10 Tipps, die das Smart Home sicher(er) machen • digitalzimmer
Kaum ein Monat vergeht ohne spektakuläre Hacks oder Datenlecks. Im Fernsehen demonstrieren Sicherheitsexperten, wie sie übers Internet in Gebäude eindringen, Videokameras übernehmen und Garagentore öffnen. Botnetze verwandeln IoT-Geräte in willenlose Helfer, die Konten ausspähen oder Webserver attackieren.
Da entsteht schnell der Eindruck, ein Smarthome wäre von Haus aus unsicher. Doch so ganz einfach ist der digitale Einbruch nicht. Er gelingt vor allem dort, wo ein Hintertürchen offen steht. Wer Software-Lücken schließt und sein Netzwerk abriegelt, sperrt Angreifer aus. Hier kommen zehn Tipps, die dabei helfen.
1. Router und WLAN abriegeln
Ein sicheres Heimnetz ist der wichtigste Schutz vor Eindringlingen. Dabei spielt der Router zu Hause eine Hauptrolle. Ist sein Konfigurationsmenü völlig offen, können Angreifer von außen ins Netzwerk gelangen. Wichtig: Die Weboberfläche – per Browser über eine IP-Adresse (z.B. http://192.168.178.1) oder Shortcuts wie http://fritz.box und http://speedport.ip erreichbar – darf nur mit einem sicheren Passwort zu öffnen sein. Voreinstellungen wie admin oder 0000 unbedingt ändern. Außerdem die WLAN-Verschlüsselung in den Einstellungen aktivieren. Sollte der Router den aktuellen Standard WPA2 nicht unterstützen, ihn am besten gleich ersetzen.
Zwei Einstellungen erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Erstens: Wer nicht unbedingt von unterwegs aus auf sein Heimnetzwerk zugreifen muss – etwa um Daten abzurufen – sollte den Fernzugriff am Router abschalten. Und zweitens: Um zu verhindern, dass Geräte von Innen eine Tür nach draußen öffnen, empfiehlt es sich, die Funktion UPnP (Universal Plug and Play) zu deaktivieren. Dann können Teilnehmer im Netzwerk keine Ports öffnen, die Hackern eventuell als Schlupfloch dienen.
Für bestimmte Anwendungen wie Spiele oder Chat-Programme mag UPnP praktisch sein. Die Funktion stellt aber gleichzeitig ein Sicherheitsrisiko dar. Kompromiss: An Router-Modellen wie der FritzBox von AVM lässt sich die Option für jedes Gerät einzeln aktivieren. So verfügt beispielsweise die Game-Konsole über die nötigen Rechte, eine WLAN-Lampe oder ein Drucker aber nicht.
2. Sichere Passwörter verwenden
In der jährlichen Statistik beliebter Passwörter landen Banalitäten wie „123456“ oder „hallo” noch immer ganz oben. Dabei ist längst bekannt, dass nur zufällige Abfolgen von Ziffern, Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinbuchstaben wirklich schützen. Real existierende Wörter und Namen lassen sich durch automatisiertes Ausprobieren leicht herausfinden. Außerdem empfehlen Experten, lange Passwörter zu verwenden (16 Zeichen oder mehr) – und für jedes Konto oder Gerät ein anderes zu wählen. So ist bei einem Datenklau vom Server des Anbieters nur dieser eine Zugang betroffen.
Problem: Wer soll sich kryptische Wortungetüme wie Qf*34EjaCFKV;hhT eigentlich merken? Noch dazu im Dutzend, wenn jedes IoT-Gerät ein eigenes Konto verlangt? Passwort-Manager leisten dabei gute Dienste. Sie speichern beliebig viele Zugangsdaten verschlüsselt auf dem Computer oder Smartphone ab.
Zum Öffnen der Sammlung genügt ein zentrales Master-Passwort. Es sollte ebenfalls komplex sein, lässt sich mit einer Eselsbrücke aber gut merken. Bewährt haben sich Anfangsbuchstaben aus einem frei erfundenen Schlüsselsatz. Beispiel: Die Formulierung „Im Digitalzimmer berichten wir seit März 2009 über Smarthome-Themen“ ergäbe das Master-Passwort IDbwsM2009ueST.
