Fast jedes zweite Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen
Interne und externe Täter gleich häufig
Bei rund 40 Prozent der Delikte kamen die Täter von außen. Etwas weniger, 37 Prozent, gehen auf das Konto von Mitarbeitern. In den restlichen Fällen agierten interne und externe Personen gemeinsam. Die externen Täter stammten überwiegend aus dem Kreis der Kunden oder Zulieferer des Unternehmens bzw. handelte es sich um Angriffe von Hackern.
Was ist Cyberkriminalität – und wie verbreitet ist sie?
Hackerangriffe, Cyber-Mobbing und Ransomware – es gibt viele Arten von Cyberkriminalität. Doch was genau meint der Begriff überhaupt und wie viele Menschen in Deutschland sind betroffen?
Hannover. Cybercrime, das klingt nach manipulierten Wahlen, abgeschalteten Stromnetzen und groß angelegten Hackerangriffen. Doch Cyberkriminalität kann nicht nur Konzerne und Staaten treffen: Identitätsdiebstahl, Cyber-Mobbing, Abzocke beim Online-Shopping – auch das ist Cyberkriminalität.
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Ganz allgemein zählt ein Verbrechen dann zur Kategorie "Cybercrime", wenn es sich "moderner Informationstechnologie" bedient. Heißt: Wird jemand statt mit einem Brief, per E-Mail bedroht, dann ist das schon Cyberkriminalität. Im engeren Sinne zählen zur Cyberkriminalität dagegen Straftaten, die sich gegen Daten, Internet oder beispielsweise Datennetze richten. Die Hackerangriff auf die deutschen Energieversorger, vor denen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vor Kurzem warnte, gehören zum Beispiel dazu.
Wie verbreitet ist Cyberkriminalität?
Der Digitalverband Bitkom hat 2017 in einer Befragung herausgefunden, dass jeder zweite deutsche Internetnutzer in den vergangenen 12 Monaten Opfer von Cybercrime geworden war. Dabei entstand in jedem zweiten Fall ein finanzieller Schaden, zum Beispiel weil ein Reparaturdienst hinzugezogen werden musste oder bezahlte Waren nicht ankamen.
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Das häufigste Delikt: Computer, die mit einer Schadsoftware infiziert wurden (43 Prozent). Vom Zugangsdaten-Diebstahl war rund jeder fünfte betroffen, genau wie von der illegalen Nutzung persönlicher Daten (18 Prozent). Betrug beim Online-Shopping oder Online-Banking hatte jeder sechste erlebt. Und auch von massiven Beleidigungen (8 Prozent) und sexueller Belästigung (5 Prozent) berichteten die Befragten.
Allerdings scheinen die Betroffenen kaum darauf zu reagieren: Zwei Drittel der Betroffenen unternahmen nichts, nach dem sie Opfer von Cyberkriminalität wurden. Weil sie glauben, dass die Täter sowieso nicht geschnappt werden, wenden sich viele zum Beispiel nicht an die Polizei.
Die Dunkelziffer ist hoch
Aus diesem Grund muss man davon ausgehen, dass die Dunkelziffer für Cybercrime hoch ist. Oft bemerken Geschädigte auch gar nicht, dass sie das Opfer einer Cyber-Straftat geworden sind – oder die Attacke war nicht erfolgreich. Doch sicher ist: Die Fallzahlen steigen. "Im Phänomenbereich Cybercrime ist – wie in kaum einem anderen Deliktsbereich – eine kontinuierlich steigende Kriminalitätsentwicklung zu verzeichnen", heißt es auf der Website des Bundeskriminalamts.
82.649 Fälle von Cybercrime im engeren Sinne listet das Bundeslagebild Cybercrime 2016, das auf Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik beruht. Darunter sind zum Beispiel 972 Fälle von Ransomware. Bei insgesamt 253.290 Fällen war das Internet Tatmittel, zum Beispiel wenn darüber Drogen verkauft wurden.
