Welche Hardware für mein Heimnetzwerk?
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen man sich zum Abruf der E-Mails oder zu einer schnellen Onlinerecherche manuell über das Modem ins Internet einwählen musste. Viele von uns sind heute mehr oder weniger permanent online. Unterwegs z. B. über LTE mittels Smartphone oder Tablet. Zuhause am PC und TV-Gerät nutzen wir die LAN-Anbindung und mit mobilen Geräten gerne WLAN. Allerdings ist unsere Wohn-Realität heute deutlich komplexer, als einzelne Geräte, die sich mit dem Internet verbinden. Unsere Ansprüche und Anforderungen haben sich grundlegend geändert. Mittlerweile sprechen wir von sogenannten Heimnetzwerken.
Das mag sich kompliziert anhören, doch die technischen Lösungen für den Aufbau eines Heimnetzwerkes sind so konzipiert, dass sie auch von Laien verwendet werden können. Was aber verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Heimnetzwerk?
Wir nutzen in unserem Zuhause viele verschiedene elektronische Geräte zur Kommunikation und zum Konsum von Medien unterschiedlichster Art: Telefon, Smartphone, Smart Watch, Tablet, PC, Laptop, Fernseher und Spielkonsolen. Dazu kommen Peripheriegeräte wie z. B. Drucker, Scanner, Kameras und Festplatten sowie Smart Home Devices wie Kühlschrank, Thermostat, Klimaanlage, Smart Speaker usw.
Viele dieser Geräte sind heute netzwerkfähig, können also miteinander und mit dem Internet verbunden werden und kommunizieren. Werden zwei oder mehrere der genannten Geräte über einen (Internet Access) Router vernetzt, spricht man schon von einem Heimnetzwerk. Der Router ist – z. B. via DSL – mit dem Internet verbunden, vernetzt einen PC, einen Laptop, ein Smartphone und einen Fernseher und verbindet die Geräte etwa über WLAN mit dem Internet. Zudem können z. B. eine netzwerkfähige Festplatte oder ein netzwerkfähiger Drucker eingebunden werden, die dann nicht mehr per Kabel mit einem Computer verbunden sind, sondern über das Netzwerk von mehreren Geräten angesteuert werden können. Der Vorteil eines solchen Heimnetzwerkes ist, dass so ein schneller und unkomplizierter Datenaustausch zwischen den einzelnen Geräten möglich ist. Soweit, so nachvollziehbar. Allerdings sind nicht alle Wohnungen und Häuser gleich, es existieren unterschiedliche Technologien, um ein Heimnetzwerk einzurichten. Wir wollen im Anschluss einige Möglichkeiten kurz vorstellen.
LAN
Die schnellsten und stabilsten Datenübertragungsraten garantiert die Verbindung der einzelnen Geräte mit einem Ethernetkabel. Der Vorteil gegenüber drahtlosen Verbindungen besteht in der hohen Geschwindigkeit und dem Sicherheitsaspekt, da ein LAN-Kabel kaum „abgehört“ werden kann. Allerdings ist es relativ aufwändig, Kabel durch das ganze Haus zu verlegen. Die wenigsten Häuser und (Neubau-) Wohnungen bieten die nötige Infrastruktur wie Leerrohre in sämtlichen Wänden und Zimmern. Allerdings macht es Sinn, den Router und den Media Receiver bzw. Smart TV direkt per Kabel miteinander zu verbinden, sodass die maximale Bandbreite garantiert und Fernsehen und Streaming in HD oder UHD (Ultra High Definition) möglich ist.
Aber manche netzwerkfähigen Endgeräte können nicht per Kabel mit dem Heimnetz verbunden werden. Smartphones, Tablets und bestimmte Laptops haben keinen LAN-Anschluss und müssen somit drahtlos ins Netzwerk integriert werden.