3. Regelmäßig Updates machen
Digitaler Einbruchschutz ist eine Art Wettlauf – zwischen Hackern, die nach Sicherheitslücken in der Software suchen, und den Entwicklern, die solche Lücken schließen. Das gilt für nahezu jedes vernetzte Produkt, vom Computer bis zur Funksteckdose. Einige Geräte stehen allerdings stärker im Fokus der Angreifer, weil sie beliebt und weit verbreitet sind. In keinem Fall sollte man Software-Updates auf die lange Bank schieben. Wo möglich, die automatische Installation von sicherheitskritischen Updates aktivieren. Dann aktualisiert sich das Gerät gegebenenfalls von selbst.
Produkte, die der Hersteller nicht mehr mit Updates versorgt, sind nicht automatisch sicher. Im Gegenteil: Ein Smartphone mit veralteter Software, das zu Hause im WLAN hängt, kann ungewollt zum Einfallstor werden. Häufig übersehen: Zigbee- oder Z-Wave-Produkte, die an einer fremden Zentrale angemeldet sind, werden von dort normalerweise nicht mit Updates versorgt. Die Hersteller bieten diesen Service nur fürs eigene Sortiment an. Wer etwa Zigbee-Lampen von Ikea, Osram oder anderen Marken an einer Hue Bridge betreibt, sollte sie zwischendrin auch mal zurücksetzen und an ihrer Original-Basis anmelden. Sie erhalten dann vielleicht neue Firmware. Das mag lästig sein, verbessert aber die Sicherheit.
4. Öffentliche Netzwerke meiden
WLAN-Hotspots in der Bahn, im Hotel oder am Flughafen sind verlockend, für die Haussteuerung aber ungeeignet. Im Gegensatz zum heimischen WLAN übertragen sie ihre Daten häufig unverschlüsselt. Außerdem wissen Nutzer nicht, wer sich sonst im Netzwerk tummelt. Vielleicht versucht gerade jemand den Traffic mitzuschneiden, um an E-Mails, Kreditkarteninformationen oder Login-Daten zu kommen. Für die Anmeldung im Smarthome gilt deshalb dasselbe wie fürs Online-Banking: nicht in öffentlichen Netzwerken.
Eine Mobilfunk-Verbindung übers Handy eignet sich besser, auch wenn sie Datenvolumen kostet. Wer sicher gehen will, streicht öffentliche Hotspots nach Gebrauch aus der Liste bekannter Netzwerke auf seinem Gerät – damit sich das Smartphone oder Notebook bei nächster Gelegenheit nicht automatisch wieder mit ihnen verbindet. Oder er nutzt einen VPN-Tunnel. Dieses „Virtual Private Network“ stellt eine abhörsichere Verbindung zum heimischen Netzwerk her. Wie es konfiguriert wird, hängt vom Smartphone-Betriebssystem und dem verwendeten Router-Modell ab. Google hilft bei der Suche nach der passenden Anleitung.
5. Zugriff von außen beschränken
Viele Geräte erlauben eine Steuerung von unterwegs aus oder den Zugriff übers Internet. Das heißt aber nicht, dass diese Option immer aktiviert sein sollte. Bringt es einen Vorteil, die Urlaubsfotos schon während der Rückreise auf den Drucker schicken zu können? Muss die Kaffeemaschine rund um die Uhr mit dem Internet verbunden sein, weil es im Zweifelsfall die Wartezeit auf den Espresso verkürzt? Möchte ich meine Lampen wirklich parallel über das Gateway des Herstellers, eine Smarthome-Zentrale, Apple HomeKit und Amazon Alexa steuern?
Wer diese Fragen für sich mit nein beantwortet, der kann auf den einen oder anderen Fernzugriff verzichten. Und weniger potentiell angreifbare Verbindungen bedeuten mehr Sicherheit.
Das gilt übrigens nicht nur fürs Internet. Auch außen am Haus montierte, frei zugängliche Geräte können ungewollt eine Hintertür öffnen: Überwachungskameras oder Sensoren, die per Kabel ans Netzwerk angeschlossen sind. Funklampen, die das WLAN-Passwort unverschlüsselt in ihrem Speicher ablegen. Alles schon vorgekommen. Es lohnt sich daher, jede Smarthome-Installation auch unter diesen Gesichtspunkten zu planen. Nicht alles, was technisch möglich ist, erscheint in der Praxis auch vernünftig.
