Carnival Corporation, der weltweit größte Betreiber von Kreuzfahrtschiffen, hat einen Sicherheitsvorfall gemeldet . Das geht aus einer Börsenpflichtmeldung des Unternehmens hervor. Am 15. August wurden nicht näher genannte Systeme des Unternehmens mit einer Ransomware infiziert.
Den unbekannten Tätern soll es gelungen sein, auf Teile des IT-Systems einer Marke von Carnival zuzugreifen und Dateien zu verschlüsseln. Welche Tochter betroffen ist, ließ das Unternehmen offen. Zu dem US-Unternehmen gehört allerdings auch der deutsche Anbieter AIDA Cruises.
Die Hacker haben offenbar auch Daten aus dem Netzwerk heruntergeladen. Erste Untersuchungen lieferten Hinweise darauf, dass auch Daten von Mitarbeitern und Gästen gestohlen wurden.
Die Börsenpflichtmeldung beschäftigt sich allerdings in erster Linie mit möglichen wirtschaftlichen Folgen. Carnival geht derzeit davon aus, dass der Einbruch in seine Systeme keine gravierenden Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb oder das Finanzergebnis haben wird.
Wie Bleeping Computer berichtet, betreibt Carnival mehrere Citrix-Server sowie Firewalls von Palo Alto Networks mit ungepatchten Sicherheitslücken. Updates, die die fraglichen Anfälligkeiten beseitigen sollen, wurden im Januar beziehungsweise im Juni 2020 veröffentlicht. Angreifer seien in der Lage, über die Schwachstellen in Systeme einzudringen und auch eine Erpressersoftware einzuschleusen. Es sei jedoch nicht klar, ob sie tatsächlich bei dem Ransomware-Angriff zum Einsatz gekommen seien.
Carnival selbst wollte sich auf Nachfrage des Blogs nicht weiter zu dem Vorfall äußern. Das Unternehmen verwies auf die noch laufenden Ermittlungen.
Der US-Konzern unterhält eine Flotte mit rund 600 Kreuzfahrtschiffen weltweit. Sie werden unter den Marken Carnival Cruise Line, Princes Cruises, Holland America Line Seabourn, Costa Cruises, Cunard, P&O Cruises (Großbritannien und Australien) sowie AIDA Cruises angeboten.
Bereits im März hatte das Unternehmen einen Sicherheitsvorfall öffentlich gemacht. Ein Eindringling hatte zwischen April und Juni 2019 Zugriff auf das interne Netzwerk, aus dem er persönliche Daten von Gästen stahl.
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