WLAN
Die bequemste und flexibelste Art, die verschiedenen Geräte zu vernetzen, ist per WLAN. Moderne Router ermöglichen hohe drahtlose Datenübertragungsraten von mehreren hundert Megabit pro Sekunde und genügen so den Bedürfnissen der meisten Anwender. Wichtig ist es, das drahtlose Netzwerk zu verschlüsseln, um unbefugtem Zugriff vorzubeugen – wertvolle Tipps finden Sie hier. Die Reichweite Ihres WLAN ist zwar theoretisch für die meisten Wohnungen und Häuser ausreichend, wird jedoch von den baulichen Gegebenheiten in der Praxis (oft stark) eingeschränkt. Wände, Decken und Einrichtungsgegenstände reduzieren die Signalstärke und damit die Reichweite.
Repeater
Wollen Sie die Bandbreite auch in Bereichen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses erhöhen, in denen das WLAN-Signal bislang nur eingeschränkt zur Verfügung steht, können sog. Repeater eingesetzt werden. Diese verlängern auf unkomplizierte Weise die Reichweite Ihres WLAN-Routers. Im Normalfall werden Repeater einfach in dem gewünschten Bereich an eine Steckdose angeschlossen und per Knopfdruck mit dem Router verbunden.
Schnelles WiFi Mesh überall in Ihrem Zuhause
Zur Verbesserung der WLAN-Abdeckung und -Geschwindigkeit können statt einfachen Repeatern auch WiFi Mesh-Geräte wie das AirTies 4920 Starter Kit eingesetzt werden. An unterschiedlichen Stellen Ihres Haushalts werden Extender eingesetzt, die ein intelligentes Mesh-Netzwerk erzeugen. Das sind jeweils eigene WLAN-Netzwerke, die miteinander kommunizieren und dem angebundenen Endgerät das jeweils beste Signal zur Verfügung stellen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn Sie z. B. im ersten Stock per EntertainTV mobil ein Live-Konzert Ihrer Lieblingsband verfolgen und der Paketbote im Erdgeschoss an der Haustüre klingelt, können Sie sich ganz einfach durchs Haus bewegen, ohne dass die Übertragung unterbrochen oder der Empfang schlechter wird. Ihr Tablet oder Smartphone steuert automatisch die nächste WiFi Mesh-Netzwerk-Komponente mit dem stärksten Signal an.
Powerline
Eine Alternative zu den oben beschriebenen Funktechnologien ist die sogenannte Powerline-Technik. Hierzu nutzen Sie ihr wohnungs- bzw. hauseigenes Stromnetz zur Datenübertragung. So können Sie Ihren PC, Smart TV, Media Receiver und andere netzwerkfähige Geräte ganz einfach über die Stromleitung mit dem Internet verbinden. Nötig sind dafür mindestens zwei Netzwerkadapter, von denen einer mit dem Router und der andere mit dem gewünschten Endgerät verbunden sein muss.
Alle Lösungen im Überblick finden Sie auch in diesem Video.
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Hardware: Netzwerk-Speicherlaufwerke
NAS-Speichersysteme für Privatnutzer gibt es von 150 Euro bis etwa 2000 Euro. Im derzeitigen Maximalausbau bieten dann vier Festplatten 2 Terabyte Kapazität.
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Netgear ReadyNAS: In das Gehäuse lassen sich bis zu vier SATA-Festplatten einbauen, die dann im RAID-Verbund laufen. Mit 4x250 GB kostet das 1200 Euro, mit 4x500 GB und somit 2 Terabyte 1900 Euro. Der vom NAS-Experten Infrant zugekaufte Mini-Server unterstützt sämtliche Netzwerkprotokolle und Dienste, ist aber aufwendig zu konfigurieren.
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FreeNAS: Mit diesem kostenlosen Programm (Download unter können Sie einen ausrangierten Computer zum Netzwerk-Speicher machen. Das Programm unterstützt Software-RAID und alle wichtigen Netzwerkdienste. Im connect-Praxistest gab's allerdings Probleme wegen eines separaten Festplatten-Controllers im PC.