Von Anna Schughart/RND
Cyberkriminalität-Studium für die Polizei
Die nordrhein-westfälische Polizei verschärft ihre Jagd auf Cyberkriminelle. Dazu entwickelt sie zusammen mit der Hochschule Niederrhein einen neuen Bachelorstudiengang für Cyberkriminalisten. Das haben Innenminister Herbert Reul und der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald sowie der Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Dr. Hartmut Ihne, am Donnerstag (28.04.2022) mit einer gemeinsamen Absichtserklärung besiegelt. Am Cyber Campus NRW soll der berufsbegleitende Studiengang für Cyberkriminalisten ab dem Wintersemester 2023 starten. Zugang haben dann Polizistinnen und Polizisten, die ihr Bachelorstudium bereits abgeschlossen haben und im Polizeivollzugsdienst tätig sind.
„Cyber-Cops sind unsere Antwort auf die Kriminalitätsverschiebung in den digitalen Raum. Erpressung, Identitätsbetrug, Drogenhandel oder Kinderpornografie sind alles Delikte, die sich mittlerweile primär online abspielen. Hinzu kommt eine steigende Zahl von Hacker-Angriffen auf Unternehmen und Behörden. Die Polizei muss zwingend mit den stetig neuen Herausforderungen und Bedrohungsfeldern im Netz Schritt halten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt – zusätzlich zu den bereits gewonnenen Spezialisten – selbst damit anfangen, Cyberkriminalisten auszubilden“, so Innenminister Herbert Reul.
Die Hochschulen Niederrhein und Bonn-Rhein-Sieg haben den Cyber Campus NRW im Auftrag der Landesregierung eingerichtet, um im Bereich IT-Sicherheit ihre Kompetenzen für die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte zu bündeln.
„Das neue Studienmodell für Cyberkriminalisten wird sich am bestehenden ‚Cyber Security Management‘ Bachelor orientieren und speziell auf die Anforderungen der Polizei NRW zugeschnitten sein. So erwerben die Studierenden nicht nur besondere IT-Kompetenzen, sondern lernen auch wie sie Cybercrime bekämpfen und im Netz ermitteln können“, so der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald.
„Kriminalität im digitalen Raum hat sich zu einem weltumspannenden Problem entwickelt. Die Schulung von Polizistinnen und Polizisten zu Cyber-Spezialisten ist ein wichtiger Baustein, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Es freut mich, dass wir gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein im Rahmen der IT-Expertise des Cyber Campus NRW und auf Basis unserer Studiengänge zur Bekämpfung beitragen“, ergänzte Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Bereits zum Wintersemester 2022 erhalten zehn ausgebildete Polizistinnen und Polizisten die Chance, sich in den bereits existierenden Studiengang „Cyber Security Management“ einzuschreiben. Darunter sind auch die Kriminaloberkommissare Alexander Baatz und Moritz Neumaier sowie Kriminalkommissar Niclas Meick. Die drei angehenden Cyberkriminalisten, die bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung anwesend waren, berichteten von ihrer Motivation für das Studium. Abhängig von den Erfahrungen mit dem existierenden Studiengang soll es für den neuen Studiengang Cyberkriminalität ab dem Wintersemester 2023 bis zu 50 Plätze geben.
„Es ist toll, wenn sich Polizisten, für dieses zusätzliche Studium entscheiden. Damit wappnen wir unsere Cyber-Cops für die digitale Welt von Morgen. Und ihre Expertise werden wir ganz dringend brauchen. Bereits heute findet eine Vielzahl der Straftaten im Netz statt – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter verstärken wird,“ erklärte Innenminister Reul.
Die Ausbildung von Polizisten und Polizistinnen zu Cyberkriminalisten ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung, das bereits im Koalitionsvertrag von 2017 festgehalten wurde. Damit soll ein Beitrag zur IT-Sicherheit in Nordrhein-Westfalen geleistet werden. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik ist die Computerkriminalität zuletzt um 24 Prozent auf 30.115 Fälle im Jahr 2021 gestiegen.
