Netzwerk im Neubau – Tipps zur Planung und Umsetzung

LAN + WLAN auf 3 Etagen?

In einem Einfamilienhaus würde ich keine Etagen-Switches einsetzen. Stattdessen würde ich in jedem Raum mindestens eine LAN-Doppeldose vorsehen und diese über je zwei LAN-Kabel in den Hausanschlussraum führen. In den Hausanschlussraum kommt ein Rack mit Patchpanel und zentralem Switch.

Den Router würde ich im Wohnraum vorsehen, damit die in der Regel integrierten WLAN- und DECT-Basisstationen nicht verschenkt sind. Ein Router im Keller kann nur selten das ganze Haus über Funk versorgen. Wenn Du auf Telefone mit Schnur stehst, solltest Du am Standort des Routers gleich zwei LAN-Doppeldosen (mit entsprechend zwei LAN-Kabeln zum Switch) vorsehen, über die zweite Dose kannst du ohne Gefummel auch die analogen Telefonports des Routers im Haus verteilen. Kommst Du mit drahtlosen Telefonen aus, genügt auch am Standort des Routers eine LAN-Dopppeldose.

Für den DSL-Anschluss lässt Du in der Nähe des Patchpanels eine TAE-Dose installieren, in die kommt das beim Router mitgelieferte TAE->RJ45-Kabel. Das RJ45-Ende dieses Kabels kommt in einen der beiden Ports am Patchpanel, die zum Routerstandort führen. Den DSL-Port des Routers verbindest Du über ein reguläres LAN-Patchkabel mit der LAN-Dose die das DSL-Signal führt. Die andere Buchse der LAN-Doppeldose kommt an einen der (meist gelben) LAN-Ports des Router und ihr zugehöriger Port am Patchpanel auf den Switch. Voila, LAN im ganzen Haus.

Wenn Du Kabelfernsehen willst, das ist eine unabhängige Verkabelung, die könnte man als Bus von Raum-zu-Raum vorsehen. Schöner, vor allem wenn man mal auf Satellit umsteigen möchte, ist eine sternförmige Verkabelung aller Leitungen zum Hausanschlussraum. Dort an den Hausübergabepunkt des Kabelanbieters einen Verteilverstärker und an diesen die Leitungen zu den Räumen. Die TV-Kabel möglichst in zugfähige Leerrohre, damit man den ganzen Quatsch eines Tages rausreißen und durch LAN-Kabel ersetzen kann, davon hat man auf Dauer nämlich immer zu wenige.

Heimnetzwerk und Wlan-Verkabelung

Das Netzwerk im Haus: In welchen Zimmern sind Netzwerkdosen überall sinnvoll?

Sie planen den Bau eines Hauses? Egal ob Sie später selbst darin wohnen oder es vermieten möchten, sollten Sie beim Netzwerk einrichten genau planen, wo in Ihrem Haus oder Ihrer Firma überall Netzwerkanschlüsse hingehören.

In diesem Beitrag erläutern wir, warum traditionelle LAN-Anschlüsse auch in Zeiten von WLAN noch wichtig und sinnvoll sind, wo Sie Netzwerkdosen unbedingt anbringen sollten und worauf sonst noch zu achten ist.

Spätere Verlegung oft schwierig und kompliziert

Es ist der Albtraum eines jeden Hausbauers: »Da hätten wir besser eine Dose benötigt.« Denn wenn die Kabel erst einmal verlegt und die Kabelschächte geschlossen sind, sind Änderungen kaum noch möglich. Fehlplanungen wirken sich so noch viele Jahrzehnte in der Zukunft aus. Daher ist es wichtig, bereits bei der Planung des Hauses auf ausreichend Netzwerkdosen zu achten. Auch die Verlegung von Leerrohren als Vorsorgemaßnahme kann hierbei sinnvoll sein.

Zudem sollten Sie stets die aktuellste Technik einsetzen. Das bedeutet nach heutigem Stand, dass mindestens sogenannte Cat-7-Kabel und -Netzwerkdosen verwendet werden sollten. Sie garantieren eine Übertragungsrate von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und sind nur unwesentlich teurer als beispielsweise langsamere Cat-5-Kabel.

Zwar werden beim Cat-7-Standard andere Dosen eingesetzt als beim Cat-5-Standard, doch alte Netzwerkgeräte lassen sich problemlos mittels Adapter anschließen. Zudem ist bereits jetzt absehbar, dass in Zukunft diese schnellen Geschwindigkeiten tatsächlich auch benötigt werden: Wenn Sie beispielsweise Videos im hochauflösenden Ultra-HD-Format streamen möchten, ist eine Übertragungsrate von 10 Gbit/s notwendig, damit die Filme auf Ihrem 4K-Fernseher auch bestens zur Geltung kommen.