6. Keine dubiose Software installieren
Das größte Sicherheitsproblem sitzt manchmal vor dem Bildschirm. Im Englischen gibt es sogar ein Akronym dafür: PICNIC, was soviel bedeutet wie „Problem In Chair, Not in Computer“. Soll heißen: Viele Datenlecks und ferngesteuerte Botnetze werden durch leichtsinnige Software-Installationen der User erst möglich. Über einen Jailbreak des Smartphones oder dubiose AppStores holen sie Schadprogramme auf ihr Gerät. Die spähen dann Passwörter aus oder übertragen Zugangsdaten auf Server im Ausland. Ein paar gehackte Lampen sind dabei noch das kleinste Problem.
7. Auf namhafte Anbieter und Standards setzen
Je etablierter und erfolgreicher ein Smarthome-Produkt ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Hersteller in die Weiterentwicklung investiert. Das gilt besonders fürs Thema Sicherheit, denn große Marken haben einen Ruf zu verlieren. Bei No-Name-Geräten oder zugekauften Lösungen ist dieser Druck geringer – was nicht heißen soll, dass es darunter keine hochwertigen Produkte gibt. Auch die heutigen Marktführer haben schließlich mal klein angefangen. Bei Newcomern bietet die verwendete Technik einen Anhaltspunkt. Internationale Funkstandards wie Z-Wave oder Zigbee werden von so vielen Anbietern unterstützt, das Sicherheitslücken früher oder später auffallen. Ob der Hersteller dann ein Software-Update anbietet, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
8. Separate Netzwerke aufbauen
Der Profi-Trick: Smarthome-Produkte und die übrigen Geräte im Netzwerk voneinander trennen. Dann kann auch eine gehackte Überwachungskamera keinen Schaden anrichten, weil sie nicht mitbekommt, was am Computer oder Smartphone geschieht. Viele Ratgeber empfehlen für diesen Zweck das WLAN-Gastnetz des Routers. Ist es eingeschaltet, spannt die Funkzentrale ein zweites WLAN mit eigenem Namen und Passwort auf. Geräte, die es nutzen, können zwar ins Internet, sind vom Rest des Netzwerks aber isoliert.
Das klingt gut, in der Praxis bereiten WLAN-Gastnetze aber auch Probleme. Wie der Name sagt, trennen sie nur WLAN-Geräte ab. Smarthome-Zentralen oder Funkbrücken, die per LAN-Kabel am Router hängen, bleiben mit dem Hauptnetz verbunden. Außerdem gibt es beim Anmelden von Geräten meist keine Möglichkeit, zwischen 2,4 GHz und 5 GHz zu unterscheiden. WLAN-Lampen oder -Steckdosen, die auf 2,4 GHz angewiesen sind, finden so ihr Frequenzband nicht. Die Installation schlägt fehl.
Aufwändiger und teurer aber auf lange Sicht besser ist eine Router-Kaskade. Dabei werden zwei WLAN-Funkzentralen quasi hintereinander geschaltet. Der erste Router hängt wie gewohnt am Internet und ist für Smarthome- oder IoT-Geräte zuständig. Mit aktiviertem Gastnetz bietet er außerdem einen Surfzugang für Besucher. Der zweite Router ist per LAN-Kabel mit dem ersten verbunden und wickelt den gewohnten Datenverkehr ab. Seine Firewall verhindert Zugriffe aus dem vorgeschalteten Netz, lässt Verbindungen nach draußen ins Internet aber zu. So ist das das Heimnetz vor Angriffen geschützt. Die Konfiguration des Router-Tandems verlangt etwas Fachwissen, im Internet gibt es Anleitungen dafür.
9. Zusätzliche Hardware einsetzen
Wer kein Ambitionen als Netzwerk-Techniker hat – oder sich die Arbeit erleichtern möchte – kann spezielle Smarthome-Router wie Avira SafeThings oder F-Secure Sense einsetzen. Sie werden an den vorhandenen WLAN-Router angeschlossen und übernehmen im Prinzip die Aufgabe einer Router-Kaskade (siehe Tipp 8). Vorteil: Die Geräte sind einfacher zu konfigurieren. Außerdem überwachen sie den Datenverkehr, warnen bei verdächtigen Aktivitäten und schützen vor Computerviren. Den zusätzlichen Komfort lassen sich die Anbieter allerdings bezahlen. Für manche Funktionen ist ein kostenpflichtiges Abo nötig.
