Intel hat auf der Computex in Taipeh seine Produktfamilie Xeon E3-1500 v5 vorgestellt. Die neue Reihe von Serverprozessoren basiert auf der Skylake-Mikroarchitektur und integriert eine leistungsstarke Iris-Pro-Grafik. Sie ist insbesondere für Rechenzentren mit hohen Anforderungen an Grafikperformance gedacht. Die angekündigten Listenpreise liegen zwischen 396 und 556 Dollar.
Laut Intel soll die gebotene Leistung Service-Providern die Darstellung multimedialer Inhalte stark erleichtern. Als typische Aufgabe nennt der Chiphersteller die dynamische Konvertierung von Videos durch Streamingdienste, insbesondere bei live übertragenen Inhalten. Die Entwicklung von HD zu FHD und 4K sowie zu 360-Grad-Videos erfordere eine sofort verfügbare Leistung, um eine gute Erfahrung für die Nutzer zu gewährleisten. Da Videos inzwischen für annähernd 80 Prozent des gesamten Internet-Traffics sorgten, sei ihre schnelle und effiziente Auslieferung eine vorrangige Priorität der Anbieter von Cloud- und Kommunikationsdiensten.
Die Skylake-CPUs verfügen über jeweils vier Kerne mit Hyperthreading. Bis auf ein Modell der Reihe ist die Iris-Pro-Grafik P580 mit 72 Ausführungseinheiten integriert. Darüber hinaus sorgt ein überarbeitetes Embedded-DRAM für eine beschleunigte Bearbeitung gegenüber der vorhergehenden Generation. Leistungsmäßig passen die Serverprozessoren zwischen Xeon-1200 v5 mit üblichen Skylake-CPUs, die über bis zu vier Kerne verfügen, und die Broadwell-basierte Reihe E5-1600/2600 v4 mit bis zu 22 Kernen bei einem einzelnen Sockel.
Die Reihe Xeon E3-1500 v5 bietet laut Intel bis zu 26 Prozent mehr insgesamte Grafikleistung als die vorhergehende Produktfamilie. Das Spitzenmodell verfügt über eine TDP von 65 Watt, drei weitere Varianten kommen mit 45 Watt und eines mit 35 Watt. Intel liefert die Chips ausschließlich als BGA-Package aus. Wie AnandTech zu hören bekam, plant Intel derzeit auch nicht, für Sockel geeignete Varianten dieser Prozessoren herzustellen.
Die zwei leistungsstärksten Modelle sind für Cloud-Anbieter gedacht, die eine hohe Grafikleistung im Rechenzentrum benötigen. Sie sind ganz auf Leistung optimiert mit Basis-Taktraten von 3,0 (3,5) GHz, die sich im Turbo-Boost-Modus auf 3,7 (3,9) GHz steigern lassen. Ihre integrierte Iris-Grafik taktet mit maximal 1,15 GHz. Zu den leistungsoptimierten Prozessoren zählt Intel auch das Modell E3-1565L v5 mit einer Basis-Taktrate von 2,5 GHz, aber einer TDP von nur 35 Watt.
Mehr auf Verlässlichkeit optimiert sind zwei Modelle mit Basis-Taktraten von 1,9 und 2,0 GHz. Ihren Einsatz erwartet Intel vorrangig bei Kommunikationsanbietern, die im Netzwerk Infrastrukturlösungen für den Einsatz über einen Zeitraum von sieben bis zehn Jahren benötigen. Der E3-1558L v5 verfügt jedoch als einziger Prozessor der Reihe nur über Iris Pro P555, das lediglich 48 Ausführungseinheiten nutzt.
Intel hat in Taipeh außerdem bestätigt, dass noch in diesem Jahr mit Kaby Lake die siebte Generation seiner Core-Prozessoren zur Auslieferung kommen soll. Die Produktion läuft laut Navin Shenoy, General Manager von Intels Client Computing Group, zum Ende dieses Quartals an. Gleichzeitig steht auch der Produktionsbeginn von Apollo Lake an, der nächsten Generation von Atom-Chips für den Einstiegsbereich.
Bei Kaby Lake ist keine bedeutsame Leistungssteigerung zu erwarten, der Chiphersteller wird sich eher auf verbesserte Effizienz konzentrieren. Weder kommt eine neue Mikroarchitektur zum Einsatz, noch geht Kaby Lake von der Herstellung in 14 Nanometer Strukturbreite ab. Intel hat sich offiziell von der „Tick-Tock“-Strategie verabschiedet , die im Jahreswechsel eine neue Architektur oder einen Die-Shrink vorsah. Mit Kaby Lake steht daher nun die Optimierung als dritte Produktphase an.
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