Netzwerkdosen in jedem Zimmer anbringen

Aber wo im Haus genau sollten Sie überall Netzwerkdosen anbringen? Grundsätzlich ist es ratsam, jedes Zimmer des Hauses mit mindestens einer Netzwerkdose auszustatten. Da es sich meistens um Doppeldosen handelt, können so ohne Weiteres zwei Geräte problemlos angeschlossen werden. Die LAN-Versorgung sollte sich dabei nicht nur auf den eigentlichen Wohnbereich erstrecken, auch im Keller, in der Sauna und auf dem Dachboden sind entsprechende Anschlüsse sinnvoll.

Während Sie im Keller beispielsweise das Patchpanel samt NAS-Server und die Steueranlage der Hauselektronik unterbringen können, kann auf dem Dachboden eine netzwerkfähige Wetterstation stehen. Auch unter der Treppe ist Platz für die Hauselektronik, sodass dort ebenfalls eine Netzwerkdose angebracht werden kann.

Grundsätzlich gilt: Besser zu viele als zu wenige Netzwerkanschlüsse, um auch in Zukunft für technische Neuerungen ausreichend gewappnet zu sein. Bei normalen Einfamilienhäusern etwa sollten mindestens 16 Netzwerk-Doppeldosen installiert werden.

Smart Home: Multimedia-Anwendungen, Hausgeräte und Alarmanlagen im lokalen Netzwerk

Denn ganz unabhängig vom Surfen im Internet, ist bereits heute ein lokales Netzwerk im Haus unverzichtbar geworden. Neben reinen Multimedia-Anwendungen, wie etwa einem Video- und Musikarchiv auf dem eigenen Server, müssen mittlerweile auch Smart-Home-Geräte angeschlossen werden. Die Steuerung dieser vernetzen Geräte übernimmt dabei ein zentrales Modul. Auch die Einbindung einer Alarmanlage in das Netzwerk fällt darunter.

Sie planen, das Haus später zu vermieten? Dann ist eine umfassende Netzwerkverkabelung mit Anschlüssen in jedem Zimmer besonders wichtig. Hierdurch können Sie sich nicht nur von der Konkurrenz abheben, sondern haben auch zusätzliche Argumente, um Ihre künftigen Mieter zu überzeugen: Da immer mehr Menschen aus Angst vor Elektrosmog auf WLAN verzichten, kommt als Alternative nur ein LAN-Netzwerk infrage.

Alternative Powerline-LAN: Netzwerk über die Stromleitung

Doch was können Sie tun, wenn Sie ein LAN-Netzwerk in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus nachrüsten möchten? Am besten ist zunächst der Blick in den Bauplan. Oft sind Leerrohre vorhanden oder ein Netzwerkkabel lässt sich noch in ein bereits bestehendes Rohr integrieren. Am Telefon unter 030-6485837, in unserem Elektrofachgeschäft und natürlich auch bei Ihnen zu Hause sind wir Ihnen dabei behilflich, die bei Ihnen bestehenden Voraussetzungen zu analysieren.

Scheidet ein klassisches Netzwerk per CAT-Kabel aus, gibt es als durchaus gute Alternative immer noch das Netzwerk über die Stromleitung. Dieses sogenannte PowerLAN oder dLAN wird mittels Powerline-Netzwerkadapter realisiert, die einfach in die Steckdose eingesteckt werden. Sie ermöglichen Übertragungsraten von bis zu 1200 Megabit pro Sekunde und sind so oft die einzige Alternative, ein Netzwerk nachzurüsten.

Wir helfen Ihnen

Sie haben weitere Fragen? Wir sind Ihr Ansprechpartner, wenn es um das Thema Netzwerk geht. Wir planen die Verlegung der Netzwerkkabel für Ihr neues Haus und beraten Sie umfassend, wo Sie Netzwerkdosen anbringen sollten.

Sie möchten erst nachträglich Ihr Haus mit einem LAN-Netzwerk ausrüsten? Kontaktieren Sie uns unter Telefon: 030-6485837 oder per E-Mail unter info@jaenisch-tv.de. Gemeinsam werden wir für Sie eine individuelle Lösung erarbeiten.

Netzwerk im Neubau – Tipps zur Planung und Umsetzung

Das Netzwerk im Neubau – gerne wird dieses Thema bei der Planung und der (Elektro-) Installation übersehen oder vernachlässigt. Dabei ist es heute eine sehr wichtige Infrastruktur, die bei falscher Auslegung zu viel Frust und Ärger führen kann.

