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Vertrauen in die IoT-Sicherheit
Bild 2: Ein verfälschtes IoT-Gerät hat Zugriff auf das gesamte lokale Netzwerk. Green Hills Software
Risikobewertung
Ein durchgehendes Sicherheitsdesign beginnt vor der Hardware- und Softwareauswahl, indem die Auswirkungen dieser Bedrohungen bewertet werden. Je nach Betriebskonzept müssen nicht unbedingt alle Bedrohungen auftreten. So begrenzen beispielsweise die Reparatur-Richtlinien für Fahrzeuge, wie ein OEM die Authentifizierung an der Diagnoseschnittstelle vornimmt. Daten auf medizinischen Geräten sind sensibel und sollten verschlüsselt werden, während der Status eines intelligenten Kühlschranks weniger kritisch ist. Jedes System ist anders, also muss die Risikobewertung für jedes Gerät entsprechend ausgelegt sein.
Während einer Risikobewertung untersuchen Sicherheitsexperten Daten, Schnittstellen und Software gegen Netzwerk- und physikalische Angriffe innerhalb der Zielumgebung:
Sensibilität der Daten: Welchen Einfluss kann jemand ausüben, der die Daten einsehen oder ändern kann? Dazu zählen der Netzwerkverkehr (Data-in-Transit) als auch die Daten im Speicher (Data-in-Storage). Sowohl die Nutzerdaten als auch das geistige Eigentum (IP; Intellectual Property) sollten bei der Verschlüsselung berücksichtigt werden.
Sensibilität der Schnittstellen: Was ist der Zweck jeder externen Schnittstelle? Nach der Implementierung garantiert eine Schwachstellen-Überprüfung, dass zusätzliche Ports durch das Betriebssystem oder Dienste nicht offen gelassen werden. Wie authentifiziert das Gerät den Nutzer und umgekehrt? Wie verhindert man ein Sniffing im Netzwerk und das Erstellen von Anwendungen, um Befehle wiederholen zu können?
Sensibilität der Software: Welchen Einfluss erlangt jemand, der Software in das System einbringt oder ersetzt? Welche Peripherie ist zugänglich? Betrachtung des Zielnetzwerks und Bestimmung, welche anderen Systeme nun anfällig für einen Angriff sind.
Man stelle sich ein einfaches IoT-Gerät wie einen intelligenten Toaster vor. Die Sensibilität der Daten ist sehr gering. Der Einfluss gefälschter Befehle ist ebenfalls minimal. Welchen Einfluss übt jedoch bösartige Software aus? Netzwerk-Überwachung, Internet Backdoors und die Möglichkeit, andere Geräte zu beeinflussen oder anzugreifen: der wirtschaftliche Schaden nimmt plötzlich dramatisch zu. Nicht nur ein Embedded-System wird dabei angegriffen. Es geht um die große Menge anderer Geräte, die an das System angeschlossen sind. Embedded-Systeme wie Medizingeräte, Fahrzeuge, Alarmanlagen, Heimcomputer sind nicht länger isolierte Geräte. Sie sind Eintrittspunkte in unser gesamtes vernetztes Leben.
Bild 3: Authentifizierung der Software von Grund auf. Green Hills Software
Vertrauen im IoT aufbauen
Vertrauen in die Embedded-Sicherheit bezieht sich auf die Integritätserwartung, dass ein System wie vorgesehen arbeitet. Die Software vertraut darauf, dass die Hardware ordnungsgemäß arbeitet. Anwendungen vertrauen darauf, dass das Betriebssystem keine Daten verfälscht. Fernsysteme vertrauen auf die Identität der angeschlossenen Geräte.
Vertrauen gründet auf Authentifizierung. Die Root-of-Trust eines Systems ist der Punkt, an dem die Authentifizierung beginnt und sich über jede Software-Ebene weiter ausbreitet. Hochsichere Lösungen unterstützen eine Root-of-Trust in Hardware oder mittels unveränderlichem Speicher, sodass sie nicht verändert werden kann.
Bei jedem Einschalten verifiziert sicheres Booten die Authentizität jeder Software-Ebene, bevor deren Ausführung erlaubt wird. Damit wird eine Verfälschung der Software verhindert, da sie von einer gültigen Quelle stammt. Eine Komponente wird niemals ausgeführt, sofern sie sich nicht als vertrauenswürdig erweist.
