Schnelleres WLAN, mehr Internetbandbreite: Das ist ein guter Zeitpunkt für einen neuen Router. Aber dafür wollen Sie nicht das ganze Heimnetz komplett neu einrichten. Das muss auch nicht sein! Wir zeigen, wie der Umstieg auf den neuen Router ganz einfach gelingt.
Mit einem Umzug verbinden viele Menschen Arbeit, Stress und Ärger. Schön, dass ein Umzug auch ganz einfach und entspannt ablaufen kann: Wenn Sie sich eine neue Fritzbox zulegen, dann lassen sich sämtliche Einstellungen vom alten Modell übertragen. Aber so einfach es in der Theorie sein mag, in der Praxis geht auch nicht immer alles glatt: Einige Einstellungen sind auf der neuen Fritzbox plötzlich weg, andere lassen sich gar nicht erst mitnehmen. In vielen Fällen bedarf es jedoch nur wenig Nacharbeit und die Fritzbox ist am DSL- oder Kabelanschluss startklar. Eventuell müssen Sie noch die anderen Netzwerkgeräte neu einrichten und mit der neuen Fritzbox verbinden. Wir erklären in diesem Artikel, wie Sie alles bequem erledigen und beim Umzug sicher nichts vergessen.
Wie bei einem Windows-Rechner benötigen Sie auch bei der Fritzbox ein Backup, das Sie auf dem neuen Modell einspielen, um die gespeicherten Einstellungen wiederherzustellen. Die Sicherungsdatei erstellen Sie über das Browser-Menü der Fritzbox unter „System –› Sicherung“. Um die aktuellen Einstellungen zu speichern, geben Sie zunächst ein Kennwort ein, mit dem die Backup-Datei verschlüsselt wird. Das Menü zeigt Ihnen bei der Eingabe, wie stark das gewählte Passwort ist – es muss mindestens mit „mittel“ bewertet sein, damit die Sicherung weitergeht. Das Passwort dürfen Sie nicht vergessen, weil Sie das Backup ansonsten nicht verwenden können. Setzen Sie den Vorgang mit „Sichern“ fort. Danach müssen Sie den Vorgang freigeben: Entweder, indem Sie auf einem mit der Fritzbox per DECT oder Kabel verbundenen Telefon die angezeigte Ziffernkombination eingeben und mit der Verbindungstaste bestätigen. Oder Sie drücken eine beliebige Taste am Fritzbox-Gehäuse. Das klappt natürlich nur, wenn Sie keine Tastensperre für den Router eingestellt haben. Ob dies der Fall ist, kontrollieren Sie unter „System –› Tasten und LEDs –› Tastensperre“. Am Schluss der Sicherung klicken Sie noch einmal auf „OK“. Daraufhin landet die Sicherungsdatei im Speicherordner, den Sie im Browser festgelegt haben – üblicherweise „Downloads“. Sie hat die Endung „.export“. Der Dateiname setzt sich zusammen aus dem Modellnamen der Fritzbox, der installierten Fritz- OS-Version sowie Datum und Zeitpunkt, an dem Sie die Datei gesichert haben.
Tipp: Weil die Fritzbox eine Freigabe erfordert, können Sie die Sicherung nur durchführen, wenn Sie Zugriff auf den Router haben. Wollen Sie gelegentlich per Fernzugriff ein Backup durchführen, müssen Sie die Freigabeanforderung vorher abschalten – und zwar zu Hause, denn auch für das Deaktivieren will die Fritzbox eine Bestätigung haben. Das Abschalten führen Sie nun im Fritzbox-Menü unter „System –› FRITZ! Box-Benutzer –› Anmeldung im Heimnetz“ durch, indem Sie den Haken bei „Ausführung bestimmter Einstellungen und Funktionen zusätzlich bestätigen“ entfernen.
Das Sichern der Fritzbox-Einstellungen ist nicht nur bei einem Umzug zu einem neuen Routermodell empfehlenswert. Auch aktuelle Probleme mit Router oder Heimnetz lassen sich eventuell durch das Einspielen einer Sicherungsdatei lösen. In diesem Fall ist es sinnvoll, ein Backup regelmäßig automatisch anlegen zu lassen. Das erledigen Sie über den Push-Service der Fritzbox: Gehen Sie zu „System –› Push Service“ und klicken Sie auf das Pluszeichen vor „Einstellungen sichern“. Aktivieren Sie den Push-Service und tragen Sie eine E-Mail-Adresse ein, an die die Fritzbox eine Nachricht über das Backup versendet, sowie zudem ein Kennwort für den Schutz der Sicherungsdatei. Jetzt legt die Fritzbox immer eine Sicherung an, bevor Sie ein Firmware-Update einspielen oder den Router auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Über das Fritzbox-Menü spielen Sie die Sicherungsdatei auf dem neuen AVM-Router wieder ein. In der Datei stehen die Einstellungen, die Sie für bestimmte Optionen in der alten Fritzbox festgelegt haben. Ist das neue Gerät dasselbe Modell, lässt sich deshalb die Sicherung komplett einspielen.
