Ein Mitarbeiter des taiwanischen Sicherheitsanbieters Devcore hat Facebook auf eine Hintertür in seinen Firmen-Servern aufmerksam gemacht. Sie wurde offenbar von Hackern installiert, die vor ihm Zugriff auf die Server hatten. Auf die Schwachstelle gestoßen ist er bei Arbeiten im Rahmen von Facebooks Prämienprogramm für Sicherheitslücken, wie Computerworld berichtet.
Bei der Analyse von Facebooks Internetangeboten stieß Tsai auf den Server „files.fb.com“, der eine von Accellion entwickelte Anwendung zum sicheren Datenaustausch hostete, die wahrscheinlich von Mitarbeitern des Social Network benutzt wird. In der Anwendung fand er insgesamt sieben Anfälligkeiten, von denen zwei das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne erlaubten.
Die Lecks benutzte er zudem, um auf Facebooks Firmen-Server zuzugreifen und Daten aus Log-Dateien für seinen Bericht an Facebooks Sicherheitsteam zu sammeln. Dabei entdeckte er einige ungewöhnliche Einträge, die ihn dem Bericht zufolge zu einer PHP-basierten Hintertür führten, die offenbar Hacker auf dem Server hinterlassen hatten.
Sie erlaubte es den Unbekannten, Shell-Befehle auszuführen, Dateien hochzuladen und den Anmeldeprozess der Accellion-Anwendung abzufangen. Als Folge hatten die Hackern auch Zugriff auf eine Datei mit den Anmeldedaten von Facebook-Mitarbeitern, die die Filesharing-App benutzt haben.
„Als ich die Datei entdeckt habe, gab es rund 300 Anmeldedaten aus dem Zeitraum zwischen 1. und 7. Februar“, schreibt Tsai in einem Blogeintrag . „Als ich das gesehen habe, dachte ist, das ist ein sehr ernster Sicherheitsvorfall.“
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Tsai vermutet, dass die Anmeldedaten, da die Authentifizierung über LDAP und Windows Active Directory erfolgt, auch für andere Firmen-Server von Facebook funktionieren. Als Beispiele nannte er die Outlook Web App oder gar VPN -Zugänge. Ob sie sich für andere Server nutzen lassen, hat Tsai nach eigenen Angaben jedoch nicht getestet.
Die Log-Dateien zeigen jedoch, dass die Hacker Anmeldedaten von Facebook-Mitarbeitern erbeutet haben. Sie sollen auch versucht haben, sich bei anderen Servern anzumelden und sogar private SSL-Schlüssel zu stehlen. „Es gab zwei Phasen, in denen das System offenbar von Hackern benutzt wurde, eine Anfang Juli und ein Mitte September“, so Tsai weiter. Im Juli sei etwa zum selben Zeitpunkt eine kritische Sicherheitslücke in der File Transfer Appliance von Accellion öffentlich gemacht worden.
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Das Ergebnis seiner Untersuchung gab Tsai an Facebook und auch an Accellion weiter. Facebook zahlte dem Forscher dafür eine Belohnung von 10.000 Dollar. Seinen Blogeintrag veröffentlichte er in der vergangenen Woche nach Abschluss von Facebooks eigenen Ermittlungen.
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