Der Hacker, der zuletzt Daten von mehr als 164 Millionen LinkedIn-Nutzern zum Kauf angeboten hat, behauptet nun, er sei im Besitz von rund 360 Millionen E-Mail-Adressen und Passwörtern von MySpace-Mitgliedern. Wie Motherboard berichtet, werden die Daten offenbar auch von anderen Untergrund-Hackern angeboten.
Derzeit liegen sie der Hacker-Datenbank LeakedSource und auch einem Hacker namens „Peace“ vor. Beide erklärten dem Bericht zufolge, die Daten stammten aus einem früheren Einbruch bei MySpace. Wann die Daten entwendet wurden, ist allerdings nicht bekannt.
Weder Peace noch LeakedSource stellten auf Nachfrage von Motherboard Auszüge der Daten zur Verfügung. LeakedSource lieferte jedoch zu fünf E-Mail-Adressen von Motherboard-Mitarbeitern die korrekten Passwörter, was die Echtheit der Daten bestätigen sollte.
Insgesamt soll die Datenbank 360.213.024 E-Mail-Adressen sowie 427.484.128 Passwörter enthalten. Jeder Datensatz bestehe aus „einer E-Mail-Adresse, einem Passwort und in einigen Fällen einem zweiten Passwort“, heißt es in einem Blogeintrag von LeakedSource.
LeakedSource selbst will die Daten von einem Nutzer namens „Tessa88“ erhalten haben. Im Gespräch mit Motherboard erklärte ein Vertreter von LeakedSource jedoch, die eigentliche Quelle, also die Identität des Hackers, der die MySpace-Systeme kompromittiert hat, sei ihnen nicht bekannt. Unklar sei auch, wer die Daten in der Zwischenzeit aufbewahrt habe.
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Die Passwörter waren offenbar nur mit dem heute als nicht mehr sicher geltenden Algorithmus SHA1 gehasht. Auf ein Salting genanntes Verfahren, bei dem eine zufällige Zeichenfolge zum Passwort hinzugefügt wird, um den Hash-Vorgang sicherer zu machen, sei verzichtet worden. LeakedSource gehe davon aus, dass bis Ende des Monats 98 bis 99 Prozent der Passwörter wahrscheinlich geknackt seien.
MySpace war vor wenigen Jahren noch das bekannteste und beliebteste Social Network weltweit. Inzwischen zählt es nur noch etwa 50 Millionen eindeutige Besucher pro Monat – Facebook hat mehr als eine Milliarde monatlich aktive Nutzer. Trotzdem handelt es sich möglicherweise um den größten bisher bekannten Datendiebstahl. Diese unrühmliche Statistik wird laut HaveIBeenPwned.com derzeit von LinkedIn angeführt, gefolgt von Adobe und Tumblr. MySpace selbst hat sich bisher nicht zudem Vorfall geäußert.
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