvor schon verlinkte Beispiel von Samsung. Der Anschluss erfolgt per Plug-and-Play. Zunächst kopieren Sie natürlich ihre Musik vom Computer auf die SSD und stecken diese anschließend dann an den USB-A Datenport Ihres Streaming-Players.
Tipp 2: Erwerben Sie einen USB-Adapter für SSD-Module mit M.2-Anschluss. Hier als Beispiel das Modell DataMobile SSD von LMP. Dieses wie ein etwas zu groß geratener USB-Stick aussehende Teil bietet Platz für „nackte“ SSD-Module im Format 22 x 80 mm und mit „M-Key“ Anschluss. Der Vorteil hier ist, wie bei dem Tipp zuvor, der einfache Austausch des eigentlichen Speichers unter Beibehaltung des Anschluss-Interface.
Die simpelste Lösung ist natürlich der Kauf einer anschlussfertigen, externen USB-SSD in der gewünschten Kapazität. Hierbei lassen sich das Anschluss-Interface und der Speicher aber meistens nicht getrennt ersetzen. Das Gehäuse lassen sich die Anbieter oft fürstlich bezahlen. Mit den zuvor genannten Adaptern lässt sich also Geld sparen.
Übrigens: Die Geschwindigkeit der Massenspeicher oder der USB-Schnittstelle spielt für Musikanwendungen so gut wie keine Rolle. Selbst vergleichsweise langsame 2,5“-Festplatten sind für lokale Anwendungen schnell genug. Daher ist es auch nicht nötig, beim Kauf von SSDs auf die höchstmöglichen Übertragungsraten zu achten.
Ebenfalls möglich aber aus Gründen der Zuverlässigkeit weniger empfehlenswert sind traditionelle USB-Sticks oder SD-Karten mit Adapter. Ich habe schon mehrfach Ausfälle mit solchen Lösungen zu beklagen gehabt. Die in Tipp 1 genannte Lösung hat sich in meiner Praxis bislang als am zuverlässigsten und flexibelsten erwiesen.
Datensicherung nicht vergessen!
Apropos Langlebigkeit: Nichts ist für die Ewigkeit, auch und erst recht digitale Daten nicht. Datensicherung ist für sich genommen ein großer Themenkomplex und reicht von der einfachen 1:1-Kopie einer SSD oder Festplatte bis hin zu dezentralen Backup-Lösungen mit verschiedenen RAID-Systemen und Backup-Methoden. Es liegt ganz allein an ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis, wie weit Sie in dieses Thema einsteigen möchten. Die schlechteste aller Lösungen ist und bleibt aber, es schlicht zu ignorieren.
Wir wollen nicht verschweigen, dass die unkomplizierten, lokal am Streamer angeschlossenen Speicher Datensicherung oft am schwierigsten machen. Manche Streamer ermöglichen die Freigabe des angeschlossenen Speichers über das Heimnetzwerk. Damit kann nicht nur neue Musik auf relativ unkomplizierte Weise einfach vom Computer auf den Musikspeicher kopiert werden, sondern die Musikdaten mit einer Backup-Software auch von dort auf ein Backup-Medium gesichert werden. Leider bieten längst nicht alle Geräte die dafür nötige Netzwerk-Freigabe. In so einem Fall muss der Speicher vom Gerät abgezogen und zur Verwaltung bzw. Sicherung am Computer angeschlossen werden.
NAS-Systeme bieten je nach Ausstattung intern einen mehr oder weniger hohen Grad an Datensicherheit durch verteilte oder gespiegelte Lagerung der Daten auf mehreren Festplatten (RAID). Ein Backup aller Daten ersetzt das aber nicht, denn bei physischer Beschädigung des NAS oder einem Systemfehler können alle Festplatten gleichzeitig verloren gehen.
Da Speicherplatz heutzutage keine Unsummen mehr kostet, ist meine Empfehlung für eine „Mindestsicherheit“, von jeder Musikfestplatte/SSD mindestens eine 1:1-Kopie an anderer Stelle im Haus zu lagern. Wie oft diese aktualisiert werden muss, hängt davon ab, wie häufig Sie neue Daten zur Sammlung hinzufügen. Wer beispielsweise nur einmal seine komplette CD-Sammlung gerippt hat und diese am Streamer angeschlossen hat, ansonsten aber nur noch Online-Streamingdienste nutzt, muss natürlich nicht täglich ein Backup von der Sammlung machen.
Datenspeicher für Streamer und Heimnetzwerk: das Fazit
Ob Sie Ihre Musik per Heimnetzwerk im ganzen Haus bereitstellen möchten, oder Ihnen eine unkomplizierte lokale Speicherlösung mit Direktanschluss an den Streaming-Player genügt, liegt allein in Ihrem Ermessen. Langfristig ist eine Serverlösung für diejenigen mit großer eigener und stetig wachsender Musiksammlung wahrscheinlich das Beste. Große und günstige Massenspeicher machen aber auch lokale, direkt angeschlossene Speichergeräte praktikabel.