Das FBI untersucht einen Fall an der Universität Santa Clara, in dem es um möglicherweise durch einen Hack ins Netzwerk der Hochschule manipulierte Noten geht. Das berichtet der 25-Jährige Mark Loiseau, Student der Elektrotechnik, der selbst von den Ermittlern verhört wurde, auf Twitter .
Gegenüber ZDNets Schwestersite News.com hat die Universität die Ermittlungen bestätigt: Zwischen Juni 2010 und Juli 2011 seien die Noten einer „Handvoll“ aktueller Studenten und etwa 60 ehemaliger geändert worden – und zwar alle nach oben. Die Uni bemerkte dies erst, als eine Studentin sich beschwerte, sie habe eine andere Note in Erinnerung. Daraufhin habe man die Polizei und die Abteilung für Cybercrime des FBI eingeschaltet, sagt Hochschulleiter Dennis Jacobs.
Der twitternde Verdächtige, Mark Loiseau, gab sich wegen des Materials überrascht, die das FBI über ihn hatte. „Sie hatten Tonnen an Unterlagen von Verizon“, seinem Telekom-Dienstleister. „Sie hatten alle meine Noten und Bilder von mir.“ Eine Frage sei gewesen, warum er alle Sprachnachrichten im fraglichen Zeitraum gelöscht habe. Er werde sich nun erst einmal einen Anwalt suchen.
Datenschützer kritisieren das Vorgehen der Uni. „Ist das nicht die Sorte von Fall, die besser intern untersucht würde, statt gleich das FBI zu rufen?“, fragt Rechtsexpertin Marcia Hofman von der Electronic Frontier Foundation. „Ich glaube, ich hätte erst einmal durch eine eigene Untersuchung die Fakten zusammengetragen und mir dann überlegt, was meine Optionen sind.“ Das Problem: Cybercrime ist nach US-Recht eine schwere Straftat. Findet das FBI den Schuldigen, muss er möglicherweise für einen dummen Streich jahrelang ins Gefängnis.