Klar, das Ethernet-Netzwerk ist nicht so wichtig, wie die Elektroinstallation oder die Heizung, aber trotzdem nimmt Ethernet-Kommunikation einen sehr hohen Stellenwert in unserem täglich Leben ein. Man ist sich darüber nur oft nicht so bewusst, aber was wären die ganzen „smarten“ Geräte vom Smartphone und Tablet, über den Fernseher bis hin zu den üblichen Geräten wie Laptop und Desktop-Rechner ohne eine funktionierende, schnelle Vernetzung und Anschluss an das Internet? Richtig: Mehr oder weniger wertlos.

Der Artikel wurde 2022 aktualisiert und erweitert.

Im Bekanntenkreis sehe ich immer wieder, wie beim anstehenden Neubau alles detailliert geplant und bemustert wird, aber an das Netzwerk denkt weder der Bauherr, noch der Installateur so richtig. Das Resultat sind dann die fantasievollsten Bastellösungen, wenn das Haus mal bezogen ist. Um es mal zurückhalten zu formulieren.

Nachdem ich aber schon immer einen nerdigen Faible hatte, für Computer, Netzwerke und allem was dazu gehört, war mir von Anfang an klar, dass der Hausbau auch eine Spielwiese für die Umsetzung meiner Ethernet-Ideen würde.

Für alle die in der Planung eines Neubaus stecken, habe ich hier mal drei grundlegende Tipps aus meinen Erfahrungen gesammelt, die ihr in der Planungsphase für ein Netzwerk im Neubau berücksichtigen solltet:

Lieber eine Netzwerkdose zu viel als zu wenig: Auch in Zeiten von WLAN braucht man für alle möglichen Geräte eine Verkabelung bzw. ist sie dem WLAN vorzuziehen, wo auch immer es möglich ist: Eine Kabelinfrastruktur ist kaum störanfällig und liefert immer hohe Bandbreiten, während WLAN von allen möglichen Einflüssen gestört werden kann: Das WLAN des Nachbarn, die Mikrowelle, etc. Ich habe für jeden Raum außer WC und Bad eine Doppeldose vorgesehen, für das Wohnzimmer und das Arbeitszimmer zwei Doppeldosen. Ist eine (Doppel-)Garage geplant? Auch hier zumindest ein Leerrohr vorsehen! Evtl. sind noch andere Bereiche mit einem Leerrohr zu versehen, einfach an den Einsatz diverser Geräte wie Kameras etc. denken. Für das WLAN nicht auf die herkömmlichen Lösungen aus der Fritz!Box oder dem Router setzen: Das Gerät wird es niemals schaffen das komplette Gebäude mit vernünftiger WLAN-Qualität zu versorgen. Die Folge sind dann Basteleien mit WLAN-Repeatern etc. Lieber gleich vernünftig auf professionelle Hardware setzen und ein bis zwei autarke WLAN-Accesspoints pro Etage vorsehen. Diese werden an Wand oder Decke montiert und über das Ethernetkabel mit Strom versorgt. Ich habe mir zwei Leerrohre an zentraler Stelle an einer Wand vorsehen lassen. Damit erreiche ich eine sauber Abdeckung des EG und OG. Im Technikraum, wo i.d.R. alle Kabel zusammenlaufen, etwas Platz für die Netzwerkkomponenten frei halten bzw. vorsehen. Hier sollte auch der Internet-Hausanschluss verlegt werden, damit alles beisammen ist.

Mit diesen Tipps im Hinterkopf sollte man mit dem Elektriker reden, der auch die Ethernetverkabelung durchführen kann, oder man lässt sich nur die Leerrohre und Leerdosen setzen und kümmert sich um den Rest selbst. Letzteres ist bei vorhandenen Leerrohren kein Hexenwerk und wurde von mir natürlich in Eigenregie durchgeführt.

Achtung! Das Leerrohr in einem ausreichend großen Durchmesser verlegen (lassen), damit die Kabel auch durchpassen. Beim Einsatz eines Cat.7 Duplexkabels (zwei Netzwerkkabel miteinander verbunden) mindestens ein M20 Leerrohr vorsehen. Will man 2 Duplexkabel bzw. 4 Kabel einziehen, benötigt man M40 Leerrohre. Ein guter Elektriker weiß das natürlich und sieht die richtige Leerrohre vor – trotzdem sollte man ihn darauf ansprechen.