Update vom 15.12.2020: Die beiden oben erwähnten Produkte sind nicht mehr erhältlich. Nutzer von Apple HomeKit können stattdessen auf speziele HomeKit-Router von Eero oder Linksys setzen. Sie bieten ebenfalls ein höhere Sicherheitsniveau.
10. Die „echten“ Einbrecher nicht vergessen
Allen digitalen Bedrohungen zum Trotz: Die meisten Einbrüche geschehen immer noch analog – an der Haus- oder Wohnungstür. Zum Katalog der Maßnahmen sollten deshalb auch mechanische Sicherungen gehören. Ein Schutzbeschlag mit Zylinderabdeckung, zusätzliche Riegel, abschließbare Fenstergriffe oder einbruchhemmende Rollläden beugen der Gefahr vor.
Und: Die besten Anwesenheitssimulation im Smarthome bringt nichts, wenn die Bewohner öffentlich Fotos aus dem Urlaub auf Facebook oder Instagram posten. Um solche Bilder als Einladung zu verstehen, müssen Einbrecher keine Hacker sein.
Stromleitung – der Transport von Strom
Eine Stromleitung wird für den Transport elektrischer Energie benutzt. Im Alltagsgebrauch ist sowohl von „Stromleitungen“ als auch von „Stromkabeln“ die Rede. Die Begriffe können beliebig ausgetauscht werden, wobei in der Regel bei unterirdischer Verlegung eher von „Kabeln“ und bei oberirdischer Lage von „Leitungen“ gesprochen wird.
Verwendungsart einer Stromleitung
Wird sie zur Übertragung von Energie benutzt, müssen die Spannung und der Strom möglichst hoch sein. Entsprechend ist eine größere Menge Leitermaterial und Isolierung nötig. Wird die Stromleitung hingegen für den Transport von Informationen benutzt, werden geringe Spannungen und Ströme benötigt und die Frequenz spielt eine größere Rolle. Die eingesetzten Stromleitungen fallen entsprechend schmaler aus.
Stromleitungen bestehen meistens aus Kupfer
Stromleitungen müssen aus leitfähigem Material bestehen. In der Regel handelt es sich dabei um Kupfer. Aus der Familie der Metalle ist nur Silber noch leitfähiger, aufgrund seines hohen Preises verbietet sich jedoch der flächendeckende Einsatz. Kupfer leitet sowohl Wärme als auch Strom gut, ist korrosionsbeständig und lässt sich relativ einfach zu Stromleitungen verarbeiten. Es wird auch eine ganze Reihe von Kupferlegierungen verwendet, um die Eigenschaften des Werkstoffes zu verändern, die beste Leitfähigkeit wird jedoch mit reinem Kupfer erreicht.
Stromleitungen im Haus: Elektroinstallation
Ein Stromkabel kann mehrere Leitungen in sich vereinigen. Diese unterschiedlichen Adern sind jeweils einzeln isoliert und können unterschiedliche Funktionen haben. Die im Haushalt üblichen Stromkabel führen drei Adern. Bei Neuinstallationen werden dabei folgende Farben verwendet: Der stromführende Außenleiter ist braun, der Neutralleiter ist blau und der Schutzleiter grün und gelb. In Altbauten können die Stromleitungen jedoch anders aufgeteilt und auch anders markiert sein. Das gilt auch bei dreiphasigen Anschlüssen für Drehstrom. Wer hier unsicher ist und eine Veränderung vornehmen möchte, sollte in jedem Fall einen Fachmann beauftragen. Arbeiten an Elektroinstallationen dürfen nur von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden!
Elektrische Leitung – Wikipedia
Freileitung
Eine elektrische Leitung ist ein Gegenstand oder System zum Transport elektrischer Energie sowie der Signalübertragung in der leitungsgebundenen Nachrichtentechnik und der leitungsgebundenen Hochfrequenztechnik. Sie ist Teil eines elektrischen Stromkreises oder Stromnetzes und verbindet so Stromquelle und Verbraucher. Für den Transport fließen Elektronen als Leiterstrom. Für geringen Spannungsabfall beziehungsweise geringe Transportverluste soll das leitende Material eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweisen, wozu sich einige Metalle besonders gut eignen. Die Querschnittsfläche des Leiters muss die zulässige Stromdichte berücksichtigen. Die technische Ausführung von Leitungen orientiert sich an den Erkenntnissen der Leitungstheorie.