Der Zweck des sicheren Bootens ist der Ausschluss des Risikos von Netzwerk- und physikalischen Code-Injections. Dabei wird überprüft, ob beim Einschalten des Systems die Software frei von Malware ist. Zahlreiche Kompromisse sind zu berücksichtigen: die Boot-Zeit, welche Komponenten überprüft werden müssen und wie die Wiederherstellung vonstatten geht. In PCs, in denen sich die Daten und Anwendungen ständig ändern, stellt ein UEFI Secure Boot sicher, dass das BIOS und der Kernel nicht modifiziert werden, um Rootkits zu entfernen. Embedded-Systeme unterscheiden sich, da die Software kompakt und statisch ist. Damit lässt sich das gesamte Image authentifizieren.
Bild 4: Über eine Man-in-the-Middle-Attacke kann ein Sniffing und Spoofing an Schnittstellen stattfinden. Green Hills Software
Vertrauen aus der Ferne erweitern
Netzwerken sollte niemals vertraut werden. Man sollte immer davon ausgehen, dass außerhalb jedes Steckers ein Angreifer ist, der versucht, Daten abzugreifen, Befehle einzubringen und somit den Man-in-the-Middle bei Ihren Geräten zu spielen. Bild 4 beschreibt eine solche Man-in-the-Middle-Attacke. Ein Angreifer kann zumindest alle Daten und Befehle zwischen zwei Geräten (Laptop und Kamerasystem) einsehen. Die Kommunikation zwischen den Endpunkten kann an Backdoor-Sammelsysteme weitergeleitet werden. Angreifer können bei beiden Geräten gleichzeitig auch ein Spoofing durchführen; die Kamera abschalten und einen falschen Status vortäuschen und den Videostream der Kamera austauschen.
PKI-Verschlüsselung (Public Key Infrastructure) beseitigt die Man-in-the-Middle-Bedrohung, da Zertifikate zur gegenseitigen Authentifizierung der Endpunkte verwendet werden. Eine Zertifizierungsstelle (CA; Certificate Authority) erzeugt die Zertifikate für jedes Gerät und bürgt für die Identität jedes Geräts, indem das Zertifikat digital signiert wird. Digitale Signaturen, die über einen privaten Schlüssel ausgegeben werden, lassen sich nur von der entsprechenden Gegenseite verifizieren. Mit einem CA-Zertifikat kann also jedes Gerät die Identität eines anderen Systems authentifizieren, bevor Daten angenommen werden.
Zertifizierungsstellen sind in der Internet-Sicherheit allgegenwärtig, um die Identität eines Web-Servers zu überprüfen. Bei der Transport Layer Security (TLS) wird dem Client das Server-Zertifikat während der Verbindung zugesendet. Ein vorinstalliertes CA-Zertifikat authentifiziert den Server, bevor die verschlüsselte Sitzung beginnt. Anstatt der aufwendigen Ausgabe und Verwaltung von Client-Zertifikaten authentifizieren Webseiten den Nutzer über Name und Passwort durch einen verschlüsselten Kanal – trotz bekannter Brute-Force- und Phishing-Attacken.
Bild 5: Sicherheits-Infrastrukturen in Unternehmen bilden mit Zertifizierungsstellen und Code-Signierung Vertrauen in das IoT. Green Hills Software
Echtheit der Software
Wie stellt man sicher, dass Software nicht modifiziert wird? Natürlich verhindern Firewalls, Port Scanning, Schwachstellenanalyse, Trennung und Fern-Authentifizierung eventuelle Angriffe auf das Netzwerk während des Betriebs. Was passiert jedoch nach dem Herunterfahren des Systems? Was hindert jemanden daran, den Deckel zu öffnen und auf den Flash-Speicher zuzugreifen, um Code oder Fälschungen einzubringen?
Werden die gleichen PKI-Prinzipien als Zertifikate verwendet, lassen sich Software-Images signieren, um Authentizität beim Hochfahren und während des Betriebs mit sicherem Booten zu garantieren. Code wird auf dem Gerät und während der Laufzeit mittels eines asymmetrischen privaten Schlüssels signiert und verifiziert. Dabei kommt der entsprechende Vertrauensanker (Trust Anchor) zum Einsatz.
