Der Kryptografie- und Sicherheitsexperte Jon Callas , Mitgründer der Verschlüsselungssoftware PGP, arbeitet wieder für Apple . Es ist bereits seine dritte Anstellung bei dem kalifornischen Unternehmen, wie Reuters berichtet. Zuvor war er in den Neunziger Jahren sowie zwischen 2009 und 2011 dort beschäftigt. Unter anderem entwickelte er die Festplattenverschlüsselung für Macs und ebnete den Weg für staatliche Zertifizierungen des iPhone.
Welche Aufgaben Callas nun bei Apple übernimmt, ist indes nicht bekannt. Weder das Unternehmen noch Callas selbst haben auf entsprechende Nachfragen von ZDNet.com reagiert. Seinem LinkedIn-Profil zufolge befindet er sich seit April in einem „persönlichen Tarnmodus“. Sein letzter Arbeitgeber war Silent Circle , ein Anbieter von Sicherheitssoftware. Dort befasste er sich mit dem Projekt Blackphone , einem abhörsicheren Smartphone.
Klar ist allerdings, dass sich Callas bei Apple mit seinem Fachgebiet Kryptografie beschäftigen wird, was angesichts der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Apple und der US-Regierung auch naheliegend ist. Sein Wissen hat er bisher aber nicht nur zur Verfügung gestellt, um Nutzer vor Hackern und auch staatlichen Spähversuchen zu schützen, sondern auch um Angriffe auf Regierungen abzuwehren.
Ende Januar bezeichnete er in einem Interview mit ZDNet.com Werbenetzwerke als „die größte Bedrohung für die Privatsphäre“ und nicht Regierungen. Verschlüsselung sei wichtiger denn je, um persönliche Daten zu schützen und privat zu halten. Jeder habe ein Recht auf starke Verschlüsselung, egal ob er etwas zu verbergen habe oder nicht. Damit nimmt er auch eine Position gegen staatliche Überwachung oder gar Hintertüren in Verschlüsselungslösungen ein.
Das Argument, wer nichts zu verbergen habe, habe auch nichts gegen Verschlüsselung, kommentierte Callas nur mit „Schwachsinn“. „Jeder hat etwas zu verbergen. Es gibt viele Menschen, die nicht unbedingt etwas verbergen, die aber auch nicht wollen, dass ihre Kirche weiß, dass sie Poker spielen oder Wein trinken“, ergänzte Callas. „Oder sie wollen nicht unbedingt, dass ihre Kollegen wissen, wen sie wählen.“
Apples Messaging-App iMessage, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet, bewertete er als „außergewöhnlich gut“. Sie habe aber ihre Grenzen. Damit wiederholte er Aussagen anderer Sicherheitsexperten, die vor allem gelegentliche Sicherheitslücken in iMessage kritisieren.
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Ein 2013 gefundener Fehler erlaubte es Apple, trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Anweisung einer Regierung auf Nachrichten von iMessage-Nutzern zuzugreifen. Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass sich bestimmte mit iMessage verschickte Informationen entschlüsseln lassen , wenn sie in Apples Cloud gespeichert sind. Beide Bugs wurden jedoch zeitnah beseitigt.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com ]
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