Aufbau einer Mantelleitung. Auf der zweiten Abbildung wurde der äußere Mantel entfernt. Zu sehen ist die weiche Kunststoffmasse, die als Füllstoff dient, um die drei einzelnen Adern an ihrer Position zu halten.
die leitenden Kupferdrähte werden sichtbar, (braun = Nach dem Abmanteln (Bild oben) folgt das Abisolieren die leitenden Kupferdrähte werden sichtbar, (braun = Außenleiter
Elektrische Leitungen bestehen aus metallischen elektrischen Leitern, in der Regel in Form von Drähten oder Litzen, aber auch von Bändern bzw. Schienen aus Kupfer, Aluminium, Silber (z. B.: HiFi-Kabel, HF-Leitung) oder aus Stahl (z. B.: Schiene von Eisenbahn, Straßenbahn), sowie meist deren isolierender Umhüllung. Sind mehrere gegeneinander isolierte Leiter (Adern) zusammengefasst, werden sie als Leitung oder Kabel bezeichnet.
Ein einzelner mit einem Isolierstoff umhüllter Leiter innerhalb eines Kabels oder einer Leitung wird als Ader bezeichnet. Kabeln und Leitungen ist gemeinsam, dass die inneren, gegeneinander isolierten Adern von einem gemeinsamen Mantel vom umgebenden Medium geschützt werden.
Unter Kabeln versteht man isolierte elektrische Leiter oder Leitungen, die fest verlegt werden und deren äußere schützende Hülle (im Unterschied zu Leitungen) so robust ist, dass sie auch in Erde und unter Wasser verlegt werden können.[1]
Leitungen, bei denen die Umgebungsluft als Isolator dient, heißen Freileitungen. Sie werden an Isolatoren aufgehängt.
Der Begriff elektrische Leitung bezeichnet auch allgemein eine niederohmig leitende Verbindung zwischen elektrischen Bauelementen, unabhängig von Größe, Material und Ausführung. Letztere bestimmt sich nach den Anforderungen an Spannungsfestigkeit, Belastbarkeit durch Strom, der Frequenz sowie den Umgebungsbedingungen, denen die Leitung ausgesetzt ist.
Die elektrischen Eigenschaften einer elektrischen Leitung werden durch Leitungsbeläge, Wellenimpedanz und Durchschlagsfestigkeit beschrieben. Die Querschnittsfläche beeinflusst den Leitungswiderstand und die Erwärmung relativ zur Stromdichte. Wesentliche weitere Eigenschaften einer elektrischen Leitung sind die zulässigen Werte für den minimalen Biegeradius, die maximale Zugfestigkeit und die Temperaturbeständigkeit der Isolierstoffe.
Man unterscheidet weiterhin zwischen Leitungen und Kabeln für die feste Verlegung und Leitungen für den Anschluss ortsveränderlicher Betriebsmittel, die als flexible Leitungen ausgeführt werden, die Litzen als Leiter enthalten.
Leitungen unterscheiden sich allgemein nach Leiterart (eindrähtig, mehrdrähtig, fein- oder feinstdrähtig), Adernzahl, Querschnittsfläche, Isolierstoff und Mantelwerkstoff.
Leitungen für die feste Verlegung unterteilen sich in einadrige Verdrahtungsleitungen (Kunststoffaderleitungen, Schaltdrähte, Klingeldrähte, Stromschienen), Stegleitungen (flach nebeneinander liegende isolierte Leiter, untereinander verbunden durch einen Kunststoff- bzw. Gummi-Steg) und Mantelleitungen.
Die Adernisolation, wie auch der Mantelwerkstoff besteht häufig aus PVC oder Gummi (z. B. SBR, CR). Bei flexiblen Leitungen gibt es Zwillingsleitungen, Gummischlauchleitungen, Kunststoffschlauchleitungen und Silikon-Aderschnüre.
Ferner können Leitungen in Starkstromleitungen, Leitungen für Melde- und Signalanlagen, sowie Leitungen für Datennetze unterschieden werden.