Sicherheits-Infrastruktur in Unternehmen
Mit einer Verschlüsselung können IoT-Entwickler Systeme mit vertrauenswürdigen vernetzten Geräten über nicht vertrauenswürdige öffentliche Netzwerke erstellen. Die Umsetzung einer durchgehenden Sicherheitsstrategie erfordert eine Plattform mit Verschlüsselungsmodul, Netzwerk-Sicherheitsprotokollen, Schlüsselschutz und sicherem Booten. Nach all dem Aufwand, das Gerät zu sichern, ist diese Investition immer noch ein Risiko, wenn die Zertifizierungsstelle und Software-Signierschlüssel beeinträchtigt werden.
Bild 6: Eine Sicherheitsinfrastruktur für Unternehmen sorgt für die sichere Nutzung von Schlüsseln in verteilten Versorgungsketten. Green Hills Software
Eine Beeinträchtigung der Root-PKI-Schlüssel hat Auswirkungen auf jedes Gerät. Mit Zugriff auf den Root-Schlüssel kann ein Hacker bösartige Software signieren und falsche Zertifikate erstellen. Angreifer haben dann die Möglichkeit, sich als gültige Systeme auszugeben und nach Belieben Daten zu sammeln und Befehle auszugeben. Wägt man die Auswirkungen ab (ein Gerät im Vergleich zu allen), ist der Schutz der Root-Schlüssel die wichtigste Funktion des gesamten Systems, die entsprechend priorisiert werden muss.
In den heute komplexen Fertigungs- und Lieferketten reicht eine Workstation mit einem Hardware-Sicherheitsmodul nicht mehr aus. Das IoT vereint verschiedene weltweite Eigen- und Drittanbieter-Fertigungseinrichtungen, wobei alle Partner Software für die Sicherheitsplattform bereitstellen müssen, ohne dabei geistiges Eigentum an den Wettbewerb vor Ort auszuliefern. Die Sicherheitsinfrastruktur bietet allen Beteiligten die Möglichkeit, Schlüssel ohne Gefahrenrisiko einsetzen zu können.
Wenn gute Software böswillig wird
Eine Garantie ist nur so gut, wie die zugrundeliegende Software. Digitale Signaturen identifizieren die Software-Quelle, sagen aber nichts über deren Qualität aus. Laut dem Symantec Intelligence Report 2015 wurden im Jahr 2014 monatlich 12 Zero-Day-Attacken und durchschnittlich 512 Schwachstellen berichtet. Angefangen beim Betriebssystem und den Verschlüsselungsbibliotheken: die Zertifizierung über Drittanbieter muss die hohe Zuverlässigkeit unserer Systeme garantieren.
Green Hills Software fördert PHASE – Principles of High-Assurance Software Engineering. PHASE besteht aus einer minimalen Implementierung, Komponenten, Least Privilege, einem sicheren Entwicklungsprozess und einer unabhängigen Überprüfung durch Experten. Diese Prinzipien, die bei der Entwicklung des Echtzeit-Betriebssystems INTEGRITY angewendet wurden, treffen auch auf die Applikationsentwicklung zu, um die Wahrscheinlichkeit und den Einfluss eines Softwarefehlers zu minimieren.
Entwicklung einer durchgehenden Sicherheitsstrategie
Tabelle 2: Durchgehendes Sicherheitsdesign in der Praxis. Green Hills Software
Integrity Security Services (ISS), ein Tochterunternehmen von Green Hills Software, unterstützt den IoT-Markt, indem Kunden mithilfe eines durchgehenden Embedded-Sicherheitsdesigns Vertrauen in ihre Geräte aufbauen können. Nach der Bedrohungsanalyse, mit der die Auswirkungen nicht autorisierter Ereignisse ermittelt werden, können Kunden eine Sicherheitsstrategie entsprechend der ISS-5-Regeln für Embedded-Sicherheit entwickeln.
Durchgehende Sicherheit schützt in allen Lebenszyklusphasen von der Fertigung über den Betrieb, bis hin zur Wartung. Ein Hackerangriff erfolgt nicht erst, nachdem das Produkt verkauft wurde. Mitarbeiter, Partner und Fälscher sind ebenfalls eine Bedrohung. Deshalb ist eine Schlüssel-Management-Infrastruktur mit Null-Gefährdung (Zero-Exposure) entscheidend.
Im Gegensatz zu Fertigungstesteinrichtungen kann die Sicherheitsarchitektur und -infrastruktur über mehrere Produktlinien hinweg wiederverwendet werden. Wird die Infrastrukturlösung zuerst entwickelt, können Kunden das System in mehrere Produkte integrieren und so die Stückkosten senken. Die Kosten für die Sicherheit lassen sich durch Mehrwertfunktionen weiter senken, zum Beispiel über Software-Updates aus der Ferne, Funktionssteuerung und In-App-Käufe. Auf Basis der vertrauenswürdigen Plattform und digitalen Identitäten haben Entwickler die Möglichkeit, eindeutig verschlüsselte Dateien zu übertragen.
