Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt vor Gangstern, die Online-Bankkonten abräumen. So läuft der Betrug, bei dem ein Opfer jetzt 9000 Euro verloren hat.
Der folgende Fall ist der aktuelle Anlass, weswegen die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vor TAN-Betrügern warnt: Ein Betrüger rief eine junge Frau aus Lübeck an und gab sich als Mitarbeiter der Volksbank Lübeck aus. Der fremde Anrufer behauptete, Hacker hätten sich Zugang zu dem Konto der Frau verschafft. Um das Konto abzusichern, müsse sie jetzt seine Anweisungen befolgen, eine TAN (Transaktionsnummer) generieren und ihm diese am Telefon durchgeben. Der Betrüger konnte sein Opfer unter anderem deshalb überzeugen, weil er die Kontodaten der Betroffenen kannte, wie die Verbraucherschützer ergänzen. Dieselbe Masche kursiert auch in Form von Phishing-Emails, vor denen die Volksbank Lübeck ihre Kunden aktuell warnt.
Mit der derart gestohlenen TAN räumte der Betrüger sofort 9000 Euro von dem Konto der Frau ab. Die Verbraucherschützer sagen aber nicht, wie sich der Betrüger überhaupt bei dem Konto einloggen konnte, denn dafür ist ja noch eine PIN erforderlich. Möglicherweise hatte er diese via Phishing bereits herausgefunden, da die Volksbank Lübeck vor derzeit kursierenden Phishingmails warnt. Clevere Gangster bereiten sich zudem auf ihren Trickbetrug vor: „Betrüger finden etwa die Namen der örtlich zuständigen Filialmitarbeiter heraus“, warnt ein Verbraucherschützer. Damit erschleichen die Betrüger sich das Vertrauen der Opfer.
TANs und PIN dürfen Sie nie an Dritte weitergeben und Ihre Bank wird Sie auch nie darum bitten. Michael Herte, Referent für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein: „In den Bedingungen zur Teilnahme am Onlinebanking ist klar geregelt, dass PIN und TAN geheim zu halten sind und insbesondere nicht an Dritte weitergegeben dürfen.“
Vorsicht vor fremden Anrufern. Vertrauen Sie diesen nicht, auch wenn diese persönliche Daten wie die eigene Kontoverbindung kennen.
Der auf dem Telefondisplay angezeigten Nummer des Anrufers sollte man nicht trauen, diese lässt sich manipulieren.
Legen Sie ein Limit für Online-Überweisungen fest. Falls Sie einmal einen höheren Betrag überweisen müssen, lassen Sie für kurze Zeit das Limit anheben und nach erfolgter Überweisung wieder absenken.
Betrüger versuchen oft Druck und Eile zu erzeugen. Bei Anrufen oder Emails mit vermeintlichen Notfällen ist schnelles Handeln aber gefährlich. Im Zweifel rufen Sie am besten selbst die offiziell bekannte Nummer des angegebenen Unternehmens an und fragen nach, ob die geschilderte Geschichte stimmt.
Wer Banking-Apps nutzt und sein Smartphone verliert, sollte auf jeden Fall die Bank informieren.