Elektrische Energieübertragung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Lamellierte Stromschiene als Verbindung zwischen Leistungsschalter und dreiphasigem Stromschienensystem
Leitungen für die Übertragung speziell bei hoher elektrischer Leistung sind Hochspannungsleitungen in Form von Freileitungen oder Kabeln. Bei Freileitungen werden die Leiter auch als Seil (Leiterseil, Erdseil) bezeichnet und mittels spezieller Aufhängungen an Isolatoren befestigt. Oberleitungen sind Freileitungen zur Versorgung elektrischer Fahrzeuge über einen Stromabnehmer. Als technische Ausführung von Hochspannungsleitungen kommen meist Drehstromleitungen zur Anwendung. Als Alternative gibt es Gleichstrom-Fernleitungen und Leitungen für Einphasenwechselstrom, letztere insbesondere für Niederspannungs- und für Bahnstromleitungen. Es sind auch Hybridleitungen zur kombinierten Übertragung üblich.
Zur Stromversorgung von ortsfesten Verbrauchern hoher elektrischer Leistung bei niedriger Spannung (z. B. Elektrolyse) werden Stromschienen eingesetzt.[2] Sie können große Stromstärken führen (Richtwert für Dauerstrom 100–3000 A, bei Gleichstrom bis > 10 kA) und werden mit rechteckigem Querschnitt 12 mm × 2 mm bis 200 mm × 10 mm hergestellt, seltener mit kreisförmigem Querschnitt. Angesichts des Problems der Abführung der Stromwärme sind die Schienen nicht isoliert. Flexible Leitungen für härtere Einsatzbedingungen sind Strombänder.
Eine weitere Bedeutung hat der Begriff Stromschiene zur Stromversorgung von elektrisch getriebenen Schienenfahrzeugen und anderen beweglichen Stromverbrauchern alternativ zur Oberleitung.
Eine spezielle Form der elektrischen Leitung sind Schienenverteilersysteme nach DIN EN61439-6: Für Strombereiche von wenigen Ampere bis zu einigen Kilo-Ampere kann elektrische Energie übertragen und verteilt werden. Als Leiterwerkstoffe werden in der Regel Kupfer- oder Aluminium-Flachschienen eingesetzt, welche durch Luft und / oder Feststoffe aus Kunststoff gegeneinander isoliert sind. Um Energie dezentral von Schienenverteilersystemen abzugreifen, werden Abgangskästen auf das System gesteckt, welche über interne Schutzkomponenten (z. B. Leistungsschalter oder Sicherungselemente) an externe Verbraucher angeschlossen werden können.
Die verlustlose Energieübertragung mit Supraleitungskabel ist noch in der Erprobung. Das weltweit längste Kabel von ca. 1 km Länge wird im Jahr 2013 in der Innenstadt von Essen verlegt. Seine Stromdichte kann gegenüber Kupfer hundertfach größer sein; die Stromstärke kann gegenüber vergleichbaren Kupferkabeln fünffach größer sein.[3]
Zu einem Kabelbaum gebündelte elektrische Leitungen in Form von Schaltdrähten in einer historischen Telefonanlage
In der Kommunikationstechnik steht der Begriff Leitung noch allgemeiner für einen Signalübertragungsweg, der unter Umständen gar nicht aus einem elektrischen Leiter im eigentlichen Sinne zu bestehen braucht. Ein typisches Beispiel für eine Leitung zur Signalübertragung ist die Teilnehmeranschlussleitung, die sich physisch meist innerhalb von Telefonkabeln befindet. Eine nicht nur modellhafte elektrische Leitung ist dagegen beispielsweise das Telefonanschlusskabel oder ein Netzwerkkabel.
Leitungen und Kabel für hohen Frequenzen haben eingeschränkte Aufbauvarianten. Gründe sind der Skineffekt und die Vermeidung der Abstrahlung elektromagnetischer Wellen. Beispiele sind Koaxialkabel, Bandleitungen, Hochfrequenzlitze, Schlitzkabel, sowie Hohlleiter und andere Wellenleiter. Im Regelfall dürfen keine beliebigen Abschlusswiderstände verwendet werden und die Kabelimpedanz muss konstant sein, um mit Fehlanpassung verbundene Reflexionen zu vermeiden. Dementsprechend wird meist Leistungsanpassung gewählt.
siehe Typenkurzzeichen von Leitungen