Ein Blick in die Zukunft
Das IoT und sein rasantes Wachstum ist eine erstaunliche Innovation und Revolution. Wir befinden uns dabei erst am Anfang. Eltern können zum Beispiel regelmäßige Berichte über den Blutzuckerspiegel ihres diabetischen Kindes erhalten – über einen Sender am Bauch des Kindes und eine Bluetooth-Verbindung zu deren Smartphone. Man kann seine Sicherheitskameras, Heizung, Klimaanlage überwachen, während man sich im Urlaub befindet. Was wir heute sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Mit der weiteren Entwicklung der IoT-Revolution verbessern wir die Welt, in der wir leben. Wir müssen uns nur im Klaren darüber sein, dass Vertrauen und Zuverlässigkeit dabei die Basis bilden. Die Datenanbindungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Viele sehen dies heute als selbstverständlich an. Aber in dem Moment, in dem die Zuverlässigkeit versagt, Daten missbraucht und sensible Informationen preisgegeben werden, oder ein Hackerangriff sogar Leben gefährdet, ist das Vertrauen zerstört und Aufmerksamkeit gewiss. Die zahllosen Möglichkeiten durch das IoT und deren Einflüsse sind erstaunlich, aber Sicherheit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit und wird vorausgesetzt. Durchgehende Sicherheit ist damit die Grundlage für eine Welt der vernetzten Dinge.
(jwa)
Cybercrimeprävention
Der Cyberangriff auf die Uniklinik Düsseldorf im Jahr 2020 hatte damals viele Systeme der Uniklinik lahm gelegt. „Telefone, E-Mails, Zugriff auf Patientendaten - fast alles stand plötzlich still“, insgesamt wurden „30 Server der Uniklinik verschlüsselt“. Die Folgen der Attacke waren, dass das Uniklinikum „von der Notfallversorgung abgemeldet gewesen ist und Rettungswagen die Klinik auch nicht mehr anfahren konnten“. Eine Behandlung bei einer Frau, die aufgrund der Systemausfälle in ein anderes Krankenhaus transportiert werden musste, konnte aufgrund dessen nur mit einer einstündigen Verspätung stattfinden. Die Frau verstarb aufgrund dieser Verspätung (Quelle: RP Online und die Zeit). Auch der Medizincampus Bodensee wurde ebenfalls im Januar 2022 Ziel einer Cyberattacke.
Hierbei muss ein besonderes Augenmerk sowohl auf den Schutz sensibler Patientendaten als auch auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Unterstützung modernster Computertechnologie gelegt werden. Die zunehmende Digitalisierung gerade im Bereich der medizinischen Versorgung - als Beispiel sei hier die Telematikinfrastruktur (TI) genannt - stellt viele medizinische Einrichtungen „im Hinblick auf die Absicherung ihrer IT-Systeme, -Prozesse und -Komponenten“ vor neue Herausforderungen (Quelle: BSI). In diesem Zusammenhang gilt es sowohl die verwendeten Geräte als auch die Netzwerksegmentierung und die damit verbundene Datenverwaltung und Datensicherung genauer in Augenschein zu nehmen. All diese Faktoren können Tatgelegenheiten begünstigen und enormen Schaden verursachen. Verantwortung zu übernehmen heißt, sich über aktuelle IT-Themen zu informieren und eine IT-spezifische Sicherheitskultur vollumfänglich zu etablieren.
Hierbei möchten wir von der Polizei unterstützen. Wir bieten neben Beratungsterminen auch Expertenvorträge und Mitarbeiterschulungen an. Ziel ist es das Bewusstsein und Risikoverständnis für Cyberkriminalität innerhalb Ihrer Institution zu schärfen, damit zumindest in erster Instanz Angriffe über beispielsweise eine infizierte Nachricht per Mail oder Messenger erfolgreich erkannt werden. IT Sicherheit muss dabei gelebt und in Ihrer Unternehmenskultur etabliert werden. Gerne stehen wir Ihnen unter +49 228 15 7676 oder kkkpo.bonn [at] zur Verfügung und vereinbaren einen persönlichen Beratungstermin mit Ihnen – wahlweise in Ihrem oder unserem Hause oder per Videokonferenz.