Am Montag hatten Hacker sich Zugang zu den Twitter - und Youtube -Konten des Zentralkommandos des US-Militärs verschafft und dort das "Cyber-Kalifat" angekündigt. Mittlerweile sind die beiden Konten laut einer Pentagon-Sprecherin wieder unter Kontrolle.
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Hinter der Attacke steckt möglicherweise die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder eine den Extremisten nahestehende Gruppe. Das Centcom genannte Zentralkommando mit Sitz in Tampa im US-Staat Florida koordiniert unter anderem die Luftschläge gegen IS-Extremisten im Irak und in Syrien.
Das Banner des YouTube -Kontos zeigte zeitweise einen verhüllten Kopf vor schwarzem Hintergrund mit den Worten "Cyber Kalifat " und "i love you isis" ("Ich liebe Dich ISIS"). Auch ein Clip des IS-Propaganda-Videos "Flammen des Krieges" wurde unter dem Konto veröffentlicht.
Zweifel an Urheberschaft
Allerdings bestehen Zweifel, ob die Sunnitenmiliz tatsächlich hinter dem Angriff steckt. Die IS-Anhänger verwenden die in den USA nach wie vor geläufige Abkürzung "ISIS" schon lange nicht mehr.
Über dem Twitter-Konto war das schwarze Banner zeitweise ebenfalls zu sehen. "Amerikanische Soldaten, wir kommen, seht Euch vor", hieß es in einer per Twitter verlinkten Nachricht. "Wir werden nicht aufhören! Wir wissen alles über Euch, Eure Frauen und Kinder." Später wurden Präsentationsfolien über Szenarien von Konflikten mit China und Nordkorea verschickt sowie Namenslisten von Armee-Offizieren. Das Zentralkommando kündigte an, die Betroffenen zu informieren.
Keine wichtigen Systeme betroffen
Regierungssprecher Josh Earnest betonte, es gebe einen erheblichen Unterschied zwischen einer großen Datenpanne und einem gehackten Twitter-Konto. Auch Pentagon-Sprecher Steven Warren stellte klar: "Centcom ist nicht gehackt worden, Twitter ist gehackt worden." Pentagon-Server und das Computernetzwerk des Militärs seien nicht betroffen gewesen. Es seien auch keine vertraulichen Informationen nach außen gedrungen.
Bei der rund 30 Minuten dauernden Attacke handele sich um "Cyber-Vandalismus". Pentagon-Sprecher Warren sprach von einem "Cyber-Streich". Gleichwohl ist der Vorgang für das US-Militär äußerst peinlich, weil es die Zugänge zu seinen Konten bei Twitter und YouTube nicht sorgfältig genug abgesichert hatte.
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