Das britische Anonymous-Mitglied James Jeffery ist zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Bei einem Einbruch in die Systeme des British Pregnancy Advisory Service (BPAS) hatte er vergangenen Monat Daten wie Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von rund 10.000 Nutzerinnen und Nutzern gestohlen. Die Polizei verhaftete ihn am Tag nach der Tat, bevor er die Informationen veröffentlichen konnte. Die Beratungsstelle informiert unter anderem über Verhütung und betreibt 40 Abtreibungskliniken mit jährlich 55.000 Patienten.
Der 27-Jährige hatte sich für zwei Vergehen gegen den Computer Misuse Act für schuldig erklärt. Seinem Anwalt Shaun Wallace zufolge bereut er seine Tat. Er hat der BPAS auch ein Entschuldigungsschreiben geschickt und ihr Vorschläge gemacht, um ihre Sicherheit zu erhöhen.
Richter Michael Gledhill sagte CBS News in einem Interview, eine Veröffentlichung der Daten hätte für viele Betroffene „schreckliche Konsequenzen“ haben können. „Viele von ihnen waren verletzbare Frauen – verletzbar einfach deshalb, weil sie einen Schwangerschaftsabbruch hatten oder wegen ihres Alters oder weil ihre Familie nichts über ihre Lage weiß.“
Die von Jeffery gestohlenen Datensätze waren diejenigen, mit denen sich die Frauen bei BPAS registriert hatten – aber keine Patientenakten. Unter seinem Twitter -Konto PabloEscobarSec hatte Jeffery das Geschäftsmodell von BPAS als „Mord“ bezeichnet. Als Anonymous-Mitglied war er auch an anderen Angriffen beteiligt: etwa auf CIA, FBI, das britische Abgeordnetenhaus, die US-Marine und Polizeibehörden in drei Ländern. Im Fall von BPAS arbeitete er allein.
[mit Material von Emil Protalinski, ZDNet.com ]