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LaCie Ethernet Disk mini: Der Festplatten-Hersteller liefert seine "Ethernet-Disk" mit Kapazitäten zwischen 320 GB (220 Euro) und 1 Terabyte (400 Euro). Der eingebaute NAS-Server unterstützt mit Windows-Shares, Bonjour, UPnP und HTTP-Zugriff alle wichtigen Netzwerk-Protokolle fürs Heimnetzwerk. Per USB lassen sich eine weitere Festplatte oder ein Speicherstick andocken und etwa für Backups nutzen.
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Buffalo Linkstation Live: Das Komplettsystem ist mit Kapazitäten von 250 GB (200 Euro) bis 1 Terabyte (600 Euro) erhältlich. Das Modell "Live" unterstützt zusätzlich zu den üblichen Netzwerk-Freigaben auch Media-Streaming nach den Standards UPnP und DLNA. Über USB-Ports lassen sich externe Platten anschließen, etwa für Sicherheitskopien.
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Western Digital MyBook World: Die Netzwerk-Festplatte von Western Digital gibt's mit 320 GB (150 Euro) bis 1 Terabyte (450 Euro). Über einen eingebauten FTP-Server kann man die Platte auch für den Zugriff übers öffentliche Internet konfigurieren. Im Heimnetz unterstützt sie die Vernetzung mit Windows, aber keine Mac-Protokolle oder UPnP.
Linksys NAS 200: Ohne Festplatten kostet das NAS-Gehäuse 180 Euro, hinzu kommen die Kosten für ein oder zwei SATA-Festplatten. Sie lassen sich einzeln oder als RAID betreiben. Im Netzwerk unterstützt der NAS 200 alle üblichen Rechner-Protokolle, zusätzlich UPnP-AV sowie DLNA. Per USB lassen sich externe Medien anschließen, etwa zur Datensicherung.
Ein Heimnetzwerk einzurichten ist gar nicht so schwer
Nach der Ernte ist vor der Ernte
WLAN Ein Heimnetzwerk einzurichten ist gar nicht so schwer cw (CF) Aktualisiert am 06.02.2012 Lesedauer: 1 Min.
Ein eigenes Heimnetzwerk einzurichten gewinnt zunehmend an Attraktivität. Schließlich steht in den meisten Haushalten längst nicht nur ein Computer. Bestimmt verfügen Sie auch bereits über mehrere Rechner. Da kann es Sinn machen, PCs, Notebooks und Netbooks anhand von einem Netzwerk miteinander zu verbinden. Dies bringt viele Vorteile für Sie mit sich. Doch wie geht man das Ganze als Laie überhaupt an?
Wertvolle Tipps für die Einrichtung
Das Einrichten eines Heimnetzwerks ist im Endeffekt wesentlich weniger kompliziert als Sie es vielleicht glauben. Sie sollten einfach keine Berührungsängste haben, wobei ein wenig Vorkenntnisse in Sachen Computer natürlich schon vorhanden sein sollten. Eine entscheidende Rolle für das Netzwerk spielt der DSL Router. Im Router-Menü können Sie auch das Netzwerk einrichten.
Dazu ist es erforderlich, die nötigen Netzwerkprotokolle zu aktivieren. Wie Sie in das Menü des Routers gelangen, können Sie beispielsweise der Bedienungsleitung entnehmen. Mit der Funktion DHCP sorgen Sie dafür, dass jedes Gerät in Ihrem Heimnetzwerk automatisch eine IP-Adresse vergeben bekommt. Anschließend müssen Sie auch noch die erforderlichen WLAN Einstellungen vornehmen, was ebenfalls im Router geschieht. WLAN muss aktiviert sein, der Netzname wird gewählt und schließlich dürfen Sie auch die Verschlüsselung nicht vergessen.
Beim Einrichten nichts vergessen