Schnelles Internet, höhere Downloadraten mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde und das alles auch in ländlichen Gebieten, die in diesem Bereich bisher eher unterversorgt waren: „Der neue Mobilfunkstandard LTE (Long-Term-Evolution) ist nicht mehr aufzuhalten“, da sind sich viele Experten wie Bruno Jacobfeuerborn, Technikchef der Deutschen Telekom, einig.
Verzögerungen beim Ausbau der Breitbandnetze
Doch zurzeit gibt es für die neue Technik noch einige Hindernisse zu überwinden. Um ganz Deutschland flächendeckend mit LTE versorgen zu können, werden jetzt die Breitbandnetze ausgebaut. Der Ausbau geht allerdings im Moment nicht ganz so zügig voran, wie es sich zum Beispiel viele Politiker oder der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten ( VATM ) wünschen würden. So können, laut der VATM, bei der Bundesnetzagentur einige Tausend Anträge zur Genehmigung von Richtfunkstrecken nicht fristgerecht bearbeitet werden, weil nicht genügen Personal dafür zur Verfügung steht. VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner zufolge werden die Genehmigungsverfahren für Richtfunkstrecken zu einer immer größeren Belastung für den Ausbau, der dadurch stark gebremst würde. „Die vorhandenen Personalressourcen sind trotz deutlich gestiegener Bearbeitungszahlen absolut unzureichend“, meint Grützner. Laut dem VATM-Geschäftsführer dauert die Bearbeitung eines solchen Antrags zum Teil mehrere Monate lang, obwohl die gesetzlich vorgeschriebene Zeit dafür eigentlich nur sechs Wochen beträgt. Die Bundesnetzagentur hatte bereits Ende 2011 schnellere Genehmigungsverfahren angekündigt. Das soll nun unter anderem durch mehr Personal in der Behörde erreicht werden.
Nicht nur Mobilfunkanbietern ist daran gelegen, den Ausbau zügig voranzutreiben. Auch Verbraucher profitieren vom neuen LTE-Netz. Denn der neue Standard hat, im Vergleich zu den bislang genutzten Techniken wie DSL, UMTS und GSM, viele Vorteile.
Schneller, deutschlandweit verfügbar und ohne Unterbrechungen
Für die meisten Nutzer ist der größte Vorteil wohl die wesentlich höhere Geschwindigkeit der Internetverbindung, die mit dem LTE-Standard erreicht werden kann. Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde sind möglich. Im Vergleich zu DSL ist LTE also etwa zehn Mal so schnell. In Zukunft sollen mit Erweiterungen wie LTE-Advanced sogar bis zu 300 Megabit pro Sekunde realisierbar sein. Netze die auf Kabeln basieren wie DSL oder VDSL, könnten diese Geschwindigkeiten zwar theoretisch auch erreichen, allerdings müssten dafür weitere Kabel verlegt werden, was zu enormen Kosten führen würde.
Den Verbrauchern kommt außerdem zugute, dass LTE deutschlandweit verfügbar sein soll. Als die Lizenzen für LTE vergeben wurden , mussten sich die Anbieter sogar dazu verpflichten, zuerst die ländlicheren Gebiete zu versorgen. Im Moment ist die Internetverbindung außerhalb von Großstädten oftmals eher langsam. Bis zum Jahr 2016 sollen aber in Deutschland so gut wie alle „weißen Flecken“ in der Breitband-Versorgung beseitigt sein.
Durch den LTE Mobilfunkstandard kann auch die Reaktionszeit, beziehungsweise Latenzzeit, verkürzt werden. Die Internetverbindung bleibt so unterbrechungsfrei, obwohl kein Kabel benutzt wird. Bei der Vorgängergeneration, dem High Speed Downlink Packet Access (HSDPA), kam es zu Verzögerungen, wenn zum Beispiel mit einem HSDPA-Handy im Internet gesurft und die Verbindung dabei kurz getrennt wurde. Das geschah automatisch, wenn etwa das Laden einer Seite beendet war. Erst bei der nächsten Aktion, wie dem Anklicken eines Links, verband sich das Handy wieder mit dem Internet. Der User musste so bis zu einer Sekunde warten, was auf Dauer nicht nur nervig war, sondern auch die Nutzung von Video-Telefonie oder auch das Fernsehen auf dem Handy nahezu unmöglich machte. Bei LTE hingegen bleibt die Verbindung pausenlos bestehen und die Reaktionszeit beträgt nach der ersten Verbindung nur rund zehn Millisekunden. So sollte es in Zukunft.
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