Interpol hat 25 mutmaßliche Mitglieder der Hackergruppe Anonymous verhaftet, wie es selbst mitteilt. Die in Spanien, Argentinien, Chile und Kolumbien Festgenommenen sollen an koordinierten Cyber-Angriffen auf Websites von Regierungen, politischen Organisationen und Unternehmen in Chile und Kolumbien beteiligt gewesen sein.
„Diese Operation zeigt, dass Verbrechen in der virtuellen Welt für die Beteiligten echte Konsequenzen haben“, wird Bernd Rossbach, Executive Director of Police Services bei Interpol, in einer Pressemeldung zitiert. „Das Internet kann nicht als sicherer Zufluchtsort für kriminelle Aktivitäten angesehen werden.“
Den Behörden zufolge wurden im Rahmen der „Operation Unmask“ 40 Wohnungen und Unternehmen in 15 Städten durchsucht. Dabei haben die Ermittler 250 IT-Geräte und Mobiltelefone beschlagnahmt.
Das Hackerkollektiv hat mit seinen jüngsten Aktionen Untersuchungen von Strafverfolgungsbehörden weltweit auf sich gezogen. Im Februar übernahm Anonymous die Verantwortung für Angriffe auf die Website des US-Geheimdiensts CIA und stellte den Mitschnitt einer Telefonkonferenz zwischen dem FBI und der britischen Polizei ins Netz. Zudem half es Wikileaks bei der Veröffentlichung von E-Mails des als „Schatten-CIA“ bezeichneten Sicherheitsdienstleisters Stratfor.
Die Website von Interpol ist derzeit nicht erreichbar. Wie die New York Times berichtet, handelt es sich nicht um ein technisches Problem, sondern eine Vergeltungsmaßnahme von Anonymous. Der Gruppe nahestehende Hacker riefen demnach per Twitter ihre Anhänger auf, die Server von Interpol.int mit Traffic zu überfluten.
[mit Material von Steven Musil, News.com ]