Verkabelung – mit etwas Geschick schnell erledigt

Aller Anfang ist schwer – Cat.7-Kabel im Rohbau

Sind die Leerrohre verlegt, kann man sich an das Einziehen der Kabel machen. Ich selbst habe das bereits im Rohbau erledigt, einfach um nicht am Ende alles auf einmal machen zu müssen.

Bei der Wahl des Kabels ist darauf zu achten, dass man Cat.7-Verlegekabel nimmt. Am besten in einem 100m-Ring, z.B. das Simplex-Kabel oder Duplex-Kabel von Draka. Ein günstige, aber gute Alternative sind die CAT 7 Verlegekabel von LW Electronic. No-Name oder Billiganbieter würde ich nicht empfehlen, Leistungseinbußen durch schlechte Schirmung etc. sind dann oft vorprogrammiert. Einmal verlegt, halten die Kabel ziemlich lange, selbst wenn man irgendwann auf 10GBit/s-Netzwerktechnik wechselt.

Die Kabel zieht man mit einer Einzugshilfe durch die Rohre, für schwergängige Bereiche sorgt man mit etwas Spülmittel oder einem speziellen Kabelgleitmittel für mehr Gleitfreudigkeit. ;-)

Nachdem ich die Kabel bereits im Rohbau eingezogen habe, habe ich die Kabelenden in den Dosen eingerollt und die Dose mit dem entsprechenden Deckel verschlossen – so wie es bei allen anderen Dosen auch gemacht wird.

Auf der anderen Seite, wo alle Kabel gebündelt zusammenlaufen, sollte man eine entsprechende Beschriftung vornehmen – oder die Sucherei beim Anschluss wird alles andere als lustig. Entweder man schreibt etwas aussagekräftiges direkt auf das Kabel oder man verwendet Kabelbinder mit kleinen Beschriftungsschildern. Auf alle Fälle muss man einen wasserfesten Stift nehmen, da später durch das Verputzen und Ausheizen des Hauses die reinste Sauna entsteht und die hohe Luftfeuchtigkeit die Beschriftung zunichte macht.

Zusammenfassung der benötigten Komponenten:

Anschluss der Verkabelung

Cat.6A Dose – Einfach

Sobald alle Innenarbeiten (Putz, Malerarbeiten, Boden, etc.) erledigt sind, kümmert man sich in der Regel um den Anschluss der Schalter und Steckdosen, genau wie um die Ethernetdosen.

Nachdem bei mir alle Schalter und Steckdosen von Berker verbaut wurden, habe ich auch die passenden Ethernetdosen gewählt: Berker UAE 4587. Diese Dose ist für 2 Anschlüsse nach Cat.6a genormt. Sobald übrigens ein Stecker/Buchse im Spiel ist, gibt es kein Cat.7 mehr, weshalb Cat.6a die richtige Kategorie für Dosen ist, die mit einem Cat.7-Kabel verbunden werden.

Cat.6A Dose – Duplex

Der Anschluss des Kabels in der Dose erfolgt nach dem Standard 568A oder 568B, welcher die Farbkodierung vorgibt. In den Dosen ist normalerweise gekennzeichnet, wie die Farbkodierung in A/B erfolgen muss. Für welche Farbreihenfolge ihr euch entscheidet ist egal, es muss nur darauf geachtet werden, dass an beiden Enden des Kabels die gleiche Farbkodierung gewählt wird! Am besten man entscheidet sich einmal für A oder B und zieht das konsequent durch.

Zum Anschluss benötigt man natürlich etwas Werkzeug. Kleiner Schraubendreher, großer und kleiner Seitenschneider. Empfehlenswert ist natürlich auch eine spezielle Abisolierhilfe für Ethernetkabel. Die Kabelenden werden in der Dose mit einem sogenannten LSA Plus Beschaltungs- oder Auflegewerkzeug „aufgeschossen“ – ohne diese können die Kabel nicht wirklich sauber verschaltet werden! Ich würde hier auch nicht unbedingt die Billigausführung wählen, sondern ein paar Euros mehr ausgeben – wie im Link hinterlegt.

Verlegekabel abmanteln Verlegekabel abmanteln Verlegekabel abmanteln Verlegekabel abmanteln Verlegekabel abmanteln

LSA Plus Klemmen LSA Plus Werkzeug Aufgelegter Draht

Ein recht aufschlussreiches Video zur Vorgehensweise habe ich auf Youtube gefunden (wenn auch mit einem anderen Dosentyp – Video ist nicht von mir selbst):

Link zum Video.

