Sicherheitsforscher haben eine neue Schadsoftware entdeckt, die Android -Nutzer insgeheim fotografiert, ihr Smartphone sperrt und sie dann unter dem Vorwand einer Straftat erpresst. Dazu tarnt sich die App als Porno-App.
So erstellen Sie sichere Passwörter
Forscher des US-Unternehmens Zscaler warnen vor einer neuen Erpresser-App für Android-Smartphones. Diese tarnt sich als pornographische App namens "Adult Player", übernimmt aber tatsächlich die Kontrolle über das Smartphone. Statt Gratis-Pornos schiebt der Trojaner dem Nutzer einen Erpresserbrief mit seinem zuvor durch die App aufgenommenen Foto unter die Nase, in dem 500 US-Dollar verlangt werden. Der Schädling erinnert in seiner Vorgehensweise an den häufig bei Windows-Rechnern auftretenden BKA-Trojaner .
Nach erfolgter Installation öffnete sich ein Sperrbildschirm mit einer nationalen Polizeibehörde als angeblichem Absender. Um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen und das Handy wieder zu entsperren, müsse eine "Freischaltgebühr" bezahlt werden.
Trojaner-App einfach zu entfernen
Um den Erpresser-Trojaner zu entfernen rät Zscaler dazu, das Smartphone im Safe Mode zu starten – was je nach Gerät unterschiedlich durchzuführen ist. Anschließend müssen die der App eingeräumten Administratorrechte entzogen werden. Dies ist über "Einstellungen – Sicherheit – Geräteadministrator" möglich. Dort wird dann die App ausgewählt und deaktiviert. Erst dann kann die Software in den Einstellungen bei Apps entfernt und danach das Mobiltelefon wieder normal genutzt werden.
Über die Verbreitung von "Adult Player" und darüber, wie der Schädling auf das Smartphone gelangt, machen die Virenforscher von Zscaler keine Angaben. Gleichwohl warnen die Experten, dass Malware-Apps mit demselben Vorgehen aber unter anderer Tarnung ebenfalls schon gesichtet wurden. Die als pornographische Android-App "Adult Player" getarnte Erpressersoftware verleiht ihrer Lösegeldforderung mit einem Bild des Nutzers Nachdruck. (Quelle: Zscaler/Montage: t-online.de)
Ransomware auf dem Vormarsch
Derartige Erpresserprogramme, auch bekannt als Ransomware, sind Studien zufolge auf dem Vormarsch. Laut dem Intel Security Threat-Report (PDF) stieg im 2. Quartal 2015 die Zahl neuer Exemplare um 58 Prozent auf über 1,2 Millionen Varianten. In Deutschland schlugen Android-Erpresser erstmals im August 2014 auf.
Generell gelten beim Smartphone dieselben Sicherheitsregeln, wie bei einem Desktop-PC: Öffnen Sie keine dubiosen E-Mails und Links, installieren Sie auch keine Apps aus fremden Download-Quellen. Prüfen Sie Ihr Smartphone ferner regelmäßig mit einer Antiviren-Software auf mögliche Schadsoftware.
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