Schließen Sie eine neue Fritzbox erstmals an, können Sie direkt auf der Startseite die Sicherungsdatei einspielen, indem Sie auf den blauen Link „Einstellungen übernehmen“ klicken. Über „System –› Sicherung –› Wiederherstellen“ kommen Sie zum gleichen Menü. Wählen Sie die Sicherungsdatei bei „Datei auswählen“, geben Sie das Passwort für das Backup ein und klicken Sie auf „Wiederherstellen“. Bestätigen Sie mittels Knopfdruck am Gehäuse oder per FritzFon und klicken Sie auf „OK“. Nun dauert es ein bisschen, bis der Router die Sicherung eingelesen hat und neu startet – eventuell verändert sich dabei auch die Anzeige im Browser nicht: Haben Sie ein paar Minuten Geduld und prüfen Sie am Fritzbox-Gehäuse, ob die LEDs nicht mehr blinken, sondern wie gewohnt leuchten. Rufen Sie dann das Fritzbox-Menü auf und sehen Sie nach, ob der Router die Einstellungen übernommen hat. Spielen Sie die Sicherungsdatei auf ein anderes Fritzbox-Modell zurück, zeigt Ihnen der neue Router automatisch eine Auswahl der Einstellungen an, die er übernehmen kann. Das passiert ebenfalls, wenn Sie nach der Auswahl der Sicherungsdatei die Option „Selbst auswählen, welche Einstellungen wiederhergestellt werden sollen“ markieren. Alles, was Sie auf die neue Fritzbox übertragen wollen, markieren Sie und bestätigen mit „Übernehmen“.
Die wichtigste Vorbereitung beim Umzug der Fritzbox-Einstellungen: Prüfen Sie die installierte Fritz-OS-Version auf dem ursprünglichen und dem neuen Modell. Denn Sie können die Sicherungsdatei nur dann übertragen, wenn auf beiden Boxen die gleiche Version läuft. Der Umzug klappt auch, wenn das Fritz-OS auf der neuen Box aktueller ist als auf der alten – umgekehrt geht es nicht.
In den meisten Fällen ist es kein Problem, das Update im Nachhinein zu erledigen, zum Beispiel, wenn Sie die ältere Fritzbox schon abgebaut haben und die neue Fritzbox online ist. Dann rufen Sie das Menü des neuen Modells auf und gehen zu „System –› Update –› FRITZ!OS-Version“ und klicken auf „Neues Fritz!-OS suchen“. Die Fritzbox sucht auf dem Update-Server nach einer neuen Version und installiert sie, falls vorhanden. Anschließend können Sie die Backup-Datei einspielen.
Neues Fritz-OS offline installieren: Wollen Sie eine neue DSL-Fritzbox mit den gespeicherten Einstellungen versehen, bevor Sie sie anschließen, um sich das Eingeben der Internetzugangsdaten zu ersparen, können Sie ein neues Fritz-OS auch offline einspielen – sofern Sie beim gleichen Provider und Tarif bleiben und lediglich die Fritzbox wechseln. Ist die alte Box noch angeschlossen, rufen Sie die Webseite http://download.avm.de/fritzbox auf. Dort laden Sie sich die passende Fritz- OS-Datei für Ihr neues Modell herunter – es ist die Datei mit der Endung „.image“. Verbinden Sie einen Rechner per LAN-Kabel oder WLAN mit der neuen Fritzbox, rufen Sie ihr Menü auf und gehen Sie dort zu „System –› Update –› FRITZ!OS-Datei“. Falls dieser Menüpunkt nicht auftaucht, müssen Sie eventuell zuvor unten links auf „Ansicht: Standard“ klicken, um das erweiterte Menü freizuschalten. Sie können jetzt die Einstellungen sichern oder darauf verzichten, indem Sie den Haken entfernen. Anschließend rufen Sie über „Datei auswählen“ den Pfad zur gespeicherten Fritz-OS-Datei auf. Die Firmware installieren Sie nun mit „Update starten“.
