Welche Technik eignet sich besser für Präsentationen im Konferenzraum: Display oder Beamer? Entscheidend sind Größe, Preis und Einsatzzweck. Im Kommen sind dabei interaktive Lösungen.
Wenn es für Unternehmen darum geht, professionelle Präsentationstechnik anzuschaffen, haben sie im Grunde zwei Optionen: Datenprojektor (Beamer) oder Large Format Display (LFD), auch Public Display genannt. Ganz so einfach ist die Entscheidung dann aber doch nicht, weil Sonderformen wie Short-Throw-Beamer (Kurzdistanzprojektoren) oder Whiteboard-Lösungen mit Touch-Funktion als Alternativen mit ins Spiel kommen. Und auch mit technischen Begriffen wie Lichtstrom (Lumen) muss man sich beschäftigen, wenn man ein Gerät aussucht.
Beamer? Geräte mit LCD- oder DLP-Technik sind kompakt, neigen aber zu hörbaren Geräuschen. Beide Varianten – Beamer und Display – haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. So sind Beamer bei großen Bildflächen in der Anschaffung meist günstiger und im mobilen Einsatz einfacher zu handhaben, sagt etwa Joachim Fischer, Corporate Sales Manager bei NEC Display Solutions. Large Format Displays dagegen reagieren, so Fischer, weniger empfindlich auf das Umgebungslicht. Auch seien sie meist leiser und leichter zu warten als Projektoren.
Letztendlich entscheiden das vorgesehene Einsatzszenarium und natürlich auch der Preis die Auswahl.
„Maßgeblich für die Entscheidung, ob Projektion oder Display, sind Einsatzzweck und Einsatzort“, betont Thomas Gerner, Leiter Produktmanagement der Kindermann GmbH. Kindermann vertreibt als Distributor und Hersteller nicht nur Projektoren und Displays, sondern auch Zubehör und die gesamte Medientechnik.
Oder Display? Das Samsung SMART Signage UD55E-S LED-Display soll auch bei direktem Scheinwerferlicht ein gutes Bild bieten. (Quelle: Samsung) Generell gelte, so Gerner: Je größer das Bild sein soll, desto mehr spreche für einen Beamer, da Large Format Displays ab einer bestimmten Bilddiagonale sehr teuer und unhandlich würden.
„In einem Meeting-Raum hängt die Wahrnehmung der Bildgröße von der Entfernung des Teilnehmers ab“, sagt NEC-Manager Fischer. Im Abstand von vier Metern erscheine ein 65-Zoll-Display genauso klein wie das eines 16-Zoll-Notebooks auf 70 Zentimeter Entfernung. „Ab einer Raumtiefe von circa sieben Metern ist auf jeden Fall ein Projektor zu empfehlen“, meint Panasonic-Marketingmanager Hartmut Kulessa.
Für 4K-Displays von Panasonic mit 98 Zoll Bilddiagonale liegt der Nettopreis derzeit bei rund 40.000 Euro. LG Electronics verlangt für seine 4K-Displays immerhin auch noch 31.000 Euro (UVP). Wenn man solche Diagonalen haben möchte, sollte man deshalb überlegen, ob man nicht besser zu einem Beamer greift.
Für Kindermann-Manager Gerner liegt die „finanziell sinnvolle Grenze“ für Displays bei 60 Zoll. In diesem Bereich seien die Kosten für Beamer samt Leinwand und Display vergleichbar. Sie beginnen bei etwa 2000 Euro.