Daten- und Rechenzentren sind Stromfresser. Google weiß aber, wie man Serverfarmen möglichst sparsam betreibt. Wir stellen fünf Stromspar-Tipps von Google vor.
Google besitzt einige der größten Datenzentren der Welt. Das Unternehmen arbeitet daran, diese immer Energie sparender zu betreiben. Deswegen experimentiert Google beispielsweise mit neuen Kühlmethoden wie einer Meerwasserkühlung in einem Datenzentrum in Finnland .
Im Google-Blog schreibt Google selbstbewusst: "Google hat das Glück über genügend Ressourcen und Experten zu verfügen, um die Effizienz kontinuierlich zu verbessern. Aber ungefähr 70 Prozent der weltweiten Datenzentren werden von Unternehmen geführt, die das vermutlich nicht können."
Google erklärt, dass es einfache Design-Entscheidungen gibt, mit denen sowohl kleine als auch große Unternehmen die effektive Stromnutzung fördern können. Wenn Strom gespart wird, profitiert sowohl die Umwelt als auch das Budget des Unternehmens.
Sie können etwas nicht bewerten, das Sie nicht messen können. Deswegen sollten Sie die Effizienz-Eigenschaften Ihres Datenzentrums charakterisieren, indem Sie den Energie-Verbrauch messen. Google verwendet einen Quotienten namens PUE, Power Usage Effectiveness , um die Strom-Effizienz zu ermitteln. Hierüber versucht Google den Stromverbrauch für nicht computerbezogene Anwendungen, wie beispielsweise Kühlung und Stromverteilung, zu reduzieren. Um PUE effektiv zu nutzen, ist es wichtig häufig zu messen. Google ermittelt die Daten mindestens einmal pro Sekunde. Noch viel wichtiger ist es aber die Energiedaten über das gesamte Jahr aufzunehmen, da saisonbedingte Wetterschwankungen einen beachtlichen Effekt auf PUE haben.
Eine gute Luftstromsteuerung ist fundamental für ein effizient funktionierendes Datenzentrum. Beginnen Sie damit, die heiße Luft zu minimieren und mischen Sie diese mit gekühlter Luft, indem Sie gut designte Räume verwenden. Entfernen Sie heiße Quellen und stellen Sie sicher, Blindplatten für jeden freien Steckplatz in Ihrem Rack zu verwenden. Wärmemodelle, die auf numerischer Strömungssimulation beruhen, können Ihnen dabei helfen, den Luftstrom für Ihr Unternehmen schnell zu analysieren und zu optimieren. Das funktioniert sogar ohne eine umfangreiche und störende Neugestaltung Ihres Serverraums. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kühllast zu Ihrer erwarteten IT-Ausrüstung passt. Falls Sie etwas Puffer für die Zukunft haben wollen und Sie Ihre Lüftung etwas größer als derzeit erforderlich bauen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kühlansatz proportional zur Energie ist.
Wenn Sie die Temperatur des Kühlgangs erhöhen, verbrauchen Sie weniger Strom. Lassen Sie Ihren Kühlgang nicht bei 21°C, sondern setzen Sie die Temperatur auf etwa 27°C oder etwas mehr fest. Praktisch alle Gerätehersteller erlauben dies. Für Unternehmen, die Sparanlagen verwenden, ist es noch wichtiger die Kühlgangtemperatur zu erhöhen, da es hierdurch möglich ist mehr Tage mit „freier Kühlung" zu nutzen. Somit wird noch mehr Energie gespart.
Freie Kühlung entfernt Wärme aus Ihrem Gebäude ohne die Kältemaschine zu nutzen. Dies wird mit niedrigtemperierter Umgebungsluft, verdampfendem Wasser oder mit einem großen Wärmereservoir bewerkstelligt. Die Kältemaschinen sind für den Großteil des Stromverbrauchs in Kühlanlagen verantwortlich. Indem also deren Gebrauch minimiert wird, kann am meisten Geld gespart werden. Es gibt keinen „richtigen" Weg für freies Kühlen, aber wasser- oder luftbetriebene Sparanlagen haben sich bisher bewährt und sind schon erhältlich.
Minimieren Sie die Stromverteilungsverluste, indem Sie so viele Stromumwandlungsschritte wie möglich beseitigen. Bei den notwendigen Umwandlungsschritten sollten Sie sicherstellen, effiziente Transformatoren und Power Distribution Units (PDU) zu verwenden. Eine der größten Verluste bei der Stromverteilung inDatenzentren stammt von der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). Nutzen Sie auch hier hocheffiziente Modelle. Verwenden Sie eine möglichst hohe Spannung, wenn möglich bis kurz vor den Verbraucher, um Leitungsverluste zu vermeiden.