Der beschriebene Weg funktioniert besonders einfach, wenn Sie innerhalb einer Anschlusstechnik auf eine andere Fritzbox umsteigen – also zum Beispiel bei einem DSL-Anschluss von einer 7490 auf eine 7590. Grundsätzlich funktioniert das Einspielen des Backups auch zwischen Fritzboxen für den Kabelanschluss – selbst wenn Sie von einer Providerbox zum selbstgekauften Router wechseln. Wichtig ist in diesem Fall, die neue Box anzuschließen, um sich sofort ein aktuelles Fritz-OS zu holen: Denn wenn die neue Box eine ältere Version als das Vorgängermodell hat, dann klappt das Einspielen des Backups nicht. Im Anschluss daran lässt sich die Sicherungsdatei einspielen: Wählen Sie hier den Weg, bei dem Sie die Einstellungen auswählen, die Sie auf die neue Box übertragen wollen – sinnvoll sind Einstellungen für WLAN und für fest vergebene IP-Adressen. Die Einträge für den Internetzugang und die Telefonverbindungen lassen sich nicht übertragen. Sie sind in der Sicherungsdatei auch gar nicht enthalten, denn den neuen Kabelrouter müssen Sie ohnehin zuvor beim Provider anmelden.
Auch beim Wechsel des DSL-Providers kann die neue Fritzbox keine Verbindung mit den gespeicherten Zugangsdaten für Internet und Telefon herstellen: Hier sollten Sie deshalb auch nur ausgewählte Einstellungen für WLAN und Heimnetz aus der Sicherungsdatei übernehmen.
Haben Sie viele Einstellungen in der Fritzbox-Konfiguration angepasst, etwa Portweiterleitungen angelegt oder feste IP-Adressen vergeben, lohnt sich einerseits das Einspielen einer Backup-Datei. Wenn das aber nicht funktioniert oder der neue Router Einstellungen nur teilweise übernimmt, kann die Fehlersuche aufwendig sein. Fritzbox-Profis machen daher vor dem Umzug Screenshots der einzelnen Menüseiten. Danach wird der neue Router anhand dieser Infos komplett neu eingerichtet, um mit einem sauberen System zu starten.
Beim Umzug auf einen neuen AVM-Router möchten Sie natürlich alle Netzwerkgeräte mitnehmen und so verbinden wie zuvor. Wechseln Sie auf eine neue Fritzbox, sind die entsprechenden Infos in der Sicherungsdatei fast alle hinterlegt: Sie ersparen sich etwa, die WLAN-Geräte neu anmelden zu müssen, da die neue Fritzbox WLANSSID sowie WLAN-Passwort übernimmt. Hier lauert ein häufiger Fehler beim Routerumzug: Für den Fall, dass Sie die SSID nicht geändert und den Standardnamen der Fritzbox belassen haben, lautet sie weiterhin wie beim alten Router – zum Beispiel „FRITZ!Box 7490“. Daraufhin ändern viele Benutzer jedoch die SSID, damit sie zu dem neuen Router passt – etwa zu „Fritzbox 7590“ –, und müssen nachfolgend alle WLAN-Geräte neu verbinden. Sie sollten daher am besten vor dem Umzug der SSID einen individuellen Namen geben.
Beim Umzug bleiben überdies spezielle Einstellungen – etwa für den Gastzugang und Band-/AP-Steering – erhalten. Ebenso sieht es bei der Kindersicherung und Zugangsprofilen aus, die Sie selbst eingerichtet haben. Wenn Sie der Fritzbox eine andere IP-Adresse gegeben haben, sollte sie ebenso wie fest eingerichtete IP-Adressen für Netzwerkgeräte übernommen werden.
Bei DECT-Geräten müssen Sie noch tätig werden: Wechseln Sie lediglich den Router, aber nicht den Provider, dann sollten die hinterlegten Telefoneinstellungen und eingetragenen Geräte ebenso im neuen Router auftauchen wie Smart-Home-Geräte mit DECT. Allerdings müssen Sie sie erneut anmelden und mit der Fritzbox verbinden. Das geht am bequemsten über einen speziellen Anmeldemodus in der Fritzbox: Gehen Sie hierzu im Routermenü zu „Telefonie –› DECT –› Basisstation“ und klicken Sie nun rechts auf „Erweiterten Anmeldemodus starten“. Damit lassen sich eine Stunde lang DECT-Geräte anmelden, ohne dass Sie diesen Vorgang für jedes einzelne an der Fritzbox aktivieren müssen. Sie müssen nur noch die Geräte in den Anmeldemodus versetzen – beim FritzFon zum Beispiel über „Einstellungen –› Anmeldung –› Anmelden“. Bei einer DECT-Steckdose wie der Fritz DECT 200 halten Sie die Taste „DECT“ rund sechs Sekunden gedrückt, bis sie blinkt. Sind alle Geräte an der neuen Fritzbox angemeldet, können Sie den Anmeldemodus auch wieder manuell beenden mit „Erweiterten Anmeldemodus stoppen“.