Natürlich muss das andere Ende des Kabels auch noch angeschlossen werden, dies erfolgt in der Regel auf einem sogenannten Patchpanel. Wichtig: Darauf achten, dass man auch hier ein Cat.6a Panel wählt! Die Portanzahl ist abhängig davon, wieviel Kabel ihr verlegt habt.

Patchpanel – unvollständig verkabelt

Ich habe bei mir ein Patchpanel mit 24 Ports verbaut. Das ganze in 19 Zoll-Ausführung (gibt es eh nicht anders), da ich mir einen kleinen Serverschrank geleistet habe, in dem ich mein gesamtes Netzwerkequipment verbaut habe. Braucht etwas Platz, aber macht durchaus Sinn: Alles ist aufgeräumt und man hat genug Platz, um später z.B. ein 19 Zoll NAS, einen Server oder eine Hardwarefirewall zu betreiben. Zudem habe ich einen passenden 19 Zoll Switch im Einsatz, der zum direkten Patchen unter dem Patchpanel montiert wurde. Den Schrank habe ich mit 800mm Tiefe ausreichend tief gewählt, um eben auch einen Server verbauen zu können. Solltet ihr das nicht benötigen, gibt es 19 Zoll-Schränke natürlich auch in kleineren Ausführungen.

Der Serverschrank ist mittlerweile in die Garage (sehr große Doppelgarage mit Lagerbereich) umgezogen, um im Technikraum mehr Platz zu erhalten. Der Grund hierfür war der Einbau einer 9,24kWp Photovoltaikanlage mit Speicher. Die dafür benötigte Technik wurde zum einen Teil im Technikraum (Wechselrichter, Tesla Gateway 2, etc.) verbaut und zum anderen Teil in der Garage (Tesla Powerwall 2). Die PV-Anlage machte es erforderlich Kabel in die Garage zu verlegen, was mir die Möglichkeit bot, die Garage endlich mit dem Netzwerk zu verbinden. Leider wurde beim Hausbau vergessen, ein Leerrohr für das Netzwerk dorthin zu legen – obwohl ursprünglich vorgesehen.

Die Verbindung von Serverschrank zum neuen Netzwerkverteiler habe ich mittels SFP-LWL-Verbindung realisiert: Das Kabel liegt mit allerhand stromführenden Kabel in einem Kanal, eine elektromagnetische Störeinwirkung ist bei LWL statt Kuper ausgeschlossen.

Mit Verlagerung des Serverschranks musste ich mir auch Gedanken machen, wie ein neuer Netzwerkschrank aussehen soll – die ursprüngliche Hausverkabelung blieb ja bestehen, aber das Patchfeld und die Glasfaser-Geräte bzw. der Internetanschluss mussten aus dem Serverschrank raus.

Es gibt diverse Möglichkeiten einen Netzwerkschrank aufzubauen. Auch hier würde ich die 19 Zoll Variante vorziehen. Nachteil dadurch: Die Dinger sind tief und breit. Selbst mit wenigen Höheneinheiten benötigen sie ordentlich Platz an der Wand.

Eine interessante und für mich perfekte Alternative ist dagegen ein Netzwerkschrank, der die 19Zoll-Komponenten hochkant aufnimmt: Der Schrank hat damit nur eine geringe Tiefe in den Raum.

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Eine geniale (aber nicht gerade billige) Lösung ist der VARi 2000 von apraNET. Gibt es mit 4HE und 6HE.

Ich habe mich also für die 4HE-Version entschieden: Patchfeld, OPNsense Firewall, Switch und 19 Zoll Steckdosenleiste. Dazu noch die Glasfaserkomponenten, alles ging perfekt in das kleine Raumwunder, das kaum Platz wegnimmt. Sehr empfehlenswert!

Um ein Überhitzen des Schranks vorzubeugen, habe ich einen 120er Lüfter von BeQuiet verbaut. Angeschlossen habe ich diesen einfach an das OPNsense Board.

Kleiner 19Zoll Serverschrank

Im Schrank, wo also sämtliche Ethernetkabel zusammenlaufen, werden die Enden auf das Patchfeld aufgelegt. Die Farbkodierung macht es einem einfach, nach dem gleichen Muster, wie bei den Dosen (568A oder 568B) vorzugehen. Aber nicht vergessen: Den gleichen Standard wählen, wie bei der Verkabelung der Dose!

Am besten man macht sich vorher einen Plan, in dem man einträgt, auf welchem Port des Patchfeldes, welches Kabel aufliegt. Andernfalls wird später die Zuordnung schwierig. Also z.B. Patch-Feld Port 1+2 = Wohnzimmer 1+2.

