Der britische Student Steven Mangham muss wegen eines Hackerangriffs auf Facebook für acht Monate ins Gefängnis. Sein Vorgehen habe „echte Konsequenzen und sehr ernste mögliche Konsequenzen“ gehabt und hätte für Facebook zu einer „absoluten Katastrophe“ werden können, begründete Richter Alistair McCreath sein Urteil.
Facebook entstanden nach eigenen Angaben Kosten in Höhe von 200.000 Dollar. Der Einbruch in Computer des Social Network löste zudem zeitaufwendige und teure Ermittlungen von Behörden aus. Anfänglich hatte das Social Network angenommen, es handele sich um einen ersten Fall von Industriespionage, weswegen es das FBI und britische Strafverfolger einschaltete.
„Er handelte mit Entschlossenheit und Einfallsreichtum“, warf der Staatsanwalt Sandip Patel einem Bericht von CBS News zufolge dem 26 Jahre alten Angeklagten vor. Sein Vorgehenn sei ausgeklügelt und berechnend gewesen. Mangham habe zudem geistiges Eigentum von „unschätzbarem Wert“ entwendet. Den Angriff selbst bezeichnete der Ankläger als den schwersten Fall von Social-Media-Hacking, der je vor einem britischen Gericht verhandelt worden sei.
Im Dezember hatte sich Mangham für schuldig erklärt und eingeräumt, er sei zwischen dem 27. April und 9. Mai 2011 in Computersysteme von Facebook eingedrungen. Am 2. Juni war er verhaftet und nach zwei Monaten gegen Kaution wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ein Gericht untersagte ihm anschließend die Nutzung von internetfähigen Geräten sowie jeden Zugriff auf das Internet.
Zu seiner Verteidigung gab Mangham an, er habe Facebook zeigen wollen, wie es seine Sicherheit verbessern könne. Von Yahoo habe er für das Aufspüren von Schwachstellen sogar Geld erhalten.
Facebook hatte den Angriff bei einer Systemkontrolle festgestellt. Mangham soll sich mittels Computerprogrammen und PHP-Skripten unerlaubt Zugang zu Facebooks Mailman-Server und Phabricator-Server verschafft haben. Ein Mailman-Server wird üblicherweise für die Verwaltung interner und externer Mailinglisten benutzt. Bei dem Phabricator handelt es sich um eine Reihe von Tools, die die Entwicklung von Facebook-Apps vereinfachen sollen. Die britische Justiz warf Mangham insgesamt fünf Verstöße gegen den Computer Misuse Act vor.