Die Konfiguration des Routers lässt sich bei den meisten Geräten speichern und später wieder auf diesem Gerät oder einem aus derselben Modellreihe einspielen. Bei einem anderen Router desselben Herstellers klappt das aber meistens nicht. Nur Geräte für den Profi-Bereich, wie von Draytek und Lancom, bieten entsprechende Optionen. Auch zwischen Routern unterschiedlicher Hersteller lassen sich keine Sicherungsdateien austauschen. Einige Speedport-Router der Telekom (zum Beispiel Hybrid, Smart 1 bis 3) besitzen die Funktion „Backup & Restore“. Ist sie aktiviert, speichert das Gerät die WLAN-SSID, das WLAN-Passwort sowie die Zuordnung der Telefonnummern an die angeschlossenen Geräte auf einem Telekom-Server. Wechseln Sie anschließend auf einen anderen Speedport-Router mit dieser Funktion, holt er sich die Daten aus der Cloud, sodass das WLAN sofort wie gewohnt funktioniert und Sie die Heimnetzgeräte nicht erneut verbinden müssen. Grundeinstellungen sowie die Zugangsdaten für das Internet bekommt der Router beim Anschluss ohnehin vom Telekom-Server.
Diese Funktion finden Sie im Speedport-Menü unter „Einstellungen –› Einstellungen sichern –› Wichtige Einstellungen“. Um sie zu aktivieren, markieren Sie bitte die Option „Wichtige Einstellungen automatisch sichern und wiederherstellen (empfohlen)“. Unter „Alle Einstellungen“ können Sie ein Backup der aktuellen Konfiguration anlegen. Allerdings lässt sich diese Datei dann nur an einen Router aus der gleichen Modellreihe weitergeben.
Fritzbox-Router im Vergleich: Welches ist das beste Modell?
Der neue Router ist im Einsatz, was passiert jetzt mit der alten Fritzbox? Sie können sie im Netzwerk weiterverwenden, zum Beispiel als Repeater. Wie das vonstattengeht, lesen Sie hier .
Oder Sie verkaufen Ihren Router oder geben ihn an Freunde oder Bekannte weiter: In diesem Fall müssen Sie vorher dafür sorgen, dass Sie alle Ihre Daten vom Router entfernen – einerseits aus Sicherheitsgründen, andererseits, weil sie der nächste Besitzer ansonsten gar nicht verwenden kann.
Um alle Einstellungen zu löschen, setzen Sie die Fritzbox auf ihre Werkseinstellungen zurück. Das geht im Routermenü unter „System –› Sicherung –› Werkseinstellungen“, indem Sie auf die Schaltfläche „Werkseinstellungen laden“ klicken.
Nach dem Reset sind Ihre Einstellungen weg. Erhalten bleiben aber die zuletzt installierte Fritz-OS-Version und deren neue Funktionen – insofern ist die Box meist nicht mehr identisch zu der, die Sie ursprünglich gekauft hatten. Allerdings löscht das Zurücksetzen auch nicht den Eintrag „Vom Hersteller nicht unterstützte Änderungen“ auf der Übersichtsseite. Den verursacht zum Beispiel eine alternative Firmware, die Sie eventuell zu Testzwecken installiert hatten, oder ein ehedem aktiver Telnet-Zugang auf die Fritzbox.
Damit diese Meldung beim neuen Besitzer nicht für Verwirrung sorgt, müssen Sie einen Komplett-Reset der Fritzbox über das entsprechende AVM-Tool durchführen. Um es zu laden, rufen Sie die Webseite ftp.avm.de/fritzbox auf und klicken danach auf den Namen Ihrer Fritzbox, sodann auf „deutschland“ und „recover“. Laden Sie als Nächstes die EXE-Datei herunter.
Im Folgenden müssen Sie einen Rechner direkt per LAN-Kabel mit der Fritzbox verbinden – und zwar am WAN- oder LAN1- Port des Routers. Trennen Sie jetzt alle anderen Verbindungen der Fritzbox und des Notebooks – auch die ins Internet. Des Weiteren sollten Sie für die Dauer des Recovery-Vorgangs die lokale Firewall auf dem Rechner ausschalten.
Starten Sie nun das Recovery-Programm durch einen Doppelklick auf die EXE-Datei. Anschließend bestätigen Sie dreimal mit „Weiter“. Eventuell müssen Sie die LAN-Karte im Rechner auswählen, über die die Verbindung mit der Fritzbox besteht – prüfen Sie unten in diesem Fenster, ob der Rechner eine gültige IP-Adresse erhalten hat, und bestätigen Sie mit „Übernehmen“. Trennen Sie daraufhin die Fritzbox vom Strom und klicken Sie auf „OK“. Dann schließen Sie die Fritzbox wieder an.
Das Tool löscht den Speicher der Fritzbox und überschreibt ihn mit der im Toolnamen enthaltenen Fritz-OS-Version. Sehen Sie im Protokollfenster den Hinweis „Fritzbox erfolgreich wiederhergestellt!“, klicken Sie auf „Weiter“ und „Beenden“. Nach dem Neustart des Routers sollte die Meldung im Menü verschwunden sein.