Hat man die Verkabelung auf das Patchfeld aufgelegt, kann dieses verschlossen werden und man kann sich um die Netzwerkgeräte kümmern.

Ich selbst habe ein Patchfeld von Ligawo, allerdings würde ich heute wohl eher zu einer hochwertigeren Ausführung tendieren. Liest man die Rezensionen von günstigeren Patchfeldern, stellt man doch öfters mal Kontaktprobleme etc. fest. Deshalb meine Empfehlung auf ein Patchfeld von Telegärtner zu setzen. Kostet deutlich mehr, ist qualitativ aber auch eine andere Liga. Und man kauft das ja nur einmal.

Nachtrag

Weil immer wieder auf meine Verkabelung im Patchfeld hingewiesen wird:

Richtig, man sollte die Folienisolierung der Kabeladern nur soweit entfernen, wie es nötig ist, um die Adern aufzuklemmen. Viel wichtiger ist für die Schirmung jedoch, dass die Adernfolien und das Netzgeflecht auf dem Schirmanschluss des Patchfeldes aufliegen, d.h. die Schirmhaube sauber verbraubt wird und die Erdung herstellt. Diese Verschraubung ist aber keine(!) Zugentlastung! Diese wird i.d.R. über einen Kabelbinder am hinteren Ende des Patchpanels realisiert.

Noch ein wichtiger Punkt, den ich hier noch nicht erwähnt habe und der in den meisten Erklärungen fehlt: Die beste Schirmung und Verdrahtung bringt nichts, wenn man das Patchfeld und das Gehäuse oder der Serverschrank nicht geerdet werden! Es ist immer zwingend erforderlich, dass diese Gehäuse auf die Gebäudeerdung aufgelegt werden! So stellt man eine richtige EMV-Schirmung her und vermeidet Potentialunterschiede.

Hier noch ein Video von Telegärtner, wie man ein Patchfeld perfekt verkabelt:

Alternative: Keystone statt LSA Plus

Anstatt die Ethernetkabel mit der LSA Plus Technik auf Dosen und Patchfelder aufzulegen, gibt es noch eine zweite Variante: Sogenannte Keystone-Module.

Nachteil: Für meinen Geschmack fummeliger als LSA Plus und auch fehleranfälliger – Einzelne Litzen werden nicht sauber angeschnitten oder der Schirm sitzt nicht richtig. Klar, mit etwas Übung sicherlich auf ähnlichem Nivea, wie LSA Plus.

Vorteil: Man benötigt kein Spezialwerkzeug, die Kabelenden werden in das Modul nach Belegungsplan eingelegt und beim Zusammendrücken des Moduls verdrahtet.

RJ45 Cat.6a Keystone RJ45 Cat.6a Keystone RJ45 Cat.6a Keystone

Sie bieten eine enorme Flexibilität. Das Patchfeld kann einfach reorganisiert werden: Modul aus dem Patchpanel abstecken und in ein einen anderen Slot anstecken. Auch bei Dosen kann man die Keystones einfach in die dafür vorgesehenen Träger einklicken und schnell wieder lösen.

Ein weiterer Vorteil: Man kann die Anschlusstypen auf einem Patchfeld mischen. Zum Beispiel RJ45 mit LWL. V.a. in einem Serverschrank sind Keystones interessant, da es auch Kupplungen gibt, mit denen man die Kabel zum Server sauber organisieren kann. Anstatt direkt auf den Switch, geht man mit einem RJ45-Kabel vom Server auf die Kupplung im Patchfeld und dann mit einem kurzen Patchkabel weiter zum Switch.

Keystone in Dose Keystone in Modulträger (Patchpanel) Keystone Kupplungen im Patchpanel

Für meine neue Verkabelung im Serverschrank, habe ich also Keystones gewählt. Auch hier empfehle ich hochwertige Ausführen von Telegärtner. Bei den Kupplungen kann man auch günstigere Varianten wählen.

Zusammenfassung der benötigten Komponenten:

Professionelle Netzwerkgeräte

Netzwerkswitch – die „Zentrale“

Die beste Verkabeln ist nicht viel Wert, wenn die Geräte für die Infrastruktur schlecht sind. Deshalb empfiehlt sich einmal vernünftig zu investieren und professionelle Hardware zu kaufen, anstatt sich über schlechten Datendurchsatz im LAN und WLAN zu ärgern. Eine Fritz!Box oder dergleichen kann nun mal nicht ein ganzes Haus mit WLAN sauber versorgen oder 24 Netzwerkkabel aufpatchen.