Die nordrhein-westfälische Polizei verschärft ihre Jagd auf Cyberkriminelle. Dazu entwickelt sie zusammen mit der Hochschule Niederrhein einen neuen Bachelorstudiengang für Cyberkriminalisten. Das haben Innenminister Herbert Reul und der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald sowie der Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Dr. Hartmut Ihne, am Donnerstag (28.04.2022) mit einer gemeinsamen Absichtserklärung besiegelt. Am Cyber Campus NRW soll der berufsbegleitende Studiengang für Cyberkriminalisten ab dem Wintersemester 2023 starten. Zugang haben dann Polizistinnen und Polizisten, die ihr Bachelorstudium bereits abgeschlossen haben und im Polizeivollzugsdienst tätig sind.
„Cyber-Cops sind unsere Antwort auf die Kriminalitätsverschiebung in den digitalen Raum. Erpressung, Identitätsbetrug, Drogenhandel oder Kinderpornografie sind alles Delikte, die sich mittlerweile primär online abspielen. Hinzu kommt eine steigende Zahl von Hacker-Angriffen auf Unternehmen und Behörden. Die Polizei muss zwingend mit den stetig neuen Herausforderungen und Bedrohungsfeldern im Netz Schritt halten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt – zusätzlich zu den bereits gewonnenen Spezialisten – selbst damit anfangen, Cyberkriminalisten auszubilden“, so Innenminister Herbert Reul.
Die Hochschulen Niederrhein und Bonn-Rhein-Sieg haben den Cyber Campus NRW im Auftrag der Landesregierung eingerichtet, um im Bereich IT-Sicherheit ihre Kompetenzen für die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte zu bündeln.
„Das neue Studienmodell für Cyberkriminalisten wird sich am bestehenden ‚Cyber Security Management‘ Bachelor orientieren und speziell auf die Anforderungen der Polizei NRW zugeschnitten sein. So erwerben die Studierenden nicht nur besondere IT-Kompetenzen, sondern lernen auch wie sie Cybercrime bekämpfen und im Netz ermitteln können“, so der Präsident der Hochschule Niederrhein, Dr. Thomas Grünewald.
„Kriminalität im digitalen Raum hat sich zu einem weltumspannenden Problem entwickelt. Die Schulung von Polizistinnen und Polizisten zu Cyber-Spezialisten ist ein wichtiger Baustein, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Es freut mich, dass wir gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein im Rahmen der IT-Expertise des Cyber Campus NRW und auf Basis unserer Studiengänge zur Bekämpfung beitragen“, ergänzte Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Bereits zum Wintersemester 2022 erhalten zehn ausgebildete Polizistinnen und Polizisten die Chance, sich in den bereits existierenden Studiengang „Cyber Security Management“ einzuschreiben. Darunter sind auch die Kriminaloberkommissare Alexander Baatz und Moritz Neumaier sowie Kriminalkommissar Niclas Meick. Die drei angehenden Cyberkriminalisten, die bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung anwesend waren, berichteten von ihrer Motivation für das Studium. Abhängig von den Erfahrungen mit dem existierenden Studiengang soll es für den neuen Studiengang Cyberkriminalität ab dem Wintersemester 2023 bis zu 50 Plätze geben.
„Es ist toll, wenn sich Polizisten, für dieses zusätzliche Studium entscheiden. Damit wappnen wir unsere Cyber-Cops für die digitale Welt von Morgen. Und ihre Expertise werden wir ganz dringend brauchen. Bereits heute findet eine Vielzahl der Straftaten im Netz statt – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter verstärken wird,“ erklärte Innenminister Reul.
Die Ausbildung von Polizisten und Polizistinnen zu Cyberkriminalisten ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung, das bereits im Koalitionsvertrag von 2017 festgehalten wurde. Damit soll ein Beitrag zur IT-Sicherheit in Nordrhein-Westfalen geleistet werden. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik ist die Computerkriminalität zuletzt um 24 Prozent auf 30.115 Fälle im Jahr 2021 gestiegen.