IT-Sicherheit: Hackerangriff auf Werkstoffsparte von Thyssenkrupp
Das Thyssenkrupp-Logo auf einer Brusttasche - Der Konzern wurde mutmaßlich von Hackern angegriffen. Foto
Teile der Werkstoffsparte sowie der Konzernleitung sind von Hackern angegriffen worden. Ein Schaden sei derzeit aber nicht entstanden, heißt es.
Der Industriekonzern Thyssenkrupp ist nach eigenen Angaben Ziel eines Hackerangriffs geworden. Betroffen seien Teile der Werkstoffsparte sowie der Konzernleitung. Zum jetzigen Zeitpunkt könne ausgeschlossen werden, dass auch die anderen Segmente und Geschäftseinheiten betroffen seien, sagte ein Sprecher der Werkstoffsparte "Materials Services" am Dienstag.
Die firmeneigene IT-Sicherheit habe den Vorfall früh erkannt und stelle derzeit die Sicherheit des Systems wieder her. Hinter dem Angriff stecke mutmaßlich Organisierte Kriminalität. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) über den Angriff berichtet.
Ein interdisziplinärer Krisenstab sei eingerichtet und arbeite gemeinsam mit der IT-Sicherheit daran, den Angriff einzugrenzen und idealerweise schnellstmöglich zu beenden, hieß es weiter. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist weder ein Schaden entstanden, noch gibt es Anzeichen dafür, dass Daten gestohlen oder verändert wurden", betonte der Sprecher. Die zuständigen Behörden seien eingebunden.
Materials Services war im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 mit 16,4 Milliarden Euro der umsatzstärkste Geschäftsbereich des Konzerns.
Cyber-Kriminalität: ZDF wurde von Hackern angegriffen
Das ZDF bestätigte einen "Spiegel"-Bericht, demzufolge der öffentlich-rechtliche Senderam Anfang Juni 2018 von Cyber-Kriminellen angegriffen worden ist. Weniger als zehn Rechner seien von dem Angriff betroffen gewesen, erklärte das ZDF. Die Attacke sei schnell entdeckt worden. Außerdem gebe es keine Hinweise auf einen gezielten Angriff auf bestimmte Daten.
Wie der "Spiegel" berichtete, sollen russische Hacker der Gruppe "Sandworm" hinter der Attacke stecken. Auch der WDR soll betroffen gewesen sein. Eine WDR-Sprecherin wollte den Bericht nicht bestätigen. "Wir äußern uns aus sicherheitstechnischen Gründen grundsätzlich nicht zu solchen Fragen", sagte sie. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe erklärte auf Anfrage: "Wir kommentieren das nicht."
In dem aktuellen "Cyber-Brief" vom Juli 2018 spricht das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) von einer "Angriffswelle mit mutmaßlich nachrichtendienstlichem Hintergrund", von der auch deutsche Medienunternehmen betroffen seien. Es gebe Indizien, dass diese Angriffe "Sandworm" zuzuordnen sind. Wie der "Spiegel" berichtete, soll "Sandworm" mutmaßlich eine Hackergruppe des russischen Militärgeheimdienstes GRU sein.
Die Gruppe wurde in der Vergangenheit in Russland verortet und ist dem BfV zufolge seit mindestens 2013 aktiv. Sie soll Cyberspionage gegen die Nato, westliche Regierungsstellen, Telekommunikationsunternehmen und akademische Einrichtungen betrieben haben, später auch gegen ukrainische Energieversorger. (dpa/rw)
Homepage nicht erreichbar: erneute Cyberattacke auf Uni Duisburg-Essen
"Die Website ist nicht erreichbar" - diese Nachricht bekam jeder angezeigt, der am Mittwochvormittag auf die Homepage der Uni gehen wollte. Nach dem ersten Hackerangriff im November wurde die Homepage in den letzten Wochen mühsam wieder aufgebaut - zumindest provisorisch. Jetzt wurde auch diese Seite wieder angegriffen, hat uns eine Sprecherin der Uni bestätigt. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Auch ob es die gleichen Täter sind, ist noch unklar. Am späten Mittwochnachmittag war die Homepage zunächst wieder online.
Große Auswirkungen der Cyberattacke im November
Bei der Cyberattacke im November wurde die komplette IT der Uni lahmgelegt. Emails und Telefone funktionierten nicht. Abgabefristen für Prüfungsarbeiten der Studierenden wurden verlängert. Die Hacker hatten einen Großteil der Systeme verschlüsselt und Lösegeld gefordert. Die Hochschule hat Anzeige erstattet.