Der 19 Zoll Switch, den ich mittlerweile verbaut habe, ist ein Ubiquiti USW-24-POE Gen 2 ( der alte TP-Link TL-SG3424P ist mit dem Server in die Garage gewandert ). Der Switch kann ebenfalls Power over Ethernet, d.h. angeschlossene Netzwerkgeräte können vom Switch über das Netzwerkkabel mit Spannung versorgt werden. Ein zusätzlich Netzkabel ist somit nicht erforderlich. Dabei ist wichtig, dass man darauf achtet, dass die PoE-Netwerkgeräte den PoE Standard 802.3at/af verstehen bzw. unterstützen. Alles andere ist ein nicht offener Standard, für den man u.U. Zusatzgeräte (Injector) benötigt.

TP-Link bietet hierbei performante und zuverlässige Geräte zu einem günstigen Preis – OK, soweit man weit mehr als 300€ für einen Switch als günstig ansehen kann. Aber für das Gebotene ist das wirklich OK, vergleichbare Switche von anderen Anbietern sind um ein vielfaches teurer. Also klare Kaufempfehlung, bei mir rennt das Ding mittlerweile seit mehr als 3 Jahren 24/7 ohne Probleme.

von links: Patchfeld, USW-24POE Switch, OPNsese Firewall, Steckerleiste

Auch wenn der TP-Link seine Dienste immer zuverlässig erledigt hat, so ging mir die irre Lautstärke der Lüfter und das antiquierte Menü tierisch auf die nerven. Mit meinem Netzwerkumbau ging ich auf die Suche nach professionellen Alternativen.

Hängen geblieben bin ich bei den neuen Switches von Ubiquiti. Sie bieten eine nachtlose Integration in die Unifi-Welt, werden zentral über den Unifi-Controller gesteuert, sind sehr hochwertig verarbeitet und bieten umfangreiche Features. Witzige Details wie ein Touch-Display mit interessanten Infos über die Ports, etc. oder eine AR-Funktionalität sprechen für Ubiquiti.

Und: Der Switch ist lüfterlos und damit absolut geräuschlos!

Mit 400€ für die 24 Port-Variante und 260€ für die 16 Port-Variante ist man in einem noch erträglichen Preisbereich für die gelieferte Leistung und Qualität. Der TP-Link in der Garage wird definitiv irgendwann gegen die 16-Port-Version getauscht. Der TP-Link Switch wurde zwischenzeitlich gegen den angeführten 16-Port-Switch von Ubiquiti ersetzt.

WLAN-Accesspoints

Wie weiter oben erwähnt, ist es ratsam sich an zentralen Stellen (im oberen Drittel an einer geeigneten Wand oder an der Decke) Leerrohre mit Leerdosen legen zu lassen, damit man später an diese Stelle Accesspoints installieren kann.

Ubiquiti Unifi Accesspoint – Wandmontage

Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Geräte sind dazu gedacht lediglich die WLAN-Verbindung bereit zu stellen und sind darauf ausgelegt – bei richtiger Positionierung – möglichst viel Fläche abdecken zu können. Bei mir versorgt je ein AP das Erdgeschoss und das Obergeschoss. Das WLAN ist dabei auf der Terrasse bzw. im Garten ebenfalls noch gut empfangbar.

Ich verwende dazu die Accesspoints von Ubiquiti. Die Geräte sind vielleicht nicht gerade die billigsten, liefern aber ausgezeichnete Leistung und werden v.a. in professionellen Bereichen eingesetzt (Hotels, Unis, etc.), wo viele Leute bzw. Geräte mit WLAN versorgt werden müssen.

Ich selbst setzte den Vorgänger des Ubiquiti UAP-AC-PROein, der damals noch mehr als 200€ gekostet hat. Der UAP-AC-PRO ist nicht nur günstiger geworden, er wurde auch nochmal in der Leistung verbessert. Ich setzte mittlerweile die neueste Generation der Unifi APs ein, die auch WIFI6 beherrschen. Im Einfamilienhaus reichen hier sicherlich die UniFi 6 Lite Accesspoints, da man kaum 300 WLAN-Clients gleichzeitig bedienen muss. Zwei dieser U6-Lite verrichten seit ca. einem Jahr den Dienst bei mir. Zwischenzeitig kamen auch IEEE 802.11ax Clients in meinem Netzwerk dazu, welche das volle Potential dieser APs auch nutzen. Der Vorteil der UniFi Accesspoints ist die native Unterstützung des PoE 802.3at/af Standards, d.h. sie müssen nur mit dem Ethernetkabel mit dem Switch verbunden werden und er wird vollautomatisch mit Spannung versorgt.

Angebracht habe ich den AP direkt über der Leerdose, somit ist weder ein Kabel, noch die Dose zu sehen. Nachdem es aber schwierig ist, auf die dickeren Verlegekabel normale RJ45 Stecker zu crimpen, habe ich feldkonfektionierbare Spezialstecker von Telegärtner verwendet, nicht billig, lohnt sich aber.

ACHTUNG: Diese Stecker sind zu groß für die aktuellen Access Points! Ich empfehle für die Verkabelung Keystones zu benutzen. D.h. am Verlegekabel einen RJ45 Keystone anschließen und dann den AP mit einem sehr kurzen RJ45 Patchkabel (15cm) anschließen. Das Ende des Verlegekabel mit dem Keystone und paar Zentimeter Patchkabel sollte man locker in der Unterputzdose unterkriegen.

Keystone an Verlegekabel in Dose Dünnes SLIMLIGHT CAT6a Patchkabel an Keystone

Sobald der Accesspoint über das Verlegekabel auf dem Switch aufgepatcht und damit verbunden wurde, erkennt der Switch, dass ein Gerät mit PoE verbunden wurde und mit Spannung versorgt werden muss. Man muss also manuell nichts machen, außer den AP anstecken.

Nachdem die UniFi APs kein eigenes Webmenü besitzen, müssen diese über eine sogenannte Wifi Controller Software gesteuert werden. Bei Ubiquiti heißt diese Software UniFi Controller und ist für alle gängigen Betriebssysteme kostenfrei verfügbar. Den Controller benötigt man in erster Linie zur Erstkonfiguration, danach muss die Software nicht zwingend laufen. Mit dem Controller lassen sich die Geräte aber komfortabel mit neuer Firmware versehen, diagnostizieren und seine WLAN-Umgebung konfigurieren (GastWLAN, etc.). Insofern habe ich den UniFi Controller auf meinem Server in einer Virtuellen Maschine laufen. Wer sich den Luxus eines eigenen Virtualisierungsservers nicht leisten will und auch keine Lust auf einen extrigen Rechner hat, kann den Controller als Gerät von Ubiquiti kaufen: Den Ubiquiti UniFi Cloud Key Gen 2. Natürlich könnte man den Controller auch auf einem Raspberry Pi installieren. Rein kostentechnisch nimmt sich das aber nicht viel und man hat zusätzlich den Konfigurationsaufwand, der mit dem Cloud Key wegfällt. Spielt man mit dem Gedanken eine oder mehrere Überwachungskameras von Ubiquiti zu installieren, empfiehlt sich sowieso der Cloud Key Gen 2 Plus, der sowohl den WLAN Controller, als auch Unifi Protect beinhaltet.

Nähere Infos zum UniFi-Universum gibt es in meinem Blogbeitrag UniFi – Professionelles Netzwerk (auch) für zuhause.

Modem/Router bzw. Firewall

Als Zugangspunkt zum Internet benötigt man natürlich noch das übliche Modem bzw. einen Router. Hat man einen DSL-Anschluss benutzt man vielleicht eine Fritz!box und deaktiviert alle Funktionen, außer Modem und Firewall/Router.

Hat man, wie ich, einen FTTH-Glasfaseranschluss braucht man nur noch das Glasfaser-Modem, den Rest kann man z.B. mit einer professionellen OPNsense-Firewall-Lösung realisieren. Oder man setzt an dieser Stelle ebenfalls auf eine Ubiquiti-Lösung: UniFi Security Gateway, UniFi Security Gateway Pro 4, UniFi Dream Machine (inkl. WLAN Controller) oder die UniFi Dream Maschine Pro (inkl. WLAN Controller und UniFi Protect).

Zusammenfassung der Netzwerkgeräte

Innenleben Serverschrank vor Umbau

Fazit

Wer sich schon bei der Hausplanung auch über sein Netzwerk Gedanken macht, spart sich viel Frust und Ärger hinsichtlich Datendurchsatz und WLAN-Abdeckung. Mit einer professionell durchgeführten Lösung, wie in diesem Artikel beschrieben, hat man nicht nur eine zukunfts- und erweiterungsfähige Lösung, sondern eine saubere und unauffällig Integration in sein Haus.

Keine fliegende Verkabelung, keine Router, die mit Kabelsalat auf irgendwo rumstehen.

Habt ihr Fragen, Anregungen oder sonstige Hinweise? Einfach einen Kommentar hinterlassen, ich